Ursula Ortlieb

Von der Idee bis zur Realisierung des Freilicht-Theaters „Zwischen den Welten“ hat es fast drei Jahre gedauert. „Wir sind auf der Zielgeraden“, sagt Regisseurin und Vorsitzende des Theatervereins, Corinna Vogt. Seit 2016 beschäftigt sie sich, unterstützt von ihrem Vorstandsteam, täglich mit dem Freilichttheater. Premiere ist am Freitag, 19. Juli im Klostergarten in Riedern am Wald.

Auch Rückschläge und Enttäuschungen

Wie umfangreich und anspruchsvoll dieses Projekt sein würde, sei erst im Laufe der Zeit klar geworden. Rückschläge und Enttäuschungen blieben nicht aus“, so die 50-Jährige. Erstellen des Konzepts, Probenpläne und Koordination, Inszenierung des Theaterstücks selbst: Es gehört viel dazu, ein Freilichttheater dieser Größenordnung zu realisieren. Montags ist Theaterprobe für die Erwachsenen, dazu Einzelproben mit Gruppen und Hauptdarstellern, mittwochs Proben mit den Kindern sowie 13 Probenwochenenden erforderten Zeit, Willenskraft und Ausdauer.

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Noch 200 Karten zu haben

Mit Leidenschaft versucht Vogt, kleinste Details zur Perfektion zu bringen. Das Resultat kann sich sehen lassen. „Mit dem Probenverlauf bin ich sehr zufrieden und im Zeitplan. Immer, wenn mein Rollenbuch auseinanderfällt, ist die Zeit reif für die Aufführung. So auch jetzt. Wir freuen uns alle darauf“, so Vogt. Der Kartenverkauf über Reservix läuft seit November 2018. Für die 4698 Plätze bei neun Aufführungen sind noch rund 200 Karten zu haben.

Ohne Spenden undenkbar

Die Kosten für das gesamte Projekt wurden mit 100 000 bis 120 000 Euro veranschlagt. Thomas Fechtig fand Sponsoren und ist weiter auf der Suche nach Unterstützung. Die Spendenbeträge schwanken zwischen 50 und 5000 Euro. Hauptsponsor ist Holzbau Bruno Kaiser aus Bernau mit dem maßstabsgetreuen Theaterschiff nach historischen Unterlagen.

Traum der Regisseurin wird wahr

Wunderbar eingebettet steht das Schiff im Klostergarten als Symbolträger für die Auswanderung junger Schwarzwälder in die neue Welt. „Es war von Anfang mein Traum, als Kulisse ein richtiges Schiff zu bekommen. Allein finanziell wäre es nicht machbar gewesen“, so Corinna Vogt und ist Herbert Duttlinger aus Riedern, ein Geschäftsführer von Holzbau Kaiser, sehr dankbar, der diesen Traum wahr werden ließ.

Corinna Vogt, Regisseurin und Vorsitzende des Theatervereins Zeitschleuse, mit dem Rollenbuch, das auseinanderfällt – Zeichen ...
Corinna Vogt, Regisseurin und Vorsitzende des Theatervereins Zeitschleuse, mit dem Rollenbuch, das auseinanderfällt – Zeichen dafür, dass die Aufführungen bevorstehen. | Bild: Ursula Ortlieb

Jedes Kostüm ein Unikat

Hohe Kosten fallen für Technik und Tribüne an und schlucken rund die Hälfte der Gesamtkosten. Alleine die Materialkosten der maßgeschneiderten Kostüme und Requisiten summieren sich auf rund 30 000 Euro. „Die Kostüme sind von unschätzbarem Wert, da sie ehrenamtlich von Hand gefertigt wurden“, so Corinna Vogt. Hinzu kommen Kosten für Versicherung, Werbung, Kloster-Miete und die Festschrift.

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Der Heimat und Geschichte verbunden

„Wir hoffen, dass wir das alles schaffen. Ein finanzieller Gewinn ist aber nicht unser Antrieb, wenngleich wir für unseren Verein hoffen, dass am Ende etwas übrig bleibt. Wir fühlen uns der Heimat, ihrer Geschichte und den Menschen von damals verbunden und wollen mit Gefühl eine alte Zeit zum Leben erwecken“, betont Corinna Vogt. Es gehe auch darum, Gemeinschaft entstehen zu lassen.

CD-Taufe mit „Luddi“

„Ankommen“ und „willkommen sein“ sind heute wie damals das Thema. Auch Flüchtlinge aus Syrien sind bei diesem Freilichtspiel dabei, fühlen sich integriert und willkommen. Es ist immer wieder ein Erlebnis, was alles mit dem Projekt entstanden ist. So freut sich die Theatergemeinschaft auch auf den Abend mit Luddi inklusive Vorband aus den eigenen Reihen, die eine besondere Überraschung sein soll.

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Rund um die Freilichtspiele soll auch das Essen für die Besucher im Klostergarten besonders sein. Daniel Frech vom Posthorn und Stefan Gromann vom Gasthaus Kreuz werden jeweils drei Stunden vor Spielbeginn Kulinarik im Klostergarten anbieten. Deshalb ist jeweils um 17 Uhr Einlass, die Aufführungen beginnen um 20 Uhr.