Insgesamt 57 Module sind laut Auskunft des Klinikums Hochrhein für den dreigeschossigen Anbau notwendig. Diese sollen voraussichtlich ab dem 20. April aufgestellt werden. Die Fertigmodule werden derzeit unter Bewachung auf dem Gelände der ehemaligen Papierfabrik in Albbruck bis zum Einbau in Waldshut zwischengelagert. „Hintergrund ist, dass der Zulieferer der Module aufgrund eines Großauftrages keine Lagermöglichkeiten bei sich auf dem Gelände hatte“, teilt das Klinikum Hochrhein dazu auf Anfrage mit.

Nachdem die Module eingebaut sind, erfolge nach und nach die Fertigstellung des Nordbaus, wie das Klinikum Hochrhein den Anbau wegen seiner Lage nennt. „Hierzu werden alle erforderlichen Leitungen angeschlossen, die Durchbrüche vollzogen, um schlussendlich den Innenausbau zu starten. Unsere Technikabteilung ist bereits seit Wochen mit den Vorbereitungen für diese Maßnahmen beschäftigt, sodass wir hier starten können, sobald alles an Ort und Stelle ist“, erklärt Technikleiter Matthias Döbele.

„Wir schätzen uns glücklich, dass wir trotz massiven Wintereinbruchs nur minimale Verzögerungen zu verbuchen haben“, sagt Geschäftsführer Hans-Peter Schlaudt über den aktuellen Stand im Zeitplan. Bevor die Bohrungen für die im Boden verankerten Stahlträger ausgeführt werden konnten, sei es zu einem Verzug von rund sechs Wochen gekommen. „Dieser beruhte darauf, dass wir im Zuge der Bohranalyse auf Unstimmigkeiten zwischen Plan und Realität gestoßen sind“, heißt es dazu aus dem Krankenhaus.

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Konkret bedeutet dies, dass Leitungen und Kabelschächte sowie Abwasserrohe nicht vollständig in den Plänen vermerkt waren. Dadurch mussten die Positionen der Bohrpfähle im Abgleich mit der Statik verändert werden. Darüber hinaus seien im Anschluss die Bohrmaschinen vom beauftragten Bauunternehmen auf einer anderen Baustelle benötigt worden.

Mit einem Kran wurden die Stahlträger vor dem Klinikum Hochrhein aufgestellt.
Mit einem Kran wurden die Stahlträger vor dem Klinikum Hochrhein aufgestellt. | Bild: Juliane Schlichter

Die beschriebenen Verzögerungen konnten laut Klinikum Hochrhein nicht aufgeholt werden. Bedingt durch die Schneetage im Januar und einen Lieferverzug beim Metall für die Decke ­kommen aktuell zwei weitere Wochen hinzu. „Insgesamt reden wir jedoch trotz Corona von Verzögerungen von lediglich rund acht Wochen“, zeigen sich die Verantwortlichen zufrieden mit dem Fortschritt der Arbeiten.

Hans-Peter Schlaudt geht derzeit von einem Bezug des Erweiterungsbaus Ende Juli aus. Der Geschäftsführer kündigt einen Tag der offenen Tür am 10. Juli an, um der Bevölkerung bereits vorab einen Einblick in den Nordbau zu geben. „Dies natürlich in Abhängigkeit davon, welche Corona-Maßnahmen zu diesem Zeitpunkt gelten“, teilt Schlaudt mit.

Vor dem endgültigen Abschluss der Bauarbeiten soll der Haupteingang des Klinikums wieder an die ursprüngliche Stelle verlegt werden. Derzeit betreten Besucher und Patienten das Krankenhaus über den Eingang neben der Engel-Apotheke. „Sobald das Konzept für die Außenanlagen vorliegt und genehmigt ist, wird das Datum hierfür festgelegt werden. Unser Ziel ist es, den Haupteingang so schnell wie möglich wieder zu verlegen“, teilt das Klinikum auf Nachfrage mit.

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In den ersten Stock des Nordbaus, der derzeit auf dem früheren Vorplatz des Krankenhauses errichtet wird, zieht nach der Fertigstellung die bisherige Intensivstation mit 14 Betten ein. In den Etagen darüber werden zwei Stationen mit jeweils 24 Betten untergebracht. Am bisherigen Standort der Intensivstation soll ein Zentrum für ambulante Operationen eingerichtet werden. „Diese Umstellung erfolgt jedoch erst nach dem Umzug und wird den Stationsalltag nicht beeinträchtigen“, betont Hans-Peter Schlaudt.

So soll der Erweiterungsbau des Klinikums Hochrhein in Waldshut aussehen.
So soll der Erweiterungsbau des Klinikums Hochrhein in Waldshut aussehen. | Bild: Klinikum Hochrhein

Weiterhin wird das Schlaflabor, das sich derzeit noch in St. Blasien befindet, in Waldshut in den Räumen im ersten Obergeschoss des Bestandsgebäudes eingerichtet. Die bisherige Stroke-Unit (Abteilung für Schlaganfall-Patienten) wird auf die Station Falkenstein umziehen. Ihr vorgelagert wird ein sogenannter IMC-Bereich (Zwischenabteilung zwischen Intensivpflege und Normalstation) eingerichtet.

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