Rheinfelden Jetzt ist es offiziell. Nach langer unklarer Situation steht nun fest, dass die Stadt Rheinfelden das St.-Gallus-Haus in Warmbach von der Erzdiözese Freiburg gekauft hat, um dort eine dreigruppige Kindertagesstätte zu etablieren. Eine entsprechende Mitteilung machte Stadtteilsprecher Dieter Wild in der jüngsten Sitzung des Stadtteilbeirats Warmbach. Wie er sagte, betreffe der Kauf lediglich das Gebäude – das Grundstück werde indes im Rahmen eines Erbpachtvertrages mit der Erzdiözese erworben, so der Stadtteilsprecher. Während der Kauf des Gebäudes offenbar bereits abgewickelt sei, stehe der Erbpachtvertrag kurz vor dem Abschluss. Die Information habe der Stadtteilbeirat vom Gebäudemanagement der Stadt erhalten, so Dieter Wild gegenüber der Presse.

Dass der Erwerb des St.-Gallus-Hauses nun auch Auswirkungen auf die Aktivitäten der Gruppierung „Das Haus“ hat, wurde in der Sitzung des Stadtteilbeirats kontrovers diskutiert. Stadtteilsprecher Wild betonte, wie bereits bei früheren Besprechungen, dass der Stadtteilbeirat Warmbach immer bereitstehe, um zum Beispiel im Hinblick auf benötigte Räumlichkeiten der Gruppierung „Das Haus“ in der Alten Schule zu helfen. Denkbar sei vor allem der ehemalige Feuerwehrraum, der derzeit vom Stadtteilbeirat genutzt wird. Es sei nun jedoch an den Verantwortlichen der Gruppierung, an den Stadtteilbeirat heranzutreten. Auf jeden Fall geht ihnen mit dem Kauf des St.-Gallus-Hauses durch die Stadt dort Räumlichkeiten verloren.

Dass es irgendwann in der Zukunft auch für den Stadtteilbeirat und die Schmugglergilde in der Alten Schule eng werden könnte, machte eine weitere Aussage des Stadtteilsprechers deutlich. Wild teilte in der Sitzung mit, dass er eine ernstzunehmende Auskunft eines Architekten erhalten habe, dass nun auch die Alte Schule zum Kauf angeboten werde. Tatsächlich wird die Alte Schule online über das Regierungspräsidium Freiburg unter „Kulturdenkmale“ für 1,58 Millionen Euro (Verhandlungsbasis) zum Kauf angeboten. Ansprechpartner sei die Städtische Wohnungsbaugesellschaft mbH Rheinfelden. Mitarbeiter des Regierungspräsidiums haben sich vor Ort mit der Baulichkeit der Alten Schule auseinandergesetzt. Nach unbestätigten Berichten könnte es sein, dass Teile des Gebäudes unter Denkmalschutz stehen, was auch beim Verkauf eine Rolle spielen dürfte. Der Stadtteilbeirat will zunächst den Raumbedarf für beide Institutionen ermitteln. Er hatte schon mehrfach darauf aufmerksam gemacht, dass für das Gemeindeleben dringend Räumlichkeiten benötigt werden. Wie sich dies künftig umsetzen lässt, hängt im Wesentlichen davon ab, ob sich ein Käufer für die Alte Schule findet und was dieser dann mit dem Anwesen, zu dem auch das ehemalige Feuerwehrgerätehaus zählt, vorhat.