Seit 2020 wird in Lörrach am neuen Zentralklinikum gebaut. Infolge der Pandemie, dem Ukraine-Krieg und der Inflation explodierten im vergangenen Jahr die Baupreise. Wie sieht die Lage beim 350-Millionen-Euro-Projektes derzeit aus?

Klinikbetrieb soll Ende 2025 starten

Trotz der rasant gestiegenen Baupreise im vergangenen Jahr liegt der Bau des neuen Zentralklinikums Lörrach weiterhin im Zeitplan. Ende 2025 soll der Betrieb losgehen.

Projektleiter Thorsten Stolpe
Projektleiter Thorsten Stolpe | Bild: Michael Baas

Inzwischen habe die Dynamik der Preissteigerung zwar nachgelassen, von „einer Beruhigung im finanziellen Bereich“, könne man aber noch lange nicht sprechen, erklärt Thorsten Stolpe, Projektleiter des neuen Campus.

Das Lörracher Zentralklinikum wächst: Gut ist die Baustelle schon von weit her zu erkennen – hier von der Bundesstraße Richtung ...
Das Lörracher Zentralklinikum wächst: Gut ist die Baustelle schon von weit her zu erkennen – hier von der Bundesstraße Richtung Lörrach aus. | Bild: Olheide, Monika

2022 stiegen die Baupreise um etwa siebzig Prozent. Gründe waren vor allem die Pandemie und der Ukraine-Krieg. Beides führte zu Knappheit an Rohstoffen und Dienstleistungen sowie längere Lieferzeiten und höheren Energiekosten.

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Aktuell gebe es immer noch eine Preiserhöhung von etwa zehn Prozent, so Stolpe

So sieht die Baustelle des Zentralkrankenhauses derzeit aus

Die Aufnahme zeigt das Areal mit Blickrichtung Lörrach.

Bauarbeiten Video: Olheide, Monika

Der Kreisverkehr zum Anschluss an die Bundesstraße ist bereits eingerichtet.

Der Kreisverkehr ist noch gesperrt.
Der Kreisverkehr ist noch gesperrt. | Bild: Olheide, Monika

Aufnahme mit Blick von der Verbindungsstraße zwischen Steinen und Hauingen auf die Baustelle.

Bauarbeiten am Zentralkrankenhaus Video: Olheide, Monika

Viel hat sich seit Baubeginn getan. Diese Bilder zeigen eindrucksvoll den Baufortschritt:

Bild 4: Der Bau des Zentralkrankenhauses Lörrach liegt weiterhin im Zeitplan
Bild: Kreiskliniken Lörrach/Martin Klabund
Bild 5: Der Bau des Zentralkrankenhauses Lörrach liegt weiterhin im Zeitplan
Bild: Kreiskliniken Lörrach/Martin Klabund
Bild 6: Der Bau des Zentralkrankenhauses Lörrach liegt weiterhin im Zeitplan
Bild: Kreiskliniken Lörrach/Martin Klabund
Bild 7: Der Bau des Zentralkrankenhauses Lörrach liegt weiterhin im Zeitplan
Bild: Kreiskliniken Lörrach/Martin Klabund

Welche Rolle die Energieversorgung spielt

Gerade der Krieg in der Ukraine habe ein Umdenken in der Energieversorgung angestoßen. Auch im neuen Zentralkrankenhaus möchte man daher vom Erdgas wegkommen.

Wo man vorher siebzig Prozent auf Erdgas setzte, sollen jetzt nur noch etwa zwei Prozent davon genutzt werden. Laut Projektleiter Stolpe ist klar: Diese neuen Pläne führten zu technologischen Änderungen und Umstrukturierungen, die ebenfalls eine finanzielle Mehraufwendung bedeuteten.

Der Standort und die Pläne für das Zentralklinikum Lörrach

Im neuen Zentralklinikum im Lörracher Osten, im Entenbad, sollen die Leistungen der derzeitigen Kreiskrankenhäuser Lörrach, Rheinfelden, und Schopfheim sowie des St. Elisabethen-Krankenhauses Lörrach an einem Ort gebündelt werden.

Der Standort für das geplante Zentralklinikum Lörrach
Der Standort für das geplante Zentralklinikum Lörrach | Bild: Wehrle, Verena

Das Ludwigshafener Architekten-Büro hat ein Klinikgebäude in Form eines Kleeblatts geplant, mit drei Bettentrakten.

So soll das Lörracher Zentralkrankenhaus aussehen, wenn es fertig ist.
So soll das Lörracher Zentralkrankenhaus aussehen, wenn es fertig ist. | Bild: Landkreis Lörrach

Es soll 677 Betten, acht Plätze einer psychosomatischen Tagesklinik, 13 OP- und sechs Kreißsäle, 67 Intensivbetten (darunter 21 für Säuglinge und Kinder), sowie eine Altersmedizin mit 48 und eine Kindermedizin mit 32 Betten umfassen. 2025 will das neue Klinikum den ersten Patienten behandeln.

Projektleiter erfährt überwiegend positive Resonanz aus der Bevölkerung

Wenn der Betrieb des Zentralkrankenhaus in Lörrach losgeht, sollen die derzeit bestehenden Kliniken in Lörrach, Rheinfelden und Schopfheim geschlossen oder durch alternative Angebote ersetzt werden – so sieht es das Konzept vor.

Während der Unmut derzeit insbesondere im Bereich Schopfheim und dem dortigen Krankenhaus wächst, werde die Zusammenführung der Kliniken von der Bevölkerung generell überwiegend positiv angenommen, beschreibt Stolpe.

„Natürlich gibt es auch hin und wieder skeptische Stimmen“, so Thorsten Stolpe. „Die meisten von ihnen machen sich vor allem Sorgen, weil sie dann einen längeren Fahrtweg zum Krankenhaus haben werden. Aber es geht ja nicht nur darum, so schnell wie möglich Hilfe zu bekommen, sondern auch die bestmögliche Hilfe zu erhalten.“ Hier greift für ihn der Vorteil des künftigen Zentralklinikums: „Durch die Zusammenlegung werden hier Kompetenzen gebündelt und das bringt eine größere Sicherheit in der medizinischen Versorgung.“

Medizinische Versorgung vor Ort

Zudem stehen Überlegungen an, in den derzeitig noch bestehenden Krankenhäusern eine Notfallversorgung und notfallärztliche Praxen unterzubringen. Über genaue Pläne ist aber aktuell noch wenig bekannt. Die Entscheidungen darüber obliegen den Kommunen.

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