Jüngst ist bekannt geworden, dass im Zuge der geplanten Umstrukturierung das Kreiskrankenhaus Rheinfelden vorzeitig geschlossen werden könnte. Auf dem Wochenmarkt in Rheinfelden fällt das Urteil darüber eindeutig aus: Es wird vorwiegend Kritik geäußert – vor allem für ältere Menschen sei die Ungewissheit bei der medizinischen Versorgung ein Problem.

  • Nicole Bär (42, aus Rheinfelden): Ich denke, dass es nie gut ist, wenn ganze Städte ohne Krankenhaus sind. Aber mit der abnehmenden Qualität in Rheinfelden, was wir auch als Familie erfahren haben, ist es so auch keine Lösung. Also entweder man investiert in die Krankenhäuser, dass sie auch etwas taugen, grad für vulnerable Menschen, oder man schließt sie. Also diese Lösung jetzt gerade ist auch keine. Bevor das Zentralklinikum aufmacht, ist es zu früh, das Krankenhaus Rheinfelden zuzumachen.
Brunhilde Hacker-Probst
Brunhilde Hacker-Probst | Bild: Leni Meder
  • Brunhilde Hacker-Probst (73, aus Schwörstadt): Ich bin dafür, dass das Krankenhaus hier in Rheinfelden erhalten bleibt. Vor allem für die Senioren ist die Nähe des Krankenhauses wichtig, für die eigene Versorgung und auch für den Besuch von Patienten. Aber es ist natürlich auch so, dass sich vieles verändert und man versucht, die Krankenhauspflege zu optimieren und deshalb zentralisieren möchte. Ich hoffe, dass das Krankenhaus hier in Rheinfelden erhalten bleiben kann.
  • Christa Dörflinger (80, aus Rheinfelden): Wir sind Rheinfelder und wir wären froh, wenn das Krankenhaus hierbleibt. Denn die Versorgung ist in Rheinfelden mit den Ärzten sehr schwierig. Und immer bis nach Lörrach zu fahren, ist für uns schwer. Es wär schade, wenn hier alles geschlossen wird. Wir haben vor Jahren gekämpft und gesagt, wir möchten das Krankenhaus behalten und jetzt auf einmal soll alles vorbei sein, das kann ich nicht verstehen. Es wird zwar überall gespart, aber man muss schauen, dass die Bevölkerung gut versorgt werden kann. Und nicht jeder kann nach Lörrach gehen. Ich sehe irgendwie schwarz.
Kurt Bauer
Kurt Bauer | Bild: Leni Meder
  • Kurt Bauer (73, aus Minseln): Für uns ist es wichtig, dass das Krankenhaus erhalten bleibt. So viel gibt es da gar nicht zu sagen, denn mit dem neuen Gesundheitszentrum gibt es gar nicht so viele Möglichkeiten, wenn die Ärzte alle weg sind. Wo wollen sie denn die ganzen Ärzte hernehmen? Ich glaube, das gibt ein Problem.
  • Klaudia und Norbert Zimmermann (59 und 60, aus Karsau): Wir sind nicht dafür, dass es geschlossen wird, weil unserer Meinung nach dann die Grundversorgung der Bürger von Rheinfelden nicht gewährleistet ist. Im Fall einer Krankheit ist es natürlich schon wichtig, dass wir gute Ärzte und gutes Equipment haben. Aber wir glauben auch, dass auch der Besuch von Bekannten wichtig ist für den Heilprozess. Wenn jetzt zum Beispiel ältere Leute ins Krankenhaus müssen, haben Bekannte gar keine Möglichkeit, nach Lörrach zu kommen.
Beate Gutmann
Beate Gutmann | Bild: Leni Meder
  • Beate Gutmann (60, aus Degerfelden): Ich bin nicht dafür, dass das Krankenhaus geschlossen wird. Zumindest sollte alles nicht so zentral zusammengelegt werden. Die Wege sind hier kürzer, gerade bei akuten Notfällen. Und es ist ja jetzt schon fast unmöglich, für irgendetwas einen Termin zu kriegen. Und ich glaube, es wird nicht einfacher, wenn später alles zusammen ist.
  • Wilfried Görsch (64, aus Rheinfelden): Das Krankenhaus soll ganz klar bestehen bleiben, da wurde auch so viel Geld reingesteckt, auch vom Förderverein.
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  • Karin Burren (35, aus Rheinfelden): Ich finde es sehr schade, dass das Krankenhaus in Rheinfelden zugemacht wird. Einfach weil es eine hohe Qualität hatte. Es war gut, etwa was in der Nähe zu haben, wenn man es gebraucht hat. Die Frage ist außerdem halt auch, ob die Qualität besser wird, wenn es nur noch ein Krankenhaus gibt. Man spart dann zwar Geld, aber ich glaube, dass die Qualität schlechter wird. Es kommen ja trotzdem gleich viele Menschen, nur nicht mehr verteilt, sondern alle an einen Ort.
Herbert Blank
Herbert Blank | Bild: Leni Meder
  • Herbert Blank (81, aus Rheinfelden): Wo sollen wir denn dann hin, wenn es hier kein Krankenhaus mehr gibt? Ich bin dafür, dass wir weiterhin hier ins Krankenhaus gehen können. Aber auf der anderen Seite wird man ja oft sowieso nach Lörrach verlegt, also kann man eigentlich auch gleich nach Lörrach gehen.
Oliver Armbruster
Oliver Armbruster | Bild: Leni Meder
  • Oliver Armbruster (50,  aus Rheinfelden): Es ist mit Sicherheit traurig, aber ich muss sagen, ich war bisher eigentlich sowieso immer in Lörrach. Ich kenne also die Situation nicht, die in Rheinfelden besteht, aber ich denke, dass das für ältere Personen mit Sicherheit ein Nachteil ist.
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