Höchenschwand – Seit dem vergangenen Donnerstag ist die Grundschule in Höchenschwand offiziell eine Naturparkschule. An der Auszeichnungsfeier zur Naturparkschule in der Aula der Grundschule Höchenschwand nahmen zahlreiche Gäste teil, darunter das Kollegium, die Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern, Schulamtsdirektor Rudolf Schick und Bürgermeister Sebastian Stiegeler. Auch die Bundestagsabgeordneten Rita Schwarzelühr-Sutter und Felix Schreiner sowie die Vertreter des Naturparks Südschwarzwald, Sabine Mickler und Arno Messerschmidt, waren gekommen.

Der Anlass wurde schön gefeiert. Einen begeisterten Applaus erhielt der Schulchor für seinen Auftritt und ebenso die erfrischend in alemannischer Mundart gespielten Theaterszenen der Dritt- und Viertklässler. Sie hatten mit ihrem Spiel den Weg der Schule zur Naturparkschule dargestellt.

In Baden-Württemberg seien bisher fünf Naturparks geschaffen und 63 Naturparkschulen zertifiziert worden. Bundesweit gäbe es 300 solcher Schulen, wusste der Landrat bei der Ehrung zu berichten. Die Natur sei das spannendste Klassenzimmer überhaupt. Das Programm der Naturparkschulen vermittle einen ganzheitlichen Blick für Schüler auf ortsrelevante Themen. Er sei dem Kollegium sehr dankbar, dass es mit der Unterstützung von Kooperationspartnern der Gemeinde die vorgestellten vier Module Fasnacht (Klasse 1), Ei und Huhn (Klasse 2), Wasser (Klasse 3) und Höchenschwand im Wandel der Zeit (Klasse 4) erarbeitet habe. Eine Botschaft der Auszeichnungsfeier sei, dass man zusammenarbeiten müsse, denn gemeinsam könne man viel erreichen.

Er freue sich, dass Höchenschwand mit dem heutigen Tag zum großen Kreis der Naturparkschulen gehöre, sagte Bürgermeister Sebastian Stiegeler. Er dankte dem Kollegium der Schule, das mit Volldampf für die Umsetzung und Einführung dieser Zertifizierung gearbeitet habe. Er übte aber auch Kritik am System, das auf die Kommunen als Träger der Schulen immer mehr Kosten abwälze. So müssten die Kommunen jene Kosten tragen, die eigentlich im normalen Lehrplan enthalten sein müssten. Denn aus seiner Sicht sei es ein Muss, Kindern im Grundschulalter Werte wie Naturbewusstsein und Grundkenntnisse in Natur- und Sachkunde zu vermitteln. Dies müsse nun eben über die Auszeichnung als Naturparkschule in den Lehrplan Eingang finden. Stiegeler beschenkte die Schüler mit einer Kiste Äpfel, an Schulleiterin Christine Bratzel überreichte er einen Gutschein für einen Apfelbaum, der im Frühjahr gepflanzt werden soll.

Schulamtsdirektor Rudolf Schick erklärte, er halte das Programm der Naturparkschulen für eines der wichtigsten nachhaltigen Projekte der letzten 20 Jahre. Denn es richte sich nach regionalen Zielen aus und verwurzle die Schüler mit ihrer Heimat. Mit einem Blick auf die in alemannischer Mundart gespielten Theaterszenen meinte Schick: „Es ist unser Ziel, dass der Dialekt und die Mundart erhalten bleiben.“ Das sei für ihn neben den Vereinen das Integrationsprogramm Nummer eins.

Schulleiterin Christine Bratzel erinnerte daran, dass das Kollegium überzeugt davon war und ist, dass Höchenschwand der perfekte Ort für eine Naturparkschule sei, schon allein, weil sie in einem Naturpark liege. Deshalb hätte man sich 2023 entschieden, beim Naturpark den Antrag zur Zertifizierung als Naturparkschule zu stellen. Auf dem Weg zur Naturparkschule habe das Kollegium seit dem letzten Jahr Unterrichtseinheiten mit regionalem Bezug in den Lehrplan eingebaut und mit Unterstützung örtlicher Kooperationspartner umgesetzt. Die Theatergruppe habe mit ihrem Spiel diese Themen aufgegriffen.

Für die Unterstützung dankte Christine Bratzel der Gemeinde und dem Gemeinderat, die den Weg der Schule einstimmig befürwortet hatten. Beratend haben Arno Messerschmidt und Sabine Mickler vom Naturpark Südschwarzwald gewirkt.

Im neuen Schuljahr werden die Themen Holz, Honigbiene, Wolf und Kuh behandelt, kündigte Bratzel an.