Nach gegenwärtig geltenden Regelungen sind zur Fasnacht im Freien Veranstaltungen unter 2G-Regeln mit bis zu 3000 Teilnehmern möglich. Nicht erlaubt hingegen sind Fasnetsumzüge, während andererseits beispielsweise Rathaussturm und Narrenbaumstellen möglich sein sollen. Reichlich kompliziert. Wie sehen unter diesen Maßgaben die Planungen der Zünfte und Narrenvereinigungen im Deggenhausertal aus? Heike Hummer-Arnold, Zunftmeisterin der Narrenzunft Hebsackgeister, sagt: „Wir haben den Narrenbaum in Wittenhofen und Roggenbeuren bereits gestellt. Das haben wir aber ohne Öffentlichkeit gemacht, da wir sonst Bauzäune und Einlasskontrollen gebraucht hätten.“
Der Rathaussturm wird wohl flach fallen
Einen Rathaussturm in Wittenhofen wird es wohl nicht geben, da dafür ein aufwendiges Hygienekonzept notwendig wäre. Auch bei der Narrenzunft Untersigginger Füchse gibt es aktuell keine Planungen für die Fasnet, sagt Schriftführerin Elfriede von Ow-Haag. Es werde kurzfristig entschieden, ob es möglich ist, einen Narrenbaum zu stellen. Ein Narrenbaumstellen mit 2G sei grundsätzlich schwierig, da man das Gelände einzäunen müsste, um kontrollieren zu können. Und der Dämmerungsumzug ist auf das Jahr 2023 verschoben. „Ob er dann aber stattfinden kann, steht noch in den Sternen“, gibt sie sich vorsichtig.

Von Ow-Haag verhehlt nicht, dass es für die Narren momentan alles andere als erfreulich ist: „Im Moment ist alles sehr zäh und schwierig und man kann keine Entscheidungen treffen. Auch das Vereinsheim Fuchsbau ist geschlossen und unsere Senioren können sich im Moment nicht treffen.“
Narren wollen die Fasnet im privaten Kreis feiern
Josef Bentele, Zunftmeister der Narren in Deggenhausen, hält es für problematisch, einen Narrenbaum unter 2G-Regeln zu stellen und deshalb sei es weder in Deggenhausen noch in Obersiggingen geplant. „Die Zahlen steigen und uns ist die Sache zu heiß. Wir halten lieber die Füße still in diesem Jahr und hoffen, dass es langsam zurück zur Normalität geht“, sagt Bentele, der ergänzt, dass die Narren durchaus im kleinen, privaten Kreis der Fasnacht frönen können und sollen. Er selbst wird wohl privat auf seinem Hof einen Narrenbaum als Symbol errichten.

Egon Schumacher von der Bürgergemeinschaft Lellwangen berichtet, dass man zum Thema Fasnet eine Sitzung einberufen wollte, was wegen der steigenden Corona-Inzidenz abgesagt wurde. Auch Wilfried Hügle, der gewöhnlich den Narrenbaum in Lellwangen stellt, würde dies wohl in diesem Jahr nicht machen, weil es ihm zu riskant sei. „Wer will, kann Fasnet zuhause im privaten Kreis machen. Das Dorfgemeinschaftshaus Alte Molke bleibt zu“, bedauert Schumacher, und wie es mit dem Funken aussehe, könne man heute noch nicht sagen.

Aktuell sei noch nichts geplant, sagt auch Daniel Weißenrieder von den Urnauer Narren. Man würde sich an die jeweils aktuellen Regeln halten. „Wir werden wohl einen Narrenbaum errichten, aber nur durch die Vorstandschaft, ohne Öffentlichkeit.“ Ebenso könnte der Funken stattfinden in kleinem Rahmen und ohne die beliebte Funkenbar, sagt Weißenrieder. Die Urnauer Narren seien ein kleiner Verein und könnten den Aufwand unter 2G-Regeln mit Absperrungen und Kontrollen nicht leisten.
Auch der Bürgermeister mahnt zur Vorsicht
„Grundsätzlich ist derzeit ja klargestellt, dass Fasnetsumzüge bis zum 25.Februar untersagt sind. Andere Fasnetsveranstaltungen sind jeweils einzeln zu prüfen und zu bewerten. Es wird sicherlich der ein oder andere Narrenbaum gestellt werden, aber im kleinen Kreis. Eine öffentliche Bewerbung sollte jedoch nicht erfolgen“, nimmt Bürgermeister Fabian Meschenmoser Stellung. In den kommenden Tagen sei eine Bürgermeisterbesprechung angesetzt, bei der unter anderem das Thema Rathaussturm diskutiert werden soll. Meschenmoser dämpft jedoch die Hoffnungen: „Allerdings sehe ich derzeit leider keine Möglichkeit für einen ausgelassenen Rathaussturm.“