Kreis Waldshut (hjh) Die Schweizer Atomkraftwerke Beznau und Leibstadt sollen möglichst schnell abgeschaltet werden. Für die Unterstützung dieser Forderung durch den Waldshuter Kreistag bedankte sich der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) bei Landrat Martin Kistler in einem Schreiben.
Der Kreistag hatte im März in einer Resolution an die Schweizer Regierung gefordert, sie solle einen verbindlichen Termin für die Abschaltung der Atommeiler in Beznau und Leibstadt nennen. Angeregt hatte dies CDU-Sprecher Martin Albers. Zuvor hatte der Chef der Schweizer Atomaufsicht, Hans Wanner, vor den Waldshuter Kreisräten unter anderem von Unregelmäßigkeiten im Stahl eines Reaktordruckbehälters in Beznau berichtet. Zweifel der Kreispolitiker galten ferner dem Schutz der Anlagen gegen Flugzeugattentate und der Erdbebensicherheit, der nur wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt betriebenen Kernkraftwerke der Schweiz.
Die Landesregierung sieht diese Zweifel bestätigt durch ein Gutachten des Öko-Instituts, das sie in Auftrag gegeben hatte. Es führe bei Altanlagen in Beznau "wesentliche sicherheitstechnische Schwachstellen" auf. Er habe die Schweizer Bundesrätin Doris Leuthard gebeten, sich dafür einzusetzen, dass mit der neuen schweizerischen Energiestrategie die grenznahen Kraftwerke, insbesondere das Kernkraftwerk Beznau, möglichst schnell abgeschaltet werden, so Landesminister Untersteller an den Landrat. Durch hartnäckiges Appellieren und "durch Pflege und Nutzen der gutnachbarlichen Beziehungen zur Schweiz" werde sich die Landesregierung weiter für eine rasche Abschaltung der Atomkraftwerke Beznau und Leibstadt einsetzen, schreibt Franz Untersteller weiter.