Rheinfelden – Es war schier unmöglich, das Ereignis aus dem Sommer des vergangenen Jahres zu toppen – und trotzdem hat das Team um Roger Leisinger die Herausforderung angenommen, das „Nordrockschwaben“-Open-Air auch 2025 auf die Beine zu stellen. Und wer zurzeit mit dem Auto oder dem Bus durch das Dinkelbergdorf fährt, der kann sie nicht übersehen, die Transparente, die schon jetzt auf die nächste Ausgabe des 2023 gestarteten Rock- und Metal-Festivals aufmerksam machen. Am 30. August soll das Festival im kommenden Sommer zum dritten Mal stattfinden, zum zweiten Mal unter freiem Himmel auf der Fußballwiese im Südosten des Dorfes.

Und auch wenn die Namen nicht ganz die Kragenweite des vergangenen Jahrs erreichen (der 2024er-Headliner „Rage“ zählt zum internationalen Who-is-Who des Power-Metal), wird es auch im kommenden August namhaft – und vor allem laut. Bekanntester Name ist die nordrhein-westfälische Power-Metal-Band „Orden Ogan“, die innerhalb der europäischen Szene zu den Großen zählt. Die Band stand schon auf dem weltweit größten Metal-Festival im norddeutschen Wacken auf der Bühne und beehrt nun auf der entgegengesetzten Seite der Republik die Bühne eines der kleinsten dieser Festivals mit einem Besuch.

Zudem gastiert die Dark-Rock-Band Lacrimas Profundere in Nordschwaben. Die Bayern stehen für eine eher düstere Gangart des härteren Rocks. Ebenso zu Gast sein werden die Anreise-Rekordhalter des Festivals: „Darker Half“ kommen aus Australien und spielen klassischen Power Metal – also schnelle und melodische Kracher. Deutlich kürzer ist die Anreise für Broken Fate aus Zürich. Die Schweizer dürften im kommenden August für die härtesten Töne auf der Bühne verantwortlich zeichnen, sie gehören dem Genre des Melodic Death Metal an. Und schließlich gebührt echten Lokalmatadoren die Ehre, das Festival zu eröffnen: „Giant Sleep“ mit Thomas Rosenmerkel (Gesang) und Patrick Hagmann (Gitarre), die beide aus Rheinfelden stammen. Die Band beschreibt ihr Portfolio als Mischung aus Doom-, Stoner, Prog- und Postrock.

Somit schließt sich für Roger Leisinger auch der Kreis zur durchweg lokalen Verwurzelung des Open-Air-Festivals. Leisinger, zu Beginn seiner Tätigkeit als Organisator noch etwas skeptisch beäugt, hat inzwischen das komplette Dorf hinter sich. „Selbst Anwohner, die sich große Sorgen gemacht haben, waren hinterher voller Lobes“, erinnert sich Leisinger an die Gespräche nach der ersten Open-Air-Ausgabe im zurückliegenden Sommer. Der Ortschaftsrat hat Unterstützung signalisiert, ebenso die örtlichen Vereine, die auch in die Organisation und die Helfer-Teams eingebunden sind.

Und schließlich gehören einige davon auch dem neu gegründeten Verein Nordrockschwaben e.V. an, der sich fortan um die Organisation des Ganzen kümmern soll. „Der Verein ist gegründet, beim Finanzamt angemeldet – es ist alles unter Dach und Fach“, sagt Leisinger. Damit bleibt die Verantwortung für die Veranstaltung nicht mehr an ihm alleine kleben, sondern wird vom Verein geschultert. „Es sind einige aus Nordschwaben dabei, wie ich“, sagt Leisinger. „Aber auch viele Schweizer und natürlich viele Musik-Freunde aus der Region.“ Rund 60 Mitglieder sind inzwischen dabei, es werden immer mehr.

Verein und Vorsitzender Leisinger sind nun voller Vorfreude auf das kommende Festival, zu dem der Vorverkauf nun begonnen hat. „Wir hatten 2024 rund 500 Zuschauer“, sagt Roger Leisinger. „Wenn wir dieses Jahr 750 haben, bin ich mehr als zufrieden.“ Ein paar kleinere Änderungen wird es geben, unter anderem etwas mehr Schatten – 2024 drängten sich die Gäste unter den Sonnensegeln. Die Dächer würden auch im Fall von Regen etwas Unterschlupf bieten. Zudem wird es in begrenztem Umfang auch die Möglichkeit zum Campen geben, was man aber beim Veranstalter anmelden muss, am besten über die Webseite. Das Festival startet mit dem Einlass um 14 Uhr, die erste Band startet um 15.30 Uhr, die letzte Band steigt um 22 Uhr auf die Bühne. Damit ist das Festival auch prima per Nahverkehr erreichbar, denn der letzte „Schopfrheiner“-Regiobus von Nordschwaben in Richtung Rheinfelden geht um 23.42 Uhr, in Richtung Schopfheim sogar erst um 0.16 Uhr. „Um Mitternacht ist eh Feierabend“, sagt Leisinger.

Am 28. November – einem Freitag – wird es zudem die „Winter Edition“ geben, mit fünf Bands, von denen zwei aus der Region sein werden, kündigt Roger Leisinger an. Details über die Bands möchte er noch nicht verraten.

Karten und weitere Informationen für die zweite Open-Air-Ausgabe des Nordrockschwaben-Festivals gibt es unter www.nordrock-schwaben-festival.de im Internet.