Dora Schöls

Laut Umweltbundesamt verbraucht man bei der Fahrt mit dem Auto im Schnitt pro Kilometer und Person 154 Gramm Treibhausgase, also CO2-Äquivalente. Diese Klimagase spart man, wenn man mit dem Fahrrad fährt. Das geht besonders gut in der Stadt, wo knapp die Hälfte der Fahrten kürzer sind als fünf Kilometer, hat das Umweltbundesamt berechnet. Wie steht es also um die Strecken in Rheinfelden, sind sie kurz genug für das Fahrrad? Wie gut sind die Wege ausgebaut, wie sicher sind sie? Und lohnt sich der jeweilige Fahrweg auch optisch?

Herten – Innenstadt

Mit dem Auto

  • Fahrtzeit: zehn Minuten
  • Sicherheit: Wenn nicht gerade schlingernde Lastwagen oder rasende Schweizer von der Autobahn auf die B 34 abgefahren sind, fährt sich die Route gut. Tempo 30 und parkende Autos sorgen allerdings auch dafür, dass sich die Strecke durch Warmbach etwas zieht. In Herten selbst kommt dieser Tage noch die Baustelle in der Bahnhofstraße hinzu.
  • Parkplätze: In Herten kein Problem, in der Innenstadt hingegen nur für Kurzzeitparkende oder zahlende Parkhauskunden. Kostenlose Parkplätze sind in der Innenstadt eher rar.
  • Das gibt‘s zu sehen: In Herten viele Lastwagen rund um die Gewerbegebiete, in Warmbach viele Autos rund um die Wohnhäuser. Dazwischen gibt‘s aber auch ein paar grüne Wiesen.
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Mit dem Fahrrad

  • Fahrtzeit: 15 Minuten
  • Sicherheit: Wirklich gut. Etwa die Hälfte des Weges legt man über den breiten Fahrradweg durch die Felder zwischen Herten und Warmbach zurück, wo einem nur andere Fahrräder, Hunde und allerhöchstens mal ein Traktor begegnen. Auch durch das Wohngebiet in Warmbach lässt es sich gut fahren, trotz der parkenden Autos. Kritisch ist höchstens die Kreuzung Werderstraße/Mouscron-Allee, weil man vor allem in Richtung Herten dort keine allzu gute Sicht auf den Verkehr hat. Und natürlich der Oberrheinplatz, auf dem der Radweg einfach endet und man sich entscheiden kann, ob man sich heute eher als kleines Auto oder großer Fußgänger fühlt.
  • Parkplätze: In der Innenstadt kein Problem, schon am Oberrheinplatz gibt es einige Fahrradständer. Auch in Herten gibt es hier und da Stellplätze, vor allem vor den Läden.
  • Das gibt‘s zu sehen: Viel Natur. Der Radweg durch die Felder ist wirklich idyllisch. Ab und zu, wenn es geregnet hat, muss man allerdings etwas Slalom um die Nacktschnecken fahren.
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In der Innenstadt

Mit dem Auto

  • Fahrtzeit: fünf Minuten
  • Sicherheit: Bei den vielen Menschen, die in diesem Gebiet zu Fuß, mit dem Rad oder motorisiert unterwegs sind, ist viel Aufmerksamkeit gefragt. Hinzu kommt die Anlieferung der Geschäfte, dicke Lastwagen auf der engen B 34 – und immer wieder Baustellen.
  • Parkplätze: Siehe oben: Parkplätze für kurze Zeit oder in Parkhäusern gibt‘s viele, kostenlose aber kaum.
  • Das gibt‘s zu sehen: Von der Umgebung ziemlich wenig, weil man sich so auf den Verkehr konzentriert.
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Mit dem Fahrrad

  • Fahrtzeit: drei Minuten
  • Sicherheit: Eng wird‘s nur an Markttagen – und wenn richtig schönes Wetter ist. Sonst lässt es sich mit aufmerksamen Augen, falls doch mal ein Kind oder Hund die Fahrbahn kreuzt, ganz gut zwischen Oberrheinplatz, Friedrichplatz und Rathaus radeln.
  • Parkplätze: Alle paar Meter gibt es Möglichkeiten, das Fahrrad loszuwerden, die meisten davon auch mit Bügeln zum Anschließen.
  • Das gibt‘s zu sehen: Andere Menschen, nicht nur unterwegs, sondern vor allem auch in den Restaurants und Cafés. Eine Fahrt durch die Innenstadt kann soziologisch recht interessant sein. Die anderen Leute wiederum beäugen einen auch recht interessiert, wenn sie nicht gerade ihre Pizza bekommen.
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Durch die Schildgasse

Mit dem Auto

  • Fahrtzeit: drei Minuten
  • Sicherheit: In der Schildgasse sind weniger Fußgänger unterwegs als in der Innenstadt, aber die Straße teilt man sich dafür mit umso mehr anderen Autos und Lastwagen. Ist man selbst im Auto, kein Problem – nur die Fahrräder auf der Fahrbahn vor einem können einem leidtun.
  • Parkplätze: Bieten die Unternehmen genügend für ihre Kunden.
  • Das gibt‘s zu sehen: Viele Autos, viele Lastwagen, viel Asphalt. Und das Umspannwerk von Energiedienst.

Mit dem Fahrrad

  • Fahrtzeit: fünf Minuten
  • Sicherheit: Sicher, man kann die Schildgasse auch mit dem Fahrrad durchfahren, so man denn keine allzu sperrigen Einkäufe plant. Ein hoher Stressfaktor sind ganz klar die vielen Autos und Lastwagen. Die Schildgasse ist nicht für Fahrräder gemacht. Die Verwaltung plant einen einseitigen Schutzstreifen von der Scheffel- bis zur Römerstraße. Bis zum Kreisel sollen dann die Gehwege beidseitig für Radler freigegeben werden: Dort sei ein Schutzstreifen nicht machbar, weil das damit einhergehende Parkverbot die Gewerbe behindern würde.
  • Parkplätze: Im Gewerbegebiet rechnet kaum ein Unternehmen mit Kunden, die per Fahrrad kommen, daher gibt es auch kaum Fahrradständer.
  • Das gibt‘s zu sehen: Das Gleiche wie aus dem Auto: Viele Autos, viele Lastwagen, viel Asphalt. Und das Umspannwerk von Energiedienst.

Innenstadt – Karsau

Mit dem Auto

  • Fahrtzeit: acht Minuten
  • Sicherheit: Wenn man es über die viel befahrene B 34 und die Schildgasse geschafft hat, kommt das Glanzstück der Rheinfelder Verkehrsführung: der Turbinenkreisel. Trifft man hier mit etwas Glück die richtige Ausfahrt, geht eine recht enge, steile, kurvige Straße hoch nach Karsau.
  • Parkplätze: kein Problem
  • Das gibt‘s zu sehen: Hat man die Strecke bis zum Kreisel hinter sich, ist man plötzlich mitten im Grünen. Auch wenn die Kreisstraße ganz schön steil den Berg hochgeht, der Ausblick lohnt sich.

Mit dem Fahrrad

  • Fahrtzeit: 15 bis 25 Minuten (je nach Fitness)
  • Sicherheit: Der Großteil des Weges führt über den Schwarzen Weg, einen reinen Fahrradweg, der zwar bei viel Verkehr etwas eng wird, aber bis auf die querenden Straßen keine riskanten Begegnungen mit Autos bereithält. Auch über die Bundesstraße 316 kommt man dank Unterführung mit dem Fahrrad ganz gut. Dann allerdings teilen sich die Fahrräder an der Kreisstraße die Fahrbahn mit den Autos, die teilweise ein ganz schönes Tempo draufhaben. In der Kapfbühlstraße sind immerhin bergwärts gerade neue Schutzstreifen für Radfahrer angebracht worden. Aber so oder so: Der Anstieg nach Karsau erfordert bei fast 80 Metern Höhenunterschied ganz schöne Fitness. Runter braucht man dann vor allem gute Bremsen.
  • Parkplätze: Öffentliche Stellplätze für Fahrräder finden sich in Karsau kaum, dafür in der Innenstadt umso mehr.
  • Das gibt‘s zu sehen: Der Schwarze Weg ist wirklich schön, im Sommer spenden die Bäume angenehmen Schatten. Auch der Weg durch die Felder neben der Kreisstraße ist nett – sofern man sich bei dem Anstieg noch auf den Ausblick konzentrieren kann.
Sabine Hartmann-Müller fordert mehr Radwege für Rheinfelden. Bild: Dora Schöls
Sabine Hartmann-Müller fordert mehr Radwege für Rheinfelden. Bild: Dora Schöls | Bild: Dora Schöls