Das Bewerberfeld ist größer als gedacht. Aus sieben Städten und Gemeinden kommen insgesamt neun Standort-Vorschläge für das geplante Zentralkrankenhaus des Landkreises Waldshut. Das ist gut so. Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Denn am Ende soll nicht nur ein geografisch möglichst optimaler Standort stehen, sondern – und das ist mit einem Blick auf die bisherige Spitäler-Diskussion mindestens genauso wichtig – ein Standort, der von möglichst vielen Menschen im Landkreis akzeptiert und irgendwann auch angenommen wird. Doch dazu braucht es neben diversen messbaren Parametern vor allen Dingen eins: Transparenz.

Doch die ist momentan – noch – nicht in Sicht. Erst Mitte/Ende März sollen die Favoriten in der Standort-Suche bekannt gegeben werden. Bis dahin wird intern geprüft, abgewogen und möglicherweise auch verworfen. Verständlich aus Sicht der Behörde, ist doch die ein oder andere Bewerbung an ein Schweigegelübde gebunden. Verständlich auch aus Sicht jener Gemeinden, die Grundstücke anmelden, die noch in Privatbesitz sind und deren Eigentümer möglicherweise von der Bewerbung noch nicht einmal wissen. Nicht verständlich aus Sicht der Bürger, die wissen wollen wohin das Zentralspital kommen könnte.

Die Folge: Jetzt beginnt erst einmal das große Rätselraten und Spekulieren. Das tut der Sache nicht gut. Sollen die Menschen überzeugt werden, braucht es keine Mutmaßungen, sondern – siehe oben – vor allem Transparenz. Nur so können die Bürger mitgenommen werden, nur so verhindert man Misstrauen in politische Entscheidungen und Entscheidungsträger und nur so sichert man dem größten Projekt des Landkreises der kommenden Jahrzehnte jene Unterstützung, die es braucht, um angenommen zu werden, um daraus ein Erfolgsmodell zu machen. Denn für wen, wenn nicht die Menschen wird das Zentralspital gebaut?