Hoppla, was bedeutet das denn, mag sich mancher Autofahrer in Bad Säckingen schon gedacht haben, wenn er auf die Ampelanlage auf der Bundesstraße 34 Ecke Untere Flüh – Friedrichstraße zugefahren ist: Da findet sich doch tatsächlich ein zusätzliches Lichtzeichen, ein großes weißes A leuchtet dort manchmal auf – was will mir das denn sagen?

Die Ampel Ecke Untere Flüh – Friedrichstraße in Bad Säckingen hier auf einem Archivbild von 2020.
Die Ampel Ecke Untere Flüh – Friedrichstraße in Bad Säckingen hier auf einem Archivbild von 2020. | Bild: Jennifer Moog

Eine berechtigte Frage, erklärt doch selbst Mathias Albicker von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Freiburg, dieses Lichtzeichen „sei vielen wahrscheinlich noch gar nicht aufgefallen“. Doch werfen wir zunächst einen Blick auf den deutschen Schilderwald und seine Lichtzeichenanlagen, wie sie amtlicherseits heißen.

Alle 28 Meter steht ein Verkehrsschild

Geschätzt finden sich in Deutschland rund 50.000 Ampelanlagen und über 20 Millionen Verkehrsschilder, hinzu kommen rund 3,5 Millionen Schilder wie Wegweiser oder Kilometerschilder – auf Deutschlands Straßen steht also statistisch etwa alle 28 Meter ein Verkehrsschild! Zuständig für deren Aufstellung oder Anordnung ist übrigens die Straßenverkehrsbehörde, der gemäß Paragraph 44 der Straßenverkehrsordnung (StVO) die Überwachung und Ausführung der StVO obliegt.

Lesestoff StVO

Deren Funktion und Aufstellung regeln die Paragraphen 39 bis 43 der Straßenverkehrsordnung und die sogenannte Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung, abgekürzt VwV StVO. Für ein verregnetes Wochenende bietet sich auf dem gemütlichen Sofa in StVO und VwV StVO eine Menge Lesestoff – und manches Verkehrsschild und manche Regel mag der Verkehrsteilnehmer hier noch entdecken, welche ihm trotz bestandener Fahrschulprüfung doch nicht geläufig ist.

Erst Ampel, dann Schild

Bezüglich der Verkehrszeichen und Ampeln gilt nun eine sogenannte Vorrangregel, das heißt, die Ampel hat Vorrang vor dem Verkehrszeichen. Womit wir beim weißen A bei den Ampeln wären. Die A-Ampel bedeutet Grüne Welle – doch leider nur für Linienbusse, der normale Autofahrer kann das weiße A nicht aktivieren. Über Bad Säckingen hinaus, so Mathias Albicker, „dürften neun Ampeln im Landkreis mit dieser Vorrangschaltung für den Linienverkehr ausgestattet sein“.

Die vielen Bedeutungen des A

Und wie beziehungsweise wann leuchtet das weiße A nun auf? Das ist ganz einfach, das A steht nämlich für „Anmeldung“. Nähert sich ein Linienbus einer solchen Ampelanlage, sendet der Fahrer rund 100 Meter vor der Kreuzung per GPS ein Signal an die Ampelanlage, die nach Empfang des Signals das A aufleuchten lässt. Der Busfahrer weiß nun, dass sein Bus registriert wurde und die Ampel für ihn gleich auf Grün springen wird.

Mathias Albicker vom Polizeipräsidium Freiburg weist übrigens noch auf ein zweites A hin, das uns im Straßenverkehr begegnen könne: Das Schild mit dem Buchstaben A auf LKWs – es zeigt an was der Laster transportiert, nämlich ganz einfach „A wie Abfall“, so Albicker.

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