Die Freien Wähler Albbruck sind für die Abschaffung der Unechten Teilortswahl. In ihren Reihen gibt es Bedenken gegen die Abgabe von Wärme aus der am Gesundheitspark Hochrhein geplanten Wasserstoffproduktionsanlage in den Rhein. Außerdem vollzogen die Freien Wähler Albbruck bei ihrer Hauptversammlung am Mittwoch im Ortsteil Schachen einen Wechsel an ihrer Spitze, wo Lothar Schlageter nach 15 Jahren als Vorsitzender durch Jörg Roth abgelöst wird.
Jörg Roth begrüßt Wasserstoffanlage am Rheinkraftwerk
Der neue Vorsitzende hält es für wichtig, „dass in der Gemeinde die richtigen Entscheidungen bezüglich des Klimawandels getroffen werden“. Mit der geplanten Anlage zur Wasserstoffgewinnung am Rheinkraftwerk der Radag werde ein wichtiger Schritt in diese Richtung getan.
Franz Brüstle: Abwärme kann erst nach Jahren genutzt werden
Der Gemeinderat und und örtliche Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Franz Brüstle äußerte sich skeptisch in Bezug auf die Ableitung der anfallenden Abwärme der Wasserstoffanlage. Sie könne erst Jahre später zur Beheizung des neuen Klinikareals und der geplanten Wohnsiedlungen genutzt werden. Bis dahin die Abwärme in den Rhein abzugeben, halte er für bedenklich.
Der neue Chef der Freien Wähler war für den Basistunnel aktiv
Nach 15 Jahren gab Schlageter sein Amt als Vorsitzender aus beruflichen Gründen ab. Zum Nachfolger wurde Roth gewählt, der sich bereits als Vorsitzender der Bürgerinitiative Pro Basistunnel einen Namen gemacht hatte. Schlageter freute sich, dass mit Roth ein qualifizierter Nachfolger gefunden werden konnte. Zufrieden äußerte er sich über die Entscheidung der Deges, die sich für eine Talvariante der A98 ausgesprochen hatte.

Schlageter erinnerte an die Erfolge bei den jüngsten Gemeinderatswahlen, die den Freien Wählern einen deutlichen Zuwachs beschert hatten: Von den 26 Gemeinderäten gehörten inzwischen sieben zur Fraktion der Freien Wähler und die absolute Mehrheit der CDU sei gebrochen. Als wichtige Voraussetzung für den Wahlerfolg nannte er eine komplette Kandidatenliste, das sei keine leichte Aufgabe gewesen. Er sieht einen großen Vorteil darin, „dass wir nicht landesweit agieren und im Gegenpart zu den Parteien nicht an Parteiprogramme gebunden sind“.
Fragestunde soll die Gemeinderatssitzungen künftig eröffnen
Angeregt wurde, die Bürgerfragestunde bei den Gemeinderatssitzungen an den Anfang zu legen, „damit die Bürger die Möglichkeit hätten, sich zu äußern, bevor die Beschlüsse gefasst sind“. Gemeinderätin Ramona Buckel empfahl, das Thema noch vor den nächsten Gemeinderatswahlen auf den Tisch zu bringen.