In rund drei Wochen, am 19. Juli, feiert Georges Bizets Oper „Carmen" auf der Bregenzer Seebühne Premiere. Noch vor den Premierenbesuchern hatten am Samstag 184 Leser im Rahmen der dritten SÜDKURIER-Leserreise, in Zusammenarbeit mit dem Bad Säckinger Reiseunternehmen Zimmermann Reisen, Gelegenheit, das spektakuläre Bühnenbild in Augenschein zu nehmen. Mit vier Bussen ging es nach Langenargen am Bodensee und von dort mit dem Schiff in die vorarlbergische Landeshauptstadt Bregenz.
Die Busfahrt führte die Leser vorbei an Ludwigshafen, Sipplingen, Überlingen in Richtung Bodensee, bis zur Wallfahrtskirche in Birnau. Dort wartete das Sektfrühstück der Familie Rüttnauer. Weiter ging die Fahrt bis nach Langenargen. Von dort führte das Schiff „Stadt Bregenz“ entlang malerischer Uferpromenaden und Städtchen wie Nonnenhorn, Wasserburg und Lindau nach Bregenz, wo im denkmalgeschützten Saal der Gösser-Brauerei das Mittagessen serviert wurde.
Ein weiterer Höhepunkt des Tages für die Leser: Eine rund 20-minütige Bühnenpräsentation der Bregenzer Festspiele. Susanne Schmidt, Operndirektorin der Bregenzer Festspiele, erklärte Teile der ausgeklügelten Konstruktion und technische Raffinessen des Bühnenbildes. Schmidt rutschte über eine der jeweils 30 Quadratmeter großen und 2,5 Tonnen schweren Spielkarten, gehalten von einer unsichtbaren Stahlkonstruktion, auf die im Wasser schwankende Kulisse. Die Spielkarten symbolisieren das Leben und das Schicksal (Carmen legt sich in einer Szene der Oper die Karten, die ihren Tod vorhersagen und wirft diese wütend in die Luft).
Im nächsten Augenblick steht Schmidt, wie die Sängerin ab 19. Juli auf einer Treppe, die oberhalb des Daumens aus der linken Frauenhand führt – in rund 20 Metern Höhe. Das entspricht zwei Mal der Höhe eines olympischen Sprungturmes, erklärt der Pressesprecher der Festspiele, Axel Renner.
Wer auf der Bregenzer Seebühne auftreten möchte, müsse nicht nur singen und schauspielern können, sondern körperlich fit sein, schwindelfrei und ohne Höhenangst, erläutert die Operndirektorin. Einige Szenen werden von Stuntmännern übernommen, auch sie gaben eine Kostprobe ihres Könnens. Vor der Bühne sind zwei Taucher für den Ernstfall platziert, erfahren die Leser von Elisabetta Schröcker, Führerin des Festspielhauses. „Die Sänger müssen lernen, sich auf dieser Bühne zu bewegen“, sagt sie. Wetterfest sollten Darsteller und Publikum sein. Nach Bregenz geht man nicht im Abendkleid, denn hier werde auch bei Regen gespielt, so Schröcker. Zu schnell ist zum Bedauern der SÜDKURIER-Leser die Präsentation zu Ende.