Rheinfelden – Sven Gebhardt, Abteilungsleiter der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden zeigte sich beeindruckt, dass der Neujahrsempfang des Gewerbevereins Rheinfelden bereits zum 18.¦Mal in den Räumen der Bank stattfand. Wegen der neuen Zollbestimmungen sagte er: „Davon ist auch der Rheinfelder Handel betroffen, das ist eine Gemeinschaftsaufgabe.“ Das Resümee von Frank Sattler, stellvertretender Vorsitzender und sowie Vorsitzender Handel/Leistungsverbund lautete: „2024 war ein herausforderndes Jahr, versehen mit allen Höhen und Tiefen. Dieses Jahr wird den Gewerbeverein fordern, denn 2026 wird das 125-jährige Vereinsjubiläum gefeiert. Die Planungen sind in vollem Gange.“

Gustav Fischer, Vorsitzender des Gewerbevereins, ging auf das Cityfest und die Märkte ein. Er forderte, dass in Zukunft die Beteiligung des Handels dabei stärker sein muss. „Die Anstrengungen sowie der finanzielle Einsatz beim letztjährigen Cityfest und den Märkten hätten ein größeres Interesse verdient, auch und gerade von denjenigen, für die man derartige Anlässe ausrichtet“, so Fischer. „Wir, der Gewerbeverein, haben dies schon immer als Teil der Wirtschaftsförderung angesehen. Diese Erkenntnis hat auch bei der Stadtverwaltung gegriffen, dass wir nicht allein von Lustigkeit leben, sondern die Wirtschaftsförderung auch hier ansetzt.“

Fischer mahnte: „Bei Lichte betrachtet und der jetzigen Wahrnehmung gebe ich den beiden Ereignissen jedoch keine größere Zukunft. Mit großer Wahrscheinlichkeit muss davon ausgegangen werden, wenn sich hier kein Wandel abzeichnet, dass sich die beiden Events überholt haben.“ Michael Meier und Marco Walter von der Wirtschaftsförderung und Standortentwicklung (WST) Rheinfelden attestierte Fischer: „Dort, wo wir zusammengearbeitet haben, lässt sich unsere Arbeit sehen und ich gehe jedenfalls im Moment davon aus – unabhängig finanzieller Fragen – dass sich dies fortsetzen lässt.“

Fischer hob bewusst hervor, dass ohne das Know-how der Firma Süma und Verlässlichkeit der Sparkasse diese Feste nicht stattfinden würden: „Das vom Gesetzgeber verlangte Rahmenprogramm, welches für die verkaufsoffenen Sonntage vorgelagert sein muss, ginge ohne ihre Hilfe nicht.“ Fischer streifte noch andere Themen, darunter den Bebauungsplan Friedrichstraße. Dieser sei im Jahr 2024 wieder auf die Agenda des Gemeinderats gekommen, hat sich bislang laut Gustav Fischer aber nichts. „Seit Jahren sehen wir dem Abdriften staunend zu. Den Geschäftsinhabern, die dort ihr Gewerbe aufrecht halten, gehört unser Respekt. Diesen traurigen Zustand zu ändern, ist Aufgabe aller Verantwortlichen und gehört zu den Kernaufgaben der WST.“ Fischer weiter: „So lustig eine Stadtoase auf dem Friedrichsplatz sein mag, sie kann aber nie darüber hinwegtäuschen, dass Rheinfelden strukturelle Defizite bei Handel und Gewerbe hat. Gute Laune durch derartige Bespaßung zu erzeugen, ist für den Moment ertragbar. Ich werde mich aber nie daran gewöhnen, dass man so etwas als Auftrag der WST betrachtet.“ Fischer sprach noch viele weitere Punkte aus dem Gemeinderat an, wie die Neuansiedlung von Betrieben, Gewerbesteueranhebung, Grundsteuer, Gesundheitsversorgung, Schwimmbad, Recycling und Kitas.

Bürgermeisterin Christin Schippmann blickt auf ein „herausforderndes Jahr 2025“. Seitens der Stadt und der WST freue man sich auf weiterhin gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Gewerbeverein und Gewerbe.

Umrahmt wurde der Neujahrsempfang von Liedermacher Klaus Böffert, der für seine kritischen Eigenkompositionen großen Applaus erhielt. Für das Büfett sorgten Rita Baumgartner, Tanja Tatzke und Carmen Paulicke.