Sicherheitsleute in dunklen Jacken überwachen an der grünen Eingangstür der Chilbisporthalle den Zutritt zur Fieberambulanz. „Damit die durch die Hotline des Landratsamtes minutiös einbestellten Patienten auch diejenigen sind, die untersucht werden sollen“, erklärt Olaf Boettcher den Grund für die Einlasskontrollen.
Ein spontaner Besuch der Fieberambulanz sei ausgeschlossen, ein Termin unbedingt erforderlich. „Es sollen wirklich nur die Patienten dort vorstellig werden, die krank sind und deshalb nicht zum Hausarzt, ins Spital oder zum Facharzt gehen können“, betont der Allgemeinmediziner, der Arztpraxen in Laufenburg und Rickenbach betreibt.

Im Schnitt einen Tag betrage die Wartezeit auf einen Termin in der Fieberambulanz. „Manchmal können die Patienten auch am selben Tag vorstellig werden“, erzählt Boettcher. Die Fieberambulanz ist derzeit täglich von 14 bis 18 Uhr geöffnet.
Nachdem die Sicherheitsleute die Personendaten der Patienten vor dem Eingang überprüft haben, überreichen sie ihnen einen Mundschutz. Im Inneren der normalerweise für den Schul- und Vereinssport genutzten Halle werden sie von einer Medizinischen Fachangestellten in Empfang genommen, die die medizinisch relevanten Daten inklusive der Krankenkassendaten aufnimmt.

Freiwillige Helfer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) bringen die Patienten anschließend in einen Wartebereich. Von dort holt ein Arzt sie zur Untersuchung ab. In eigens dafür eingerichteten und abgetrennten Zonen, von denen es laut Boettcher 14 gibt, werden die Patienten dann untersucht sowie die weitere Therapie und die Notwendigkeit eines Abstrichs auf Covid-19 abgeklärt.
„Nach der Untersuchung verlässt der Patient die Halle über einen eigens dafür eingerichteten Ausgang, um nicht mit weiteren Patienten zusammenzutreffen“, erklärt der Leiter der Fieberambulanz.
Drei Fragen und Antworten zur Fieberambulanz
Seit Inbetriebnahme der Fieberambulanz sind nach Boettchers Angaben rund 450 Patienten untersucht worden. „Die meisten erhielten auch einen Abstrich“, sagt der Mediziner. Aufgebaut wurde die Fieberambulanz durch das Technische Hilfswerk, das Deutsche Rote Kreuz sowie die DLRG, welche aktuell auch das Personal stellt.

Als sogenannter Notfalldienstbeauftragter des Landkreises Waldshut leitet Olaf Boettcher die Notfallpraxen der Kassenärztlichen Vereinigung in Waldshut und Bad Säckingen. Die Vereinigung betraute den erfahrenen Allgemein- und Notfallmediziner ebenfalls mit der Leitung der Fieberambulanz.
Für die Einrichtung konnte Boettcher laut eigenen Angaben rund 40 Kassenärzte aus dem Landkreis Waldshut gewinnen, die dort auf freiwilliger Basis und im Wechsel arbeiten. „Grundsätzlich könnten alle Kassenärzte dort tätig werden. Am sinnvollsten machen jedoch Kinder- und Hausärzte diese Tätigkeit, da sie am besten in diese Untersuchungsmethoden eingearbeitet sind“, sagt der Leiter der Fieberambulanz. Drei Medizinische Fachangestellte seien ebenfalls im Wechsel dort tätig, und zwei Studenten hätten sich freiwillig bereit erklärt, in der Einrichtung von Beginn an täglich mitzuarbeiten.
Abhängig von der Notwendigkeit können in der Fieberambulanz zeitgleich bis zu 16 Patienten untersucht werden, also mehrere hundert Patienten pro Tag. „Das Aufkommen ist aber aktuell gesunken, sodass pro Tag etwa 30 Patienten untersucht werden“, erklärt Olaf Boettcher. Anfangs hätten drei Ärzte parallel gearbeitet, aktuell arbeiten noch zwei Ärzte zeitgleich in der Fieberambulanz.