Tagesordnungen von Gemeinderatssitzungen klingen mitunter etwas langweilig und trocken: Bebauungsplanänderungen, Sachstandsberichte, Auftragsvergaben, Jahresabschlüsse oder Finanzzwischenberichte sind wohl nur für kommunalpolitisch Eingeweihte wirklich spannend. Doch hinter den Fachbegriffen stecken auch viele Themen, die die Bürger hautnah betreffen und die Stadt verändern können.
Welche wichtigen Themen in der Kommunalpolitik bewegt werden, zeigt am besten ein Rückblick auf die vergangenen Jahre. Hier sind die Veränderungen und Erfolge der Kommunalpolitiker ganz konkret zu erkennen. Kurz vor der Kommunalwahl ziehen wir Bilanz: Was haben die Gemeinderäte in den vergangenen fünf Jahren erreicht?
Durchbruch und Fertigstellung des Wehrer Brennet-Areals
Das Wehrer Brennet-Areal ist zweifellos die augenfälligste Veränderung in Wehr: Stadt der Fabrikhallen der Brennet entstand im Ortszentrum ein großes Einkaufszentrum. Es war im Sommer und Herbst 2019 das erste Thema, mit dem sich die damals neugewählten Wehrer Gemeinderäte auseinandersetzen mussten – und das in einigen ungeplanten Sondersitzungen. Denn bevor die Bagger anrückten, mussten die rechtlichen Vorgaben festgelegt werden und ein städtebaulicher Vertrag mit der Brennet GmbH abgeschlossen werden. Angesichts der nicht ganz unkomplizierten Vorgeschichte war dies kein leichtes Unterfangen. 2020 konnten dann die Abrissarbeiten beginnen, der Neubau der Supermärkte war zwei Jahre später abgeschlossen. Die Stadt Wehr hatte ein neues Zentrum.

Entscheidung für kommunales Ärztehaus
Nicht weniger bedeutend war der Beschluss des Gemeinderats im Jahre 2021, auf dem Wehrer Brennet-Areal ein kommunales Ärztehaus zu errichten. Das Ergebnis wird kurz nach den Kommunalwahlen eingeweiht allerdings zunächst ohne zusätzliche Mediziner.
Wohnen auf früherem Fabrikgelände
Grundlegende Veränderungen gab es auch im Brennet-Areal im Süden Öflingens: Aus der Industriebrache der Textilfabrik wurde ein schmuckes ‚urbanes Gebiet‘ mit modernem Wohnraum und Gewerbe Tür an Tür.

Zwei Kindergärten wurden gebaut
Einige Millionen investierte die Stadt Wehr in den vergangenen fünf Jahren in die Kinderbetreuung: Der Kindergarten Bündtenfeld wurde 2020 eingeweiht – zusammen mit der neuen Einrichtung Familienzentrum. Nicht ganz freiwillig der Neubau des Kindergartens Seeboden.
Anfang 2020 war der alte Bau vollständig abgebrannt und musste von Grund auf neu errichtet werden. Fertigstellung war nur anderthalb Jahre später.
Neues gab es auch bei den Grundschulen, allerdings weniger baulich als viel mehr organisatorisch: Mit der Zelgschule, der Talschule und der Grundschule Öflingen gibt es nun wieder drei eigenständige Schulen für die Kleinsten.
Endlich: Breitbandausbau kommt an
Es ist eine der größten und teuersten Zukunftsaufgaben der Stadt: Der Anschluss Wehrs an die Datenautobahn. Angesichts wettbewerbsrechtlicher Fallstricke war die Entscheidung, die der Wehrer Gemeinderat vor einigen Jahren zu treffen hatte, hoch verantwortungsvoll. Ärgerlich dabei, dass es auch nach der Auftragsvergabe zu Komplikationen und Verzögerungen durch die Insolvenz einer Baufirma kam. Im Jahr 2024 sind viele Anschlüsse fertig gestellt, das schnelle Internet soll bei den ersten Bürgern in diesen Tagen und Wochen ankommen. Dass es nun endlich voran geht mit dem Glasfaserausbau, davon zeugen auch die vielen Baustellen im Stadtgebiet.
Nahwärme und Klimaschutz
Schon vor der Explosion Energiepreise setzte die Stadt auf Nahwärme. Das Netz der Stadtwerke weiter auszubauen, hat sich spätestens seit dem Krieg in der Ukraine als gute Entscheidung erwiesen. Einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz leitet die Stadt auch durch die Modernisierung der Wehrer Kläranlage: Einen Teil der hier benötigten Energie kann die Anlage heute durch Klärschlammfaulung und Photovoltaikanlage selbst herstellen.
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