Was hat Landrat Martin Kistler nicht alles um die Ohren? Fluglärm, Autobahn, Krankenhaus und dann zu allem Übel auch noch das Wirrwarr bei der Einführung der Biotonne. Zum Ende des vergangenen Jahres musste sich der Kreis-Chef sogar mit den Folgen einer alten orientalischen Genusstradition auseinandersetzen, indem er mit seiner Unterschrift eine „Allgemeinverfügung zum Umgang mit Wasserpfeifen (Shishas)“ besiegelte. Der Erlass zu den heutzutage auch im Okzident und vor allem bei jungen Leuten beliebten Rauchapparaten, deren Risiken schon länger ein Thema sind, gilt „in Betriebsräumen von bestehenden Gaststätten im Landkreis Waldshut“.

Tatsächlich gibt es auch in der Hochrheinregion Bars, in denen das Einatmen des mit einem Kohlestück befeuerten aromatisierten Tabaks zelebriert wird. Wer meint, dass es sich dabei um eine gesündere Alternative zur Zigarette handelt, wird mit Interesse das jetzt in den einschlägigen Lokalen obligatorische Warnschild lesen (wenn es denn vorschriftsgemäß aufgehängt wurde): „Achtung: Bei der Zubereitung und dem Rauchen von Wasserpfeifen (Shishas) entsteht Kohlenstoffmonoxid (CO).
Hierdurch können erhebliche Gesundheitsgefahren entstehen, insbesondere für Schwangere und Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zutritt für Minderjährige nicht gestattet.“ Verpflichtend gemäß der Verfügung sind unter anderem auch Belüftungsanlagen und CO-Warnmelder. Harmlos macht sich dagegen die erstaunliche Geschmacks-Palette aus, die beim Nuckeln an der Wasserpfeife zur Verfügung steht: Apfel, Kirsche, Minze, Orange, Zitrone, Vanille, Banane, Karamell oder Lakritz sind nur ein paar Beispiele. Sogar Tabak mit Bier-Aroma soll zu haben sein: In diesem Fall wuchs wohl zusammen, was irgendwie zusammengehört.