Stühlingen Jonas Götz aus Bettmaringen bietet im Rahmen seiner geschichtlichen Dorfspaziergänge im September das Thema „Brände und Katastrophen“ an. Er wird über große Ereignisse berichten, die Bettmaringen in den letzten 200 Jahren erlebt hat. Der Großbrand von 1929 wird dabei eine große Rolle spielen, da es darüber noch viele Dokumente gibt. Aber auch andere Katastrophen sollen erwähnt werden. Über die Feuerwehrtechnik von der St. blasianischen Herrschaft bis heute wird erzählt und auch lustige Anekdoten aus der Bettmaringer Geschichte sollen nicht zu kurz kommen. Jonas Götz wird bei der Führung um Spenden bitten, die der Jugend- und Kinderfeuerwehr Wangen-Bettmaringen zugutekommen sollen.
Schon im April dieses Jahres fand eine geschichtliche Führung mit Jonas Götz als Julius Eichkorn als Ratsschreiber von Bettmaringen statt. Er führte die Teilnehmer ins Ende des 19. Jahrhunderts und zeigte Hausnamen auf, die teilweise bis heute noch in Gebrauch sind. Die Hausnamen sind wohl entstanden, weil viele Bewohner den gleichen Vor- und Nachnamen hatten. So gab es Hausnamen nach Berufen wie Küfer, Gerber und Sattler oder nach dem Vornamen wie Domini, Bläsi oder Fittli. Es gab auch Kombinationen wie der Schnieder-Maxe und auch Lehenshöfe gaben Hausnamen wie Lehne-Jakobe oder Lehne-Hannese. Götz erzählte auch über Persönlichkeiten aus dem Ort, zum Beispiel vom Musiker Stumpe-Schriener, Adolf Isele, der vielen noch bekannt sein dürfte.
Die Bettmaringer Geschichte fand ebenfalls interessierte Zuhörer, wobei der Handel mit Braugerste eine besondere Geschichte wert ist. Um anständige Gerstenpreise zu erzielen, schlossen sich um 1900 die Bettmaringer Bauern zusammen und versprachen, das Bier nur derjenigen Brauerei zu trinken, die ihnen die ganze Gerste zu einem guten Preis abkauft. So waren die örtlichen Wirte verpflichtet, nur das Bier der Brauerei auszuschenken, die sämtliche Gerstenvorräte abgekauft hatte. Damit war allen Beteiligten geholfen. Die Bauern setzten ihre Gerste gut ab, die Brauerei hatte das ganze Jahr über ein sicheres Absatzgebiet. Und da die Bettmaringer recht trinkfeste Leute waren, kamen auch die Wirte nicht zu kurz.
Im Juni dieses Jahres stellte Jonas Götz das frühere und auch das heutige Handwerk im Dorf vor. Da gab es den Bürstenmacher, den Flößer auf der Steina, den Müller, den Ziegler, den Schmied, die Hebamme und viele mehr. Die Teilnehmer konnten bei Adelbert Mayer erleben, wie Hanf und Flachs gesponnen und zu Seilen verarbeitet wurden. Bei der Schmiede-Familie Nägele wurde die Ackeregge besichtigt, für die 1900 ein Patent beim Kaiserlichen Patentamt erstellt worden war. Und von der letzten Hebamme in Bettmaringen zeigte Jonas Götz das zuletzt verwendete originale Hebammenbesteck. Die Spenden der vergangenen zwei Führungen kam dem Erhalt der Lourdes-Kapelle zugute.