Das Haus für Sicherheit und Gemeinschaft im Murger Ortsteil Hänner ist mit fast 4 Millionen Euro das derzeit größte Bauprojekt der Gemeinde Murg. Hier sollen ab Ende des Jahres die Feuerwehr des Ausrückebereichs Nord, die Ortsverwaltung Hänner sowie der Musikverein Oberhof und der Gesangverein Hänner unterkommen. Die Arbeiten sind im Zeit- und Kostenrahmen, erklärten am Mittwoch vor Ort die planenden Architekten Ernesto Preiser und Anna-Lena Götte sowie Architekt Stefan Kammerer vom Bauamt Murg.
Das zweistöckige Gebäude umfasst 900 Quadratmeter Nutzfläche
Wo nördlich der Hännemer Landstraße noch bis Anfang Dezember 2024 eine große Baugrube klaffte, steht heute ein zweistöckiges Gebäude mit fast 900 Quadratmeter Nutzfläche und 4550 Kubikmeter umschlossenem Raum, das schnell seiner Fertigstellung entgegengeht. Noch ist das Gebäude eingerüstet, doch zwei Fassaden sind bereits geschalt und bemalt, auf dem Flachdach ist bereits die Photovoltaik installiert.
Vor knapp etwas über einem Jahr hatte im Juli 2024 der Abriss des alten Gebäudes begonnen, danach war im September die Baugrube ausgehoben, im Dezember mit dem Rohbau und Mitte März 2025 mit dem Holzbau begonnen worden.

Weil die Gemeinde hier mehrere Nutzungen unter einem Dach vereinen wollte, habe der Findungsprozess bis zur baureifen Planung etwas länger gedauert als bei anderen Projekten, sagt Stefan Kammerer. Nicht nur die Vorstellungen der beiden Feuerwehrabteilungen Oberhof und Hänner, sondern die der Ortsverwaltung Hänner und der Vereine habe berücksichtigt werden müssen.
„Dass der Kostenrahmen eingehalten wird, ist auch nicht selbstverständlich“
Ergebnis der Planungen ist ein multifunktionales Gebäude, dessen Erdgeschoss der Feuerwehr ganz allein gehört und dessen Obergeschoss sie sich mit den anderen Einrichtungen teilt. „Kompliment an den Architekten!“, sagt Kammerer. „Es ist ein stimmiger Entwurf. Und dass der Kostenrahmen eingehalten wird, ist auch nicht selbstverständlich.“

Dass beim Bau alles so gut funktioniert habe, liege auch daran, dass die beauftragten sechs Büros und über 20 Handwerksfirmen so gut wie alle aus dem Landkreis kamen, sagt Architekt Ernesto Preiser. „Es ist ein Riesenvorteil für uns, wenn wir es mit regionalen Partnern zu tun haben. Die haben einen ganz anderen Bezug zum Ort und sind bei Problemen greifbar.“
Die Umkleiden bieten Platz für 56 Feuerwehrmänner und acht Feuerwehrfrauen
Im Erdgeschoss befinden sich die auf drei Fahrzeuge ausgerichtete Fahrzeughalle, der kombinierte Bereitschafts- und Kameradschaftsraum, der kombinierte Funk- und Kommandoraum sowie der auf 56 Spinde ausgelegte Umkleideraum der Herren und der auf acht Spinde ausgelegte der Damen.

Im Obergeschoss nehmen der für bis zu 70 Personen ausgelegte Schulungsraum der Feuerwehr und die dazugehörige Küche den straßenseitigen Teil ein. Durch eine Brandschutztür davon getrennt sind hangwärts der Tagungsraum des Ortschaftsrats, das Büro des Ortsvorstehers und der Vereinsraum. Das Foyer mit seiner Teeküche kann von Ortsverwaltung und Vereinen gemeinsam genutzt werden.
Durch die Hanglage des Grundstücks konnte auf einen Aufzug verzichtet werden
Die Hanglage des Gebäudes wird dazu genutzt, dass sowohl das Unter- als auch das Obergeschoss ebenerdig und barrierefrei erreicht werden können. Ernesto Preiser: „Es war ein Vorteil der Geländesituation, dass wir auf einen Aufzug verzichten konnten.“

Um die Baumasse optisch zu reduzieren, ist sie durch Gebäuderücksprüngen und unterschiedliche Gebäudehöhen gegliedert. Über die Hälfte der Baumasse besteht aus Holz – eine Vorgabe, um für den Bau Zuschüsse aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum zu erhalten. Die Gebäudeteile mit Erdberührung seien massiv ausgeführt, sagt Preiser, die anderen Teile aus Holz, das vorzugsweise aus der Region stamme.
Laut Bauzeitplan soll das Gebäude Ende des Jahres fertiggestellt sein. „Da sind wir sehr zuversichtlich, dass wir das schaffen“, sagt Preiser. Einzig der Feinbelag werde dann möglicherweise noch nicht aufgebracht sein.