Die Stadt Waldshut-Tiengen bewirbt sich laut OB Philipp Frank um den Standort für das geplante Zentralkrankenhaus, und zwar mit zwei Grundstücken. Zum einen mit einer landwirtschaftlichen Fläche in Oberalpfen (westlich der B 500) und der Fläche des heutigen Umspannwerks zwischen Tiengen und Gurtweil.

OB Frank: „Vor dem Hintergrund der Standortabfrage des Landkreises für das neue Zentralkrankenhaus haben wir alle in Frage kommenden Flächen auf unserer Gemarkung einer genauen Prüfung unterzogen. Fünf Standorte haben wir mit dem Gemeinderat näher diskutiert. Vorgeschlagen haben wir dem Landkreis zwei Flächen: eine landwirtschaftliche Fläche in Oberalpfen, westlich der B 500, etwa fünf Kilometer vom Stadtzentrum Waldshut entfernt, und die Fläche des heutigen Umspannwerks des Energiedienstleisters Amprion in Tiengen. Wir halten die beiden Flächen für geeignet und sind nun gespannt auf das weitere Auswahlverfahren.“

Ungeachtet der jetzt vorliegenden Bewerbung der Stadt Waldshut-Tiengen scheinen die Chancen für den Standort Albbruck täglich ein wenig besser zu werden. Gemeinsam mit der Karl-Gruppe, der Eigentümerin der ehemaligen Papierfabrik, bewirbt sich die Gemeinde Albbruck mit der großen Freifläche zwischen B 34 und Rheinufer. Das Gelände, das zumindest auf den ersten Blick den Anforderungskatalog erfüllt, war ehedem als Standort für eine neue Papiermaschine, der viel beschriebenen PM 8, vorgesehen.

Das Krankenhaus in Bad Säckingen wurde zum Jahresende 2017 geschlossen. Bild: Markus Baier
Das Krankenhaus in Bad Säckingen wurde zum Jahresende 2017 geschlossen. Bild: Markus Baier | Bild: Markus Baier

Für die Entscheidung der Albbrucker Gemeinderäte gab es in der Sitzung am Montagabend Applaus aus dem Publikum. Zwar kein Beifall, dafür aber eindeutige Unterstützung für den Standort Albbruck kommt aus Murg und Laufenburg. Beide Gemeinden werden sich nicht mit einem eigenen Standort für das geplante Zentralkrankenhaus bewerben. In Laufenburg hat der Gemeinderat in nicht-öffentlicher Sitzung beschlossen, die Bewerbung von Albbruck unterstützen. Eine gleiche Entscheidung möchte Bürgermeister Adrian Schmidle für Murg herbeiführen. Neben Albbruck gibt es noch eine zweite offizielle Bewerbung, die bislang öffentlich bekannt ist. Wehr bewirbt sich mit einem Grundstück im Ortsteil Brennet, nahe dem Rheinufer.

Es ist nicht auszuschließen, dass Albbruck noch weitere Unterstützer bekommt. Möglicherweise auch aus Bad Säckingen. Zwar konnte sich der Gemeinderat der Kurstadt am Montagabend nicht dazu durchringen, Albbruck als Standort für das Zentralkrankenhaus zu unterstützen, wird aber auch keinen eigenen Standortvorschlag einreichen. Allerdings soll der Landkreis aufgefordert werden, das in seinem Besitz befindliche Bad Säckinger Spitalgelände als zentralen Klinikstandort selber zu prüfen.

Offensichtlich aus dem Rennen ist die ebenfalls hin und wieder diskutierte Option, aus dem Waldshuter Krankenhaus das künftige Zentralkrankenhaus des Landkreises zu machen.

 

Standortsuche

Das Grundstück für das neue Zentralkrankenhaus des Landkreises Waldshut soll mindestens 60 000 Quadratmeter groß sein. Weitere Wünsche: tragfähiger Baugrund, nicht zu viel Verkehrslärm, gute Verkehrsanbindung, Anschluss an Ver- und Entsorgungsnetze sowie gute Erreichbarkeit für die Einwohner des Landkreises. Ende dieser Woche endet die Frist, sich mit einem Standort zu bewerben. Im Idealfall soll das Grundstück bereits im Herbst dieses Jahres gekauft werden.