Einen Sport mit Suchtgefahr nennt Axel Roth das Bogenschießen, das seit Frühjahr 2024 zwischen Waldshut und Gurtweil auf dem ehemaligen ESV-Sportplatz betrieben werden kann. Hinter der Schießanlage steht der Verein „Team Roth Bogensport“ mit Axel Roth als Vorsitzendem. Am Sonntag, 4. Mai, lädt der Verein zu einem Tag der offenen Tür mit Bewirtung auf das rund 8000 Quadratmeter große Areal ein.
Nach Auflösung des ESV im April 2022 ging das Gelände an die Stadt, die einen neuen Pächter suchte. Es gab etliche Interessenten. Der Zuschlag ging schließlich an den Bogensportverein Roth, der zusätzlich eine Indoor-Bogenschießanlage in der Alfred Nobel-Straße 6 betreibt. Vereinsmitglieder können jetzt nicht nur ganzjährig Bogenschießen, sondern sind auch zeitlich flexibler, weil sie auch außerhalb der Trainingszeiten schießen können.
„Alle ab 18 Jahren, die wissen wie man sich mit dem Bogen verhält, können auf dem Platz frei trainieren, das ist einmalig“, bekräftigt Axel Roth. Die Anlage hat dank einer Erdaufschüttung einen natürlichen Sicherheitswall für „verirrte“ Pfeile. Zusammen mit der zentralen Lage mitten in der Natur sind das für den Verein ideale Bedingungen.

„Einer der schönsten Bogenschießplätze in ganz Deutschland“
Einen der schönsten Bogenschießplätze in ganz Deutschlands nennen Axel Roth und die stellvertretende Vorsitzende, Annett von Leffern, den Platz. So groß die Freude über das Areal ist, viel Arbeit liegt noch vor dem Team Roth. Die Gebäude neben dem Platz sollen in keinem guten Zustand sein, so dass noch Einiges zu tun wäre.
Der Verein hat rund 40 Mitglieder. Die Jüngsten sind sieben, acht Jahre alt, die Ältesten in den 60ern. Wenn das Material auf die jeweiligen Schützen abgestimmt wäre, könne jeder Bogenschießen, heißt es seitens des Vereins. Er steht leistungsorientierten wie Hobby-Bogenschützen gleichermaßen offen.
Deutsche Meister und Weltmeisterin
Das Team Roth hat nach eigener Aussage viele erfolgreiche Bogenschützen von mehrfachen Deutschen Meistern bis zu Weltmeistern in seinen Reihen und Trainer, die sogar für die Leistungsklasse Bundesliga tätig sein dürfen. Auch Menschen mit Beeinträchtigung können Bogenschießen. Axel Roth hat einige Jahre eine Para-Mannschaft in der Schweiz trainiert und erzählt von Schützen, die vom Rollstuhl aus schießen würden und weiß von Jemandem ohne Arme, der dies mit den Füßen tun würde.
Auch für hyperaktive Kinder kann das Bogenschießen nach seiner Erfahrung gut geeignet sein. „Zu 80 Prozent kommt es bei diesem Sport auf das Mentale an, um die Fähigkeit mit Aufregung umzugehen, wenn es da nicht stimmt, nützt der beste Bogen nichts“, sagt der Vorsitzende.
So funktioniert das Schießen
Axel Roth spricht vom meditativen Charakter des Bogenschießens vergleichbar mit Zen-Praktiken, man würde tief in sich hineinschauen und viel von sich erfahren. „Und man trainiert Oberarme, Schultern und den Rücken“, ergänzt Annett von Leffern. Geschossen wird auf Zielscheiben, die zehn bis 90 Meter entfernt sind. „Man trifft in der Regel relativ schnell die Scheibe, aber für konstante Treffer braucht es viele Jahre“, sagt von Leffern.