Was einst als Katerfrühstück begann, bei dem die Junggesellen sich nach durchzechter Nacht die gedrückte Stimmung mit Witzen und Schmäh vertrieben, ist längst zu einem der heimlichen Höhepunkte der Chilbi geworden – wenngleich nach wie vor die holde Weiblichkeit allenfalls in Ausnahmefällen Zutritt erhält.

Verbalattacken auf die Nullen der Gesellschaft

Dafür müssen sich die Opfer von Spott und verbalen Rundumschlägen durchaus warm anziehen, denn die Redner kennen mit Blick auf die vielen Nullen im Stadtleben kein Pardon. Besonders bekam OB Philipp Frank sein Fett weg.

Für zahlreiche mehr oder weniger gravierende Fehlleistungen im Amt krönte ihn Zunftmeister Marc Jacobshagen zum „König Faux-pas-Fipsi“, verlieh ihm als Insignien einen Fettnapf und eine Suppenkelle.

Nicht minder hart gingen die Waldshuter Junggesellen mit ihrer Ehemaligen-Truppe, dem Enten-Club, ins Gericht. Mehrmals mussten sich diese anhören, wie sehr sie beim Bierausschank während der Taufe des Chilbi-Bocks versagt haben. So sehr, dass am Ende die gern belächelte Surianer-Gemeinde aus Tiengen einspringen musste.

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„Vattern-Wirtschaft“ in Sachen Chilbi-Bock

Bockgötti Stephan Vatter hatte nicht nur viele Spitzen im Gepäck sondern auch eine Ode an den Chilbi-Bock.
Bockgötti Stephan Vatter hatte nicht nur viele Spitzen im Gepäck sondern auch eine Ode an den Chilbi-Bock. | Bild: Baier, Markus

Und dennoch spielen mit Bockgötti Stephan Vatter und seinem Schwager und Bockgewinner Christian Wässerle ausgerechnet zwei „Enten“ bei der diesjährigen Chilbi eine herausragende Rolle.

Die beiden traten auch denkbar selbstbewusst auf: „Wir sind Bockgötti, wir sind Bockgewinner, wir sind das Universum‘, brachte es Vatter auf den Nenner.

Eine besondere Spendenaktion und viele Premieren

Sie waren Ziel von Spott und Häme, ließen sich aber weder Appetit noch Laune verderben: Die Surianer-Gemeinde Tiengen.
Sie waren Ziel von Spott und Häme, ließen sich aber weder Appetit noch Laune verderben: Die Surianer-Gemeinde Tiengen. | Bild: Baier, Markus

Die Surianer selbst setzten beim Gulaschessen derweil noch eins drauf: Christopher Wieland hatte nämlich ein historisches Bild des Waldshuter Chilbi-Marschs im Gepäck, das an Ort und Stelle gegen eine Spende an die Junggesellen überreicht wurde. Die Anwesenden bewiesen Spendierlaune: 955 Euro zugunsten des geplanten Hospiz in Tiengen kamen am Ende zusammen.

Chilbi-One: Eine leckere Überraschung gab es von OB Philipp Frank zum Chilbi-Neustart.
Chilbi-One: Eine leckere Überraschung gab es von OB Philipp Frank zum Chilbi-Neustart. | Bild: Baier, Markus

Gleichmütig, fast versöhnlich kam OB Frank daher, der vor allem seine Freude über den gelungenen Chilbi-Neustart nach zwei Jahren Ausnahmezustand zum Ausdruck brachte. Reich an Premieren sei diese Chilbi. Symbolisch dafür gab es dieses Jahr die gebackene „Chilbi-One“ für alle die Ehrengäste, die erstmals an der Traditionsveranstaltung teilnehmen konnten.

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