Die Zahl der Corona-Fälle wächst in der Schweiz. Das macht auch vor den Stromproduzenten nicht Halt. Bei den Atomkraftwerken Leibstadt und Gösgen etwa sind Mitarbeiter positiv getestet worden. Auch bei Energiedienst gibt es vermutlich einen Fall. Die Stromversorgung gilt dennoch als gesichert. Im Kraftwerk Leibstadt sind zwei Mitarbeiter erkrankt, in Gösgen einer. „Stünde nicht genügend Personal für den sicheren Betrieb zur Verfügung, würden wir Beznau selbstverständlich abschalten“, erklärt Antonio Sommavilla, Sprecher des Betreibers Axpo.
In der Schweiz stammen rund 56 Prozent des Stroms aus Wasserkraft. Wie sieht die Situation in diesem Bereich aus? Bei der Energiedienst AG, die im Fricktal auch die Wasserkraftwerke Rheinfelden und Laufenburg betreibt, gibt es den Verdacht, dass sich ein Mitarbeiter infiziert hat. „Im Produktionsbereich haben wir noch keinen Corona-Fall. Eventuell gibt es einen in der Verwaltung. Eventuell deshalb, weil wir noch auf das Ergebnis des Tests warten. Der Kollege hat aber einen bestätigten Fall in der Familie und er weist selbst leider starke Symptome auf. Wir behandeln das deshalb als bestätigten Fall. Der Kollege befindet sich natürlich zu Hause“, so Alexander Lennemann, Mediensprecher der Energiedienst AG.
Produktion läuft weiter
Einen Einfluss auf die Stromproduktion habe dies nicht, da die Wasserkraftwerke vollautomatisch laufen. „Unser Wartungspersonal und den Bereitschaftsdienst haben wir so organisiert, dass wir diese Situation über einen längeren Zeitraum aufrecht erhalten können. Wir stellen beispielsweise sicher, dass sich Kollegen nicht begegnen, die sich gegenseitig vertreten können“, schildert Lennemann.
„Um die Wasserkraftwerke über einen längeren Zeitraum in Betrieb zu halten, brauchen wir nur eine Handvoll Menschen. Um generell Corona-Fälle zu verhindern, haben wir schon vor Wochen diverse Schutzmaßnahmen eingeleitet und allmählich situationsbedingt hochgefahren. Das reicht von den üblichen persönlichen Hygienemaßnahmen über Homeoffice für alle, bei denen es möglich ist, bis hin zu speziellen Schichtplänen, die Sorge tragen, dass nie zu viele Menschen zusammen sind“, erklärt der Sprecher. Täglich werde die Lage analysiert und die Maßnahmen bei Bedarf angepasst.