Der Landkreis Waldshut ist ein Auto-Kreis. Am 1. Januar 2024 waren hier 111.643 Autos zugelassen – 4128 mehr als gegenüber 2020. Setzt man dieses Wachstum in Vergleich zum Anstieg der Bevölkerungszahl, wird deutlich: Während die Zahl der Autos von 2020 auf 2024 um 3,84 Prozent gestiegen ist, ist die Bevölkerung mit rund 171.000 in etwa gleichgeblieben.

Auch im Nachbarkreis Lörrach wuchs die Zahl der Autos in diesen vier Jahren an, um 2,35 Prozent auf 139.842, ein Plus von 3210. Aber der Bevölkerungszuwachs von 2020 auf 2024 war in Lörrach nicht null, sondern betrug 2,83 Prozent auf jetzt rund 235.000 Menschen. Das belegen die Zahlen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg.

Wo sind die meisten Autos zugelassen?

Auch klar: Je größer die Städte und Gemeinden, desto mehr Autos gibt es dort. Zum Stichtag 1. Januar 2024 waren es in Rheinfelden 20.273, in Waldshut-Tiengen 15.501 und in Bad Säckingen 10.580. Zwei Jahre zuvor waren es noch 20.021, 14.910 und 10.542. Und nochmals zwei Jahre zurück hießen die Zahlen: 19.830, 14.736 und 10.372. Total hat die Zahl der Autos überall zugenommen.

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In keiner einzigen Gemeinde in der Region hat die Zahl der Autos abgenommen.

640,2 Autos pro 1000 Einwohner im Kreis Waldshut

Auch bei der entscheidenden Kenngröße der Kraftfahrzeug (Kfz)-Dichte pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner rangiert der Landkreis Waldshut mit aktuell 640,2 ganz oben. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren hatte der regionale Wert noch 591,1 betragen. Im Kreis Lörrach sind es derzeit nur 595,3 und im urbanen Freiburg gerade mal 401,6. Der Kreis Waldshut toppt auch locker zwei Werte – den bundesweiten Schnitt, der aktuell bei 579,9 liegt und auch den für landesweiten für Baden-Württemberg mit 610,1.

Wie viele Autos sind in den Gemeinden zugelassen?

Bild 1: 111.643 Autos! In diesen Städten und Gemeinden sind die meisten zugelassen
Bild: Steller, Jessica

Das war erwartbar: Je kleiner und ländlicher die Gemeinde, desto höher die Kfz-Dichte. Sind es doch 761 Autos pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohnern in Ibach, 759 in Stühlingen und 729 in Grafenhausen. Augenfällig, aber mit dem geringeren Angebot an Bus und Bahn erklärbar. Die Jobs vor Ort sind rar, die Leute brauchen das Auto für die Fahrt zum Arbeitsplatz. Eine Ausnahme gibt es allerdings: In St. Blasien sind es dennoch nur 479 zugelassene Fahrzeuge je 1000 Einwohnern. Das Schlusslicht im Kreis, wenn es um die Zahl der zugelassenen Autos geht.

Auch wenn die absoluten Zahlen, die der kleineren Städte und Gemeinden in der Region überragen, setzt man die Maßeinheit Autos je 1000 Einwohner an, sind in den großen Städten in der Region weniger Autos zugelassen, als auf dem Land. Oder anders ausgedrückt: Je größer hingegen Städte und Gemeinden sind, desto geringer die Kfz-Dichte. In Rheinfelden sind es nur 599, in Bad Säckingen 600 und in Waldshut-Tiengen 617.

Der Hubraum wird kleiner

Je größer der Hubraum, desto höher die Kfz-Steuer. Und dennoch: Motoren mit einem Hubraum zwischen 1,4 und 2 Litern haben mit 53.664 (Stand 1.1.2024) die meisten Autos im Kreis Waldshut unter der Haube. Von kleineren Aggregaten mit Hubraum von weniger als 1,4 Litern werden nur 38.501 angetrieben. Aber ihre Zahl ist von 2020 an stärker gewachsen als die der Autos mit Motoren von mehr als 1400 Kubik. Und noch ein Trend: Die ganz großen Motoren mit mehr als zwei Litern Hubraum sind auf dem Rückzug. Wurden davon im Kreis Waldshut 2020 noch 16.105 Autos angetrieben, fiel deren Zahl 2024 auf 15.803.

Was lässt sich zur Fahrleistung sagen? Regionale Zahlen dafür gibt es nicht. Bundesweit gemessen aber weiß man, dass die Autos immer weniger bewegt werden. Die Jahresfahrleistungen sind seit Jahren rückläufig: Immer mehr Autos, die 23 Stunden am Tag nur herumstehen und Platz wegnehmen. Der Trend geht bundesweit sogar zum Drittwagen. Zwei-Personen-Haushalte mit drei Autos vor der Tür sind zum Teil nicht mehr selten.

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Nur je rund fünf Prozent elektrisch unterwegs

Und dennoch: Automotoren, in denen Benzin oder Diesel verbrannt wird, sind in den Kreisen Waldshut und Lörrach noch immer mit Abstand führend. Waren am Stichtag 1. Juli 2024 doch in beiden nur etwa fünf Prozent elektrisch unterwegs und davon nur 3,5 Prozent rein elektrisch. Der Rest fällt auf Hybrid-Modelle.