Der für Freitag geplante Impftermin für betagte Bürger der Städte Bad Säckingen und Wehr in Wallbach wird durch die Schwierigkeiten mit dem Impfstoff Astrazeneca nicht beeinträchtigt. Das erklären sowohl der medizinische Leiter des Kreisimpfzentrums (KIZ), Dr. Olaf Boettcher, als auch das Landratsamt Waldshut auf Nachfrage.

Bekanntlich wurden auch im KIZ in Tiengen 1250 geplante Impftermine abgesagt, nachdem die Verabreichung von Astrazeneca aufgrund von medizinischen Bedenken ausgesetzt wurde. Die dezentralen Modellversuche im Kreis bleiben davon aber unberührt. Wie Boettcher näher ausführt, wird bei der Aktion in der Flößerhalle am Freitag der Impfstoff von Moderna verabreicht: „Es handelt sich um 500 zusätzliche Dosen, die gezielt für diese Aktion in Wallbach zur Verfügung gestellt werden.“

Auch für die Zweitimpfung der Senioren beider Städte seien die notwendigen Mengen an Impfstoff bereits vorhanden, so Boettcher. Es sei also nicht zu befürchten, dass die Dosen nun im KIZ verwendet werden, um eventuelle Engpässe zu kompensieren, die durch den Ausfall von Astrazeneca entstehen. „Menschen über 80 oder Mitglieder spezieller Risikogruppen erhalten alternativ eine Biontech-Impfung. Alle anderen müssen sich leider gedulden, bis die Lage sich geklärt hat“, so Boettcher.

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Er rechne damit, dass beim für Donnerstag angesetzten Impfgipfel die Aussetzung der Astrazeneca-Impfungen wieder aufgehoben werde – gegebenenfalls unter der Auflage, dass potentiellen Risikofällen ein Blutverdünnungsmittel verabreicht werden müsse: „Astrazeneca wurde bereits millionenfach verimpft. Angesichts von sieben möglichen Verdachtsfällen, bei denen es negative Nebenwirkungen gegeben hat, sind die ergriffenen Maßnahmen beinahe etwas übertrieben“, sagt der Mediziner.

Zumal: Noch sei nicht einmal geklärt, ob es sich bei den aufgetretenen Thrombosen bei den Patienten tatsächlich um Folgeerscheinungen der Impfung handle. Im KIZ Tiengen habe es nach über 4400 Impfungen mit dem Mittel jedenfalls bislang keine Probleme gegeben, so dessen medizinischer Leiter weiter.

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Nach der erwarteten Freigabe werden die Mitarbeiter mit der Neuvergabe von Impfterminen mit Astrazeneca vereinbaren: „Das wird uns aller Voraussicht nach das ganze Wochenende über beschäftigen.“

Dann wird aber die Impfung der 275 Bad Säckinger und 225 Wehrer Bürger längst über die Bühne gebracht sein. Dazu werden knapp 20 Ärzte und weitere Mitarbeiter die Flößerhalle in ein mobiles Impfzentrum verwandeln. Es ist bereits die dritte Aktion dieser Art im Kreis Waldshut. Im Rahmen der Modellversuche werden dezentrale Corona-Impfungen im Echtbetrieb getestet. Von den gewonnenen Erfahrungen soll letztlich das ganze Land profitieren.