Im Albbrucker Gewerbegebiet „Rütte-Allischmatten“, einer 2,3 Hektar großen Fläche zwischen Bahnlinie und B 34, entsteht eine riesige Fabrikhalle. Bauherr ist die Kownatzki Premium Gears GmbH (KPG) aus Wehr. Auf einem großen Schild steht: „KPG baut Zukunftsfabrik – Wir schaffen neue Arbeitsplätze in der CNC-Fertigung, Montage, Maschinen und Elektrotechnik – Innovative Energie- und Antriebstechnik“. Daneben heißt es: „Planer und Unternehmer die Goldbeck-Süd GmbH, Engen“.

Ein großer Gewerbekomplex entsteht auf dem Albbrucker Gewerbegebiet „Rütte-Allischmatten“ an der B 34. Hier siedelt ...
Ein großer Gewerbekomplex entsteht auf dem Albbrucker Gewerbegebiet „Rütte-Allischmatten“ an der B 34. Hier siedelt sich die KPG aus Wehr an, hier entsteht laut dem Plakat eine „Zukunftsfabrik“, die neue Arbeitsplätze schaffen will. | Bild: Manfred Dinort
  • Die Ausgangslage: Das familiengeführte Unternehmen KPG betreibt derzeit ein Werk in Wehr. Mit rund 80 Mitarbeitern werden unter anderem Zahnräder, Ritzelwellen, Getriebesätze und Sondergetriebe gefertigt, Turbogetriebe inspiziert, repariert, modernisiert und montiert. Da aber auf dem Gelände in Wehr keine räumlichen Entwicklungsmöglichkeiten vorhanden sind, bot sich für die Firma der Standort in Albbruck, im Gewerbegebiet „Rütte-Allischmatten“, als Alternative an. „Hier in Wehr platzen wir aus allen Nähten“, erklärte Günter Ebi, Geschäftsführer und Inhaber der KPG, als die Pläne öffentlich wurden.

„Vor allem für den Generatoren-Service fehlt uns der Platz“, sagte er. „Aber auch bei der Fertigung von Zahnrädern und Getrieben sind wir am Anschlag.“ Die Planung sieht in einem ersten Schritt die Errichtung einer dringend benötigten Produktionshalle vor, um Maschinensätze unterzubringen, die teilweise Längen von zwölf Metern aufweisen und bis zu 60 Tonnen schwer sind. Zudem soll ein erster Teil des geplanten mehrstöckigen Verwaltungsgebäudes an die Produktionshalle angebaut werden.

  • Weitere Pläne: In einem zweiten Schritt erfolgt dann die Erweiterung der Produktionshalle in Richtung Westen, in Richtung Tennishalle, sowie die Erweiterung des Verwaltungsgebäudes. Energetisch ist die Nutzung der Dachflächen für Solaranlagen geplant. Auch Schallschutzmaßnahmen sind vorgesehen. So sollen die Fassaden an der Bahnlinie mit einem Reflexionsschutz ausgestattet werden, um die Wohnbereiche jenseits der Bahnlinie, im Ortsteil Kiesenbach, akustisch zu entlasten. Erhalten bleiben die Hecken am Bahndamm und im unteren Bereich, die als Biotope eingestuft sind.

Da durch den Flächenbedarf von KPG der zuvor gesetzte Rahmen überschritten wurde, musste die Gemeinde ein Änderungsverfahren auf den Weg bringen. Dazu wurde das Bebauungsgebiet im westlichen Bereich, Richtung Tennishalle, ausgeweitet, auf insgesamt 2,3 Hektar. Berücksichtigt werden musste auch der vorgeschriebene Abstand von 26 Metern zur B 34, davon sechs Meter für einen geplanten Radweg. Über die Rudolf-Eberle-Straße, die durch das östlich angrenzende Gewerbegebiet „Betten“ führt, ist eine Anbindung an die B 34 gegeben, ohne dass das Ortszentrum von Albbruck tangiert wird.

  • Der Vorlauf: Überplant hat das Areal, das bereits im Jahr 1999 als Gewerbegebiet ausgewiesen wurde, das Stuttgarter Planungsbüro Baldauf. 2006 folgte das erste Änderungsverfahren. Dabei wurde das Gebiet in kleinere Parzellen aufgeteilt, um den Verkauf anzukurbeln. Die neuerlichen Änderungen, die durch den Bauantrag von KPG erforderlich wurden, waren aber nur geringfügiger Natur. Die zuvor eingeplante Erschließungsstraße entfällt, die Flächen wurden zusammengelegt und durch den Bereich „Spitzrütte“ erweitert. Der Zugang erfolgt über die bestehende Stichstraße, die beim Autohaus Ebner über den Mühlebach führt.

In die angrenzenden Biotope wird nicht eingegriffen, und auch das Biotop entlang des Bahndamms wird, sofern Eingriffe erforderlich sind, wieder hergestellt. Während der Offenlage der Pläne wurde immer wieder die Sorge geäußert, dass durch die geplante Bebauung die Planung der A 98 zu stark eingeschränkt werde. Daher sei es wichtig sei, die Planung mit der Deges abzustimmen. Die Mehrheit der Gemeinderäte befürworteten aber die Planung, es sei ein Glücksfall für Albbruck, „fast wie ein Sechser im Lotto“, war der Tenor im Gemeinderat.