Manfred Dinort

Mit Applaus wurde in der Sitzung des Albbrucker Gemeinderats der Beschluss begrüßt, sich als Standort für das geplante Zentralklinikum des Landkreises zu bewerben. In Frage käme die rund 80 000 Quadratmeter große Fläche zwischen B 34 und Rheinufer, ein Areal, das im Besitz der Papierfabrik-Nachfolgerin, der Karl-Gruppe ist. Die Fläche war ursprünglich zur Erweiterung des Fabrikareals und den Bau einer neuen Papiermaschine, der PM 8, eingeplant.

In einem Schreiben vom 18. Dezember, so informierte Albbrucks Bürgermeister Stefan Kaiser in der Sitzung, habe Landrat Martin Kistler alle Gemeinden des Kreisgebietes aufgefordert, geeignete Standorte für das neu zu errichtende Zentralkrankenhaus zu benennen. Die entscheidenden Kriterien des Auswahlverfahrens: Grundstücksgröße, rechteckiger Zuschnitt, Lage, bauplanungsrechtlich Eckdaten, Regionalität, Wohnortnähe, Grundstücksbeschaffenheit, Anbindung an das Verkehrsnetz sowie die Beschaffungskosten. Weitere Voraussetzungen: Das Grundstück sollte mindestens 60 000 Quadratmeter groß sein, eine rechtwinklige Form haben und grundsätzlich auch bebaubar sein.

Nachdem miteinander verschiedene Gespräche geführt wurden, habe sich die Karl-Gruppe laut Bürgermeister Kaiser grundsätzlich bereit erklärt, das Grundstück an den Landkreis Waldshut zu veräußern. Vereinbart wurde auch, sich gemeinsam um den Standort zu bewerben. Die Bewerbungen müssen bis zum 9. Februar dem Landratsamt vorliegen. "Ich denke, dass der Standort hervorragend geeignet ist und optimal an den Verkehr angebunden werden kann", sagte Stefan Kaiser. "Die erforderlichen Anschlüsse für Wasser, Abwasser und Strom sind vorhanden und reichen fast bis ans Grundstück ran." Auch aus baurechtlicher Sicht werde es keine Probleme geben, denn das Gelände sei bereits vor Jahren als "Sondergebiet Papierherstellung" ausgewiesen worden und könne problemlos umgenutzt werden.

"Es gibt zahlreiche Aspekte, die für diesen Standort sprechen", sagte Kaiser. Inzwischen sei ihm auch bereits von anderen Kommunen, wie beispielsweise der Stadt Bad Säckingen, signalisiert worden, den Standort Albbruck bei der Bewerbung zu unterstützen. Stefan Kaiser: "Wenn alles reibungslos klappt, könnte hier bereits 2025 das neue Zentralklinikum in Betrieb gehen."

Zustimmung gab es von allen Fraktionen. Rolf Rüttnauer (SPD): "Toll, dass wir diese einmalige Chance erhalten." Aus seiner Sicht sei der Standort ideal, der Zugang sei von allen Seiten problemlos gewährleistet. Auch Lothar Schlageter (Freie Wähler) meinte, dass der Standort beste Bedingungen biete, die Fläche sei von der Größe her ausreichend, "hier handelt es sich um einen Standort erster Güte". Auch Claus Schlachter (CDU) stimmte vorbehaltlos zu: "Wir stellen die Fläche zur Verfügung, die Entscheidung liegt beim Landratsamt und beim Kreistag." Marion Kuder (CDU) erklärte: Das ist eine riesige Chance für Albbruck, eine Entscheidung für einen Neubau war längst überfällig. Günter Kaiser (CDU): "Ich wäre froh, wenn das Vorhaben so schnell wie möglich realisiert werden könnte." Dem Bürgermeister dankte er, sich zielstrebig für den Standort Albbruck eingesetzt zu haben.

Die Entfernungen

  • Bad Säckingen: 16 Kilometer
  • Wehr: 28 Kilometer
  • Todtmoos: 28 Kilometer
  • St. Blasien: 28 Kilometer (über die B 500)
  • Bonndorf: 45 Kilometer (über die B 500)
  • Stühlingen: 36 Kilometer
  • Jestetten: 42 Kilometer
  • Tiengen: 14 Kilometer
  • Waldshut: 8 Kilometer