Was Flughafengegner in jahrzehntelangem Einsatz nicht geschafft haben, ist einem 120 bis 160 Nanometer kleinen Biopartikel gelungen. Die vom Corona-Virus ausgelöste Pandemie hat den weltweiten Luftverkehr drastisch reduziert und so dafür gesorgt, dass auch am Himmel über dem Hochrhein weitgehend Ruhe eingekehrt ist. Die ewigen Kondensstreifen-Muster sind verschwunden, und nur vereinzelt sind Maschinen im Kurs auf Zürich-Kloten zu sehen. Doch dafür hat ein Bewohner aus Lauchringen, das im Bereich der Einflugschneise liegt, dieser Tage abends eine andere Beobachtung am Firmament gemacht: „Meine Frau und ich haben über Lauchringen mindestens 30 unbekannte Flugobjekte gesehen, die wie an einer Perlenkette hintereinander über uns von Südwest nach Nordost hinweg geflogen sind. Es waren kein Fluggeräusche zu hören und auch keine Blinklichter zu sehen.“ Was hatte es mit dem UFO-Phänomen auf sich? Haben jetzt etwa kleine grüne Männchen den Luftverkehr im Grenzraum übernommen? Des Rätsels Lösung ist tatsächlich überirdisch, hängt aber gleichwohl mit menschlichem Handeln zusammen. Auf Anfrage klärt die Schweizer Flugsicherung Skyguide auf, die auch das deutsche Grenzgebiet überwacht. Demzufolge handelte es sich um Satelliten der US-Firma SpaceX. Die gehört dem Tesla-Gründer Elon Musk, der mittlerweile Hunderte der Objekte namens Starlink ins All hat schießen lassen. Ziel ist eine weltweit optimierte Versorgung mit schnellem Internet. Auch in anderen Teilen Deutschlands ist wiederholt das Spektakel der das Sonnenlicht reflektierenden Trabanten zu sehen gewesen. Analog zum
Fluglärm hat übrigens auch das Satellitenprojekt seine Gegner gefunden: Astronomen klagen über eine wachsende „Lichtverschmutzung“ am Himmel und damit eine Beeinträchtigung ihrer Arbeit.