Während die Schüler im Landkreis in die Sommerferien starten, haben sich im Landratsamt Waldshut die neuen Kreistagsmitglieder zur konstituierenden Sitzung getroffen. Der Kreistagssaal war voll. Die Stimmung erinnerte an einen Pausenhof nach den großen Ferien: Heiter und freudig begrüßten sich die zahlreichen Lokalpolitiker.

Noch als Landrat Martin Kistler die Sitzung eröffnete, waren die Gespräche in vollem Gange. Erst nach und nach legten sie sich. Bis auf die drei Kreisrätinnen Rita Billich und Simone Bauermeister, die privat verhindert waren, und Rita Schwarzelühr-Sutter, die aus beruflichen Gründen später kam, waren alle neu gewählten Kreistagsmitglieder anwesend.

Seit 20 Jahren für den Landkreis im Einsatz

Zu Beginn durfte Kistler Michael Thater von den Freien Wählern für seine 20-jährige Tätigkeit im Kreistag ehren und überreichte ihm die Medaille des Landkreistages sowie die dazugehörige Verleihungsurkunde. Seit 2004 ist Thater Mitglied im Gremium, seit 2014 Fraktionsvorsitzender seiner Partei. „Seit Beginn ist Herr Thater außerdem im Verwaltungs-, Finanz- und Bildungsausschuss tätig“, fügte der Landrat hinzu.

Michael Thater bekommt für seine 20-jährige Tätigkeit im Kreistag eine Auszeichnung.
Michael Thater bekommt für seine 20-jährige Tätigkeit im Kreistag eine Auszeichnung. | Bild: Nico Talenta

Martin Kistler schloss mit einer metaphernreichen Ansprache an die Ehrung Thaters an, in der er die Kreisräte unter anderem dazu aufforderte, künftig auch mal zu versuchen, die Perspektive zu wechseln: „Es ist wichtig, die eigene Wahrnehmung nicht als einige Gültige anzunehmen.“ Gerade in einem gewählten Gremium hätte jeder einzelne solch eine Vorbildfunktion.

Das Wohl des Kreises, der Städte und Kommunen fördern

Der Hochrhein stehe im Wettbewerb mit anderen Regionen, aber „ich bin überzeugt, dass wir da auch als vergleichsweise kleiner Kreis mithalten können, wenn wir geschlossen auftreten“, sprach der Landrat. Er sei froh, dass sich der Landkreis Waldshut in der Vergangenheit mit einer starken Stimme bei Bund und Land habe positionieren können.

Es werde wichtig sein, Themen, wie etwa den Bau und die Fertigstellung des neuen Klinikums und die Elektrifizierung der Hochrheinbahn, zukunftsweisend weiterzuführen. Auch auf „Dauerbrennerthemen“ wie den Flughafen Zürich oder das atomare Tiefenendlager an der Grenze nahe Hohentengen schwor Kistler die neuen Kreisräte ein.

Mit Handschlag und Unterschrift bekräftigt

Es folgte die Verpflichtung aller Mitglieder des neuen Kreistags. Dazu bat Martin Kistler den „an Lebensjahren ältester Kollegen“ Fred Thelen, die verpflichtenden Worte stellvertretend für alle Gremiumsmitglieder nachzusprechen.

Fred Thelen spricht stellvertretend für alle Anwesenden die verpflichtenden Worte nach.
Fred Thelen spricht stellvertretend für alle Anwesenden die verpflichtenden Worte nach. | Bild: Nico Talenta

„Ich gelobe Treue der Verfassung, Gehorsam den Gesetzen und gewissenhafte Erfüllung meiner Pflichten. Insbesondere gelobe ich, die Rechte des Landkreises Waldshut gewissenhaft zu wahren und sein Wohl, das seiner Einwohner und seiner Gemeinden nach Kräften zu fördern“, hieß es darin. Im Anschluss bekräftigten die neuen Kreisräte ihr Ehrenamt per Handschlag und Unterschrift.

Drei Engel für Kistler

Weil es auch in der vergangenen Periode drei stellvertretende Kreistagsvorsitzenden gab, brachte die Verwaltung auch in die konstituierende Kreistagssitzung des neuen Gremiums drei Vorschläge für Stellvertreter mit. Auf Antrag der Fraktion der Freien Wähler wählten die Kreisräte die stellvertretenden Kreistagsvorsitzenden in einer verdeckten Wahl. Felix Schreiner, 1. Stellvertreter, Marion Frei, 2. Stellvertreterin, und Ruth Cremer-Ricken, 3. Stellvertreterin, nahmen die Wahl an.

Landrat Martin Kistler mit seinen drei Stellvertretern (von rechts): Felix Schreiner (1. Stellvertreter), Ruth Cremer-Ricken (3. ...
Landrat Martin Kistler mit seinen drei Stellvertretern (von rechts): Felix Schreiner (1. Stellvertreter), Ruth Cremer-Ricken (3. Stellvertreterin) und Marion Frei (2. Stellvertreterin). | Bild: Nico Talenta

In den diversen Ausschüssen (Verwaltung, Finanzen und Bildung; Technik, Umwelt und Verkehr; Gesundheit, Pflege und Soziales; Planungs- und Bauausschuss Klinikum Hochrhein) sitzen ab sofort jeweils sechs Mitglieder der CDU, drei der Freien Wähler, zwei der Grünen, zwei der AfD, zwei der SPD und ein Mitglied der FDP. „Die Ausschüsse müssen die Zusammensetzung und die Sitzverteilung im Kreistag widerspiegeln müssen“, erklärte Landrat Martin Kistler.

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