Traditionell wurden die Waldshut-Tiengener Bürgerversammlungen am Bächtelestag in Breitenfeld, dem kleinsten Ortsteil Waldshut-Tiengens, eröffnet. Ortsvorsteher Jürgen Bacher begrüßte um 9 Uhr morgens im Gasthaus Hirschen rund 70 Breitenfelder, einige Gemeinderäte, Oberbürgermeister Martin Gruner und die Erste Beigeordnete Petra Dorfmeister.

Rund zwei Stunden lang wurde in Wort und Bild auf 2023 zurück- und auf 2024 vorausgeblickt. Dies von Jürgen Bacher auf Ortsebene und von Martin Gruner aus gesamtstädtischer Sicht. Für Gruner war es die erste Bürgerversammlung in seinem Amt als Oberbürgermeister.
Das bewegt Breitenfeld
Neue Hochspannungsleitung bereitet Sorge
Laut Ortsvorsteher Jürgen Bacher wird dieses Jahr Breitenfeld die kommende neue Hochspannungsleitung von Transnet, die nahe an Breitenfeld vorbeiführen soll, sehr beschäftigen. Negative Auswirkungen auf das Landschaftsbild und die Gesundheit werden befürchtet.
Jürgen Bacher erläuterte in der Bürgerversammlung, wofür Breitenfeld steht: Die Beibehaltung der alten Trassenführung in Kombination mit der Verlegung von Erdkabeln. Bei kommenden Gesprächen wird Breitenfeld seine Bedenken und Wünsche kundtun.
Das steht in Breitenfeld 2024 an
An Baumaßnahmen plant Breitenfeld unter anderem im Rathaus den Austausch der maroden Treppe und die Erneuerung des Kinderspielplatzes. Mit Blick auf die Kommunalwahlen am 9. Juni 2024, ermunterte Bacher die Breitenfelder, sich aufstellen zu lassen und als Wahlhelfer die Organisation der Wahl zu unterstützen.
Das war 2023 im Ortsteil wichtig
Der Rückblick des Ortsvorstehers auf 2023 fiel mit Blick auf eine Vielzahl von Festen, Veranstaltungen und Aktionen unter Organisation und Mitwirkung engagierter Breitenfelder, sehr positiv aus: „Die Dorfgemeinschaft ist nach Corona wieder voll aufgeblüht.“
Den Landfrauen und Wegewarten sprach er seinen besonderen Dank aus und drückte seine Freude aus, dass der neu gegründete „Dorfverein Breitenfeld“ zukünftig das Miteinander bereichern wird.

So viele Menschen leben in Breitenfeld
Breitenfeld zählt aktuell 218 Einwohner, 17 mehr als Ende 2022. Zwei Geburten und zwei Todesfälle waren vergangenes Jahr zu verzeichnen. Gut 14.000 Euro wurden 2023 ausgegeben, rund 44.400 Euro stehen Breitenfeld 2024 zur Verfügung. Die Stadt hat die Budgets für ihre Ortsteile um rund 20 Prozent erhöht.

26 Obstbäume wurden gepflanzt, weitere folgen dieses Jahr. Das größte Projekt Breitenfelds vergangenes Jahr war die Renovierung des Gemeinschaftsraums.
Der Kurs der Stadt Waldshut-Tiengen
Investitionen für Klima und Umwelt
Oberbürgermeister Martin Gruner nannte in der Bürgerversammlung Klima- und Umweltschutz bestimmende Größen für den Kurs der Stadt Waldshut-Tiengen. Weitere Nahwärmenetze, die beschlossene kommunale Wärmeplanung, mehr Photovoltaik auf den Dächern, nannte er hierfür Beispiele.
Diese Baumaßnahmen sollen angegangen werden
Anstehende bauliche Vorhaben sind laut Gruner die Sanierung der Rheinstraße und der Stadttore in Waldshut, in Tiengen die Neugestaltung der unteren Hauptstraße und des Marktplatzes sowie die barrierefreie Gestaltung des Tiengener Rathauses durch einen Aufzug.
Weitere Sanierungsmaßnahmen an Waldshut-Tiengener Schulen und der Ausbau der Kita-Plätze würden Thema bleiben.
Dauerbrenner Klettgau-Carré
Beim brachliegenden Projekt Klettgau-Carré wird die Stadt nach seinen Worten, in Beratung mit dem Investor gehen: „Ich bin positiv gestimmt, das wir noch was hinkriegen, aber es wird sich unterscheiden von dem, was 2015 geplant war“, sagte er.
Das wird außerdem wichtig
Der Oberbürgermeister stellte den Spatenstich für das Hospiz in Tiengen in der ersten Jahreshälfte in Aussicht und hob die Fortschritte bei der Elektrifizierung der Hochrheinbahn hervor. Mit Blick auf anhaltende Verkehrsprobleme versprach er, dass die Stadt im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihren Beitrag zu einer Verbesserung der Situation leisten würde.
Als Stichworte nannte er neben der A98 und einer neuen Rheinbrücke, eine Erweiterung des Vorstauraums zur Entlastung des Waldshuter Zolls und ein dreispuriger Ausbau der B34 zwischen Tiengen-West und OBI-Kreisel.

Zum Thema neue Stromtrasse von Transnet hob er hervor, dass es laut Regierungspräsidium keine Alternative gäbe. Laut Gruner steht die Stadt hinter den Forderungen Breitenfelds, aber auch die Bedürfnisse anderer Betroffener wie der Mittlere Berg und Gurtweil, müssten gesehen werden. Wir sind im engen Austausch miteinander“, sagte Martin Gruner.