Der Zeitplan für den Bau des neuen Gerätehauses wird bisher eingehalten, der Preisdruck wird noch bewältigt. Zur Hauptversammlung der Rheinfelder Feuerwehr kamen die Erschwernisse für den Neubau zur Sprache, doch Oberbürgermeister Klaus Eberhardt sicherte zu, dass das Gebäude wie vorgesehen errichtet werde, auch wenn weitere Probleme zu erwarten sind. „Das ziehen wir durch, das verspreche ich“, sagte er den Kameraden und erhielt dafür starken Beifall.

Zwar sei die enorme Steigerung der Baupreise nicht mit allen Auswirkungen absehbar, aber bis Ende des Jahres soll der Rohbau stehen. Die Feuerwehr habe auch unter den erheblichen Erschwernissen wegen der Corona-Pandemie gezeigt, dass sich die Einwohner auf sie verlassen können. „Ihr wart stets einsatzbereit, auch wenn ihr geschickt und überlegt Eure Arbeit umgestellt habt“, bedankte sich Eberhardt bei den Feuerwehrleuten.

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Mit Blick auf die Einsätze sei 2021 als ganz normales Jahr zu bewerten, sagte Kommandant Dietmar Müller. Zu den Defiziten des Vorjahres gehören ausgefallene Übungen. Diese seien wieder aufzunehmen, auch im Hinblick darauf, dass die Abteilungen Rheinfelden, Warmbach, Nollingen und Karsau gemeinsam ins neue Gerätehaus einziehen werden.

Enrico Leipzig, stellvertretender Kommandant, erläuterte die 248 Alarmierungen im Vorjahr. Wieder waren rund 60 Prozent technische Hilfeleistungen und nur ein Viertel der Einsätze Brandbekämpfungen. Dazu kamen 34Mal Bekämpfung von Wassernot, 19 Mal Hilfe bei Sturmschäden und 24 Mal Hilfe bei Ölunfällen.

So soll das neue zentrale Feuerwehrgerätehaus für Rheinfelden einmal aussehen. Der Entwurf des Architekturbüros Dasch, Zürn und Partner ...
So soll das neue zentrale Feuerwehrgerätehaus für Rheinfelden einmal aussehen. Der Entwurf des Architekturbüros Dasch, Zürn und Partner ging 2019 als Sieger eines Wettbewerbs hervor. | Bild: Kuehl & Welzien FRESHIMAGES GbR

Das Einsatzfeld hat sich auch erweitert, denn mit Eröffnung des neuen Autobahnabschnittes bis Minseln fällt ein weiterer Straßentunnel in ihren Zuständigkeitsbereich. Erfreulicherweise habe die Autobahngesellschaft vor Freigabe der Straße einen Tag für Übungen der Feuerwehr reserviert. Da wurden Szenarien geprobt.

Nachwuchs verstärkt die Aktiven

Stabil blieb die Zahl der Aktiven, zum Jahreswechsel gehörten den zehn Abteilungen 257 Kameraden und 15 Kameradinnen an. Dass die Einsatzstärke nicht drastisch zurückging, lag an der Übernahme von zwölf gut ausgebildeten Nachwuchskameraden aus der Jugendfeuerwehr. Alle neu in die Einsatzabteilungen übernommen Kameraden wurden in der Hauptversammlung per Handschlag für ihren Dienst verpflichtet.

„Die Jugendfeuerwehr bleibt unsere einzige von uns beeinflussbare Nachwuchsquelle“, sagte Dietmar Müller. „Deshalb gilt ihr nach wie vor unser besondere Aufmerksamkeit.“ Derzeit sind knapp 70 Mädchen und Jungen aktiv. Jugendwart René Stach wurde nach zehn Jahren mit großem Dank aus dieser Funktion verabschiedet. Nachfolger ist André Lamebelet. Müller ging auch auf die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren der Nachbarorte ein, besonders an den Tagen mit extremen Starkniederschlägen habe sie sich bewährt. In den nächsten Monaten sollen gemeinsame Ausbildungen für die Rheinrettung mit der Feuerwehr Grenzach-Wyhlen stattfinden.

Künftig mit hauptamtlichen Stadtbranddirektor

David Sommer, dritter Stellvertreter des Kommandanten und künftiger hauptamtlicher Stadtbranddirektor, ging auf die Fertigstellung des Feuerwehrkonzeptes bis 2025 ein. Zwar sei auch diese wegen der Corona-Beschränkungen etwas ins Stocken geraten, doch die wichtigen Akzente seien unabhängig davon schnell durchzusetzen. Besonders hob er Maßnahmen zum Eigenschutz der Feuerwehrleute hervor. So gehe es mehr als bisher darum, langfristige gesundheitsschädliche Wirkungen von Rauchgasen unbedingt zu vermeiden. Vorgesehen sind in diesem Konzept präzise Einsatzpläne für Sonderobjekte.

In einem Grußwort verwies die CDU-Landtagsabgeordnete Sabine Hartmann-Müller (Herten) darauf, dass der Landtag und die Landesregierung die angespannte Situation bei der Nachwuchsgewinnung für die Feuerwehren erkannt haben und mit speziellen Maßnahmen unterstützen werden.