Zu typischen Geschlechterrollen, einem lückenlosen Lebenslauf und anderen Normen sagt das aus Julia ‚Jo‘ Lauber und Felix Birsner bestehende Elektropop-Duo Wilman bewusst „Nein“. Das drücken beide auch in ihrem neuen Album „Ich bin Ich“ (2024) aus.

Ihr neues Album beschäftigt sich mit authentischem Lebensstil

Das Musiker-Duo, das seine Wurzeln im Hotzenwald hat, mittlerweile aber auch auf Bühnen in den großen Städten Deutschlands steht, verarbeitet in seinem neuen Album den Weg zur eigenen Authentizität und Ich-Werdung. Die fünf neuen Songs mit dem Titelgeber „Ich bin Ich“, „Nö“, „SOS“, „Du kannst mich“ und „Cool war ich nie“ beschäftigen sich alle mit Aspekten, die zu einem authentischen Lebensstil dazugehören.

So beschreiben sich Jo, zuständig für den Gesang und das Songwriting, und Felix, am Schlagzeug und für die Produktion verantwortlich, als „schlechte Nein-Sager“, erachten es aber insbesondere für die mentale Gesundheit als wichtig, die eigenen Grenzen zu kennen. Das haben sie im Song „Nö“ zum Ausdruck gebracht.

Die Single „Cool war ich nie“, die Willmans bekanntem Stil, dem vom Rap geknutschten Elektropop treu bleibt, dreht sich um die Schattenseiten des Zu-sich-selber-Stehens, denn weicht man von bestehenden Normen ab, so läuft man Gefahr, dabei als „uncool“ zu gelten, wie Jo und Felix beschreiben.

Nicht nur junge Menschen haben Angst als uncool zu gelten

Das Duo hat sich für dieses konkrete Thema entschieden, weil es bei seinen Auftritten bemerkt hat, dass dieses Thema alle Altersgruppen anspricht und nicht nur, wie fälschlicherweise oft so dargestellt, ein Phänomen unter jungen Leuten ist. Zu sich selbst zu stehen sei wichtig, um weniger Dinge tun zu müssen, die man gar nicht möchte und sich von falschen Freundschaften lösen zu können. Auch das wirke sich wiederum positiv auf die mentale Gesundheit aus.

Aus dem Prozess der Selbsthinterfragung ging das neue Album hervor

Jo und Felix wollen vorangehen und ein Beispiel dafür sein, dass es genauso „cool“ sein kann, anders zu sein. Denn sie selbst haben sich gerade im vergangenen Jahr viel mit ihrer eigenen Identität auseinandergesetzt und sich selbst hinterfragt. Aus diesem Prozess heraus entstand nun das Album „Ich bin Ich“, das sich an alle richten soll, die sich in ihrem Leben schon einmal anders, unnormal oder uncool gefühlt haben.

Jo und Felix glauben, „dass wir im Grunde alle ein bisschen anders sind“. Dass Willman mit diesen Themen den Nerv der Zeit trifft, wird unter anderem dadurch deutlich, dass die Single „Cool war ich nie“ kürzlich den Musikpreis in dem vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg geförderten Wettbewerb „The Creative Länd Challenge“ gewonnen hat.

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