Hotspot des Landkreises: So bezeichnet Landrat Martin Kistler gerne Albbruck. Schließlich geht in Albbruck etwas. Das neue Zentralklinikum soll dort errichtet werden, ein neues Wohngebiet soll auf dem Gelände der ehemaligen Papierfabrik entstehen und auch mit dem Bau der Wasserstoffpipeline, die entlang des Rheins führen soll, wird begonnen.
Auf den jüngsten Hotspot hätte Bürgermeister Stefan Kaiser aber gut und gerne verzichten können.
Hinter ihm liegen drei ereignisreiche Tage: Montag: Ein leerstehendes Bauernhaus brennt. Dienstag: Der Wald oberhalb der gesperrten Albtalstraße brennt. Die Nacht auf Mittwoch: Der Bankautomat der Volksbank wird in die Luft gesprengt.
Unbekannte sprengen Bankautomaten
Letzteres hat dann auch Kaiser, der sonst eher in sich ruht, den Schlaf geraubt. „Ich stand mitten in der Nacht senkrecht im Bett“, sagt Kaiser. Nicht, dass ihn die Explosion geweckt hätte, sondern er wird wie die Feuerwehr bei solchen Ereignissen alarmiert: „Bombensprengung in der Schulstraße„ lautete die Nachricht. „Mein erster Gedanke war: Oh, in der Schulstraße ist ja auch das Rathaus.“
Doch ein kurzes Nachdenken brachte ihn zur Erkenntnis: „Wer wird denn das Rathaus sprengen, wir tun doch niemandem was.“ Was ihn allerdings erstaunt: „Wir sind hier auf dem Dorf, da rechnet man doch nicht mit so etwas“, sagt Kaiser. Glück wohl, dass der zweite Sprengsatz nicht gezündet hat.
Um diesen habe sich die Spezialeinheit, die extra von Stuttgart nach Albbruck gekommen war, gekümmert. „Der wurde auf dem Gelände, auf dem das Zentralklinikum entstehen wird, gesprengt. Sandhäufen haben wir ja aktuell genug.“
Altes Bauernhaus steht in Flammen
Auch die beiden anderen Einsätze waren nicht alltäglich. „Am Montag haben wir plötzlich eine Rauchsäule entdeckt“, erinnert sich Kaiser. Von seinem Arbeitsplatz aus konnte er sie sehen. Das Bauernhaus, das lichterloh brannte, sei schon länger leer gestanden und vor zwei Jahren verkauft worden. „Eigentlich hätte das demnächst überplant werden sollen.“
Und dann brennt auch noch der Wald
Einsatz Nummer drei für die Albbrucker Feuerwehr war dann noch ein Waldbrand. „Der Bereich ist unheimlich steil“, erklärt Albbrucks Bürgermeister Stefan Kaiser. Zumal die gesperrte Albtalstraße auch noch ihren Teil dazu beigetragen habe. Der Brand war einige Meter hinter dem ersten Tunnel hangaufwärts ausgebrochen. Von Albbruck konnte die Feuerwehr die Stelle anfahren, da dort nur ein Tor die Zufahrt zur Albtalstraße versperrt und dieses entfernt werden konnte.
„Aber im Norden haben wir ein richtiges Bollwerk“, beschreibt Kaiser die Sperrung. Deshalb konnte dort die Zufahrt nicht freigeräumt werden. Dies wäre allerdings von Vorteil auf der recht schmalen Albtalstraße mit ihren Tunneln gewesen, weil die Feuerwehr mit einer Zu- und Abfahrmöglichkeit einen Ringverkehr hätte einrichten können.