Mit Schlag Zwölf beginnt nicht nur das Jahr 2019, sondern dann tritt auch der Erbbaurechtsvertrag in Kraft und der GesundheitscampusBad Säckingen geht endgültig auf die Stadt über. Trotzdem wird dieses Thema die Medien mit Sicherheit weiter beschäftigen, wenn auch nicht mehr so dramatisch wie in der Vergangenheit.
Zwölfköpfiger Aufsichtsrat
Die Stadt mit Bürgermeister Alexander Guhl hat den Blick nach vorne gerichtet und innerhalb eines Jahres ordentlich was auf die Beine gestellt. Dazu zählt die Bildung eines Aufsichtsrates der neuen Campusgesellschaft, deren alleiniger Gesellschafter die Stadt Bad Säckingen ist. Der Aufsichtsrat besteht aus zwölf Mitgliedern, darunter Geschäftsführer Uwe Schreiber von der AOK-Bezirksdirektion Hochrhein-Bodensee. Ebenfalls von Bedeutung ist die Wahl von Hubert Seiter, dem pensionierten Direktor der Rentenversicherung Baden-Württemberg. Denn auch das Rehaklinikum soll Teil des neuen Campus werden. Damit wäre mit ihm ein weiterer Kostenträger im Boot.
40 Millionen stehen im Raum
Die Zukunft des Gesundheitscampus hängt im Wesentlichen vom Geld ab. Ein Betrag von 40 Millionen Euro steht im Raum, wovon der Landkreis 12,7 Millionen Euro zugesichert hat. Aktuell werden Förderanträge gestellt, die sich zwischen 0,6 und 1,5 Millionen Euro bewegen können. Auch die Nachfrage potentieller Investoren ist laut Aussage der Stadt groß. Der städtische Haushalt indessen soll nicht von der Finanzierung tangiert werden.

Der im November unterzeichnete Erbbaurechtsvertrag hat 99 Jahre Gültigkeit. Mit seinem Inkrafttreten kann der Campus Fahrt aufnehmen, denn jetzt ist die Gesellschaft handlungsfähig. Die Campus GmbH mit ihrem Geschäftsführer Peter Mast kann verbindliche Gespräche mit den potentiellen Mietern führen und Verträge abschließen. Voraussichtlich bis Ende des ersten Quartals 2019 sollen die ersten Ausschreibungen vorgenommen werden.
Geplant ist, dass bestehende Krankenhausgebäude zu sanieren und um ein Stockwerk aufzustocken. Weiter sieht die Planung einen Anbau in Richtung Aqualon-Therme vor, wobei hier sogar ein direkter Durchgang zur Therme entstehen soll. Künftig wird die Rehaklinik in das Campusgebäude verlegt. Was mit dem jetzigen Gebäude der Rehaklinik entstehen soll, ist derzeit offen. Auch ein Pflegeheim soll im Campus errichtet werden. Da steht bereits fest, dass das Alten- und Pflegeheim St. Marienhaus an seinem aktuellen Standort in der Innenstadt aufgelöst und ebenfalls in das Campusgebäude umgesiedelt wird. Das bisherige Gebäude des St. Marienhauses wird voraussichtlich abgerissen.
Fachärztezentrum als Herzstück
Herzstück des Campus wird im Krankenhausgebäude das Fachärztezentrum mit den Disziplinen Gynäkologie, Kardiologie, Notfallbehandlung, Orthopädie, Radiologie, Allgemeinmedizin und der Möglichkeit zu ambulanten Operationen sein. Auch der ambulante kassenärztliche Bereitschaftsdienst ist weiterhin in dem Gebäude angesiedelt. Ergänzt wird das Angebot durch medizinische Dienstleistungen, eine Apotheke, Therapiepraxen, eine Hebammenpraxis und eine Caféteria. Das alles braucht Platz. Neben den Erweiterungen des bestehenden Gebäudes, sollen zusätzliche Bauten auf dem 50.000 Quadratmeter großen Gelände entstehen. So geht es konkret um den Neubau eines DRK-Heims, eines Kinderhorts und eines Wohnhauses mit Personalwohnungen. Trotz des umfangreichen Angebots im Campus wird klar: Der Campus ist kein Krankenhaus.
Campus GmbH verspricht Transparenz
Wurde in der Vergangenheit um die Zukunft des damaligen Spitals vor allem hinter verschlossenen Türen verhandelt, legt die Campus GmbH großen Wert auf Transparenz. So haben 2018 immer wieder Bürgerversammlungen stattgefunden, worin die Bürger informiert worden sind und Fragen stellen oder Anregungen geben konnten. Voraussichtlich 2022 geht der Campus in Betrieb.
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