Gerade noch rechtzeitig zum Frühjahr soll eine wichtige Attraktion in Ludwigshafen wieder öffnen: Zahlreiche ehrenamtliche Helfer haben in den vergangenen Monaten daran gearbeitet, dass der Schluchtweg wieder begehbar gemacht werden konnte.

Weil das Eingangsbrückenbauwerk durch einen Hangrutsch stark gefährdet war, blieb der Schluchtweg, der als Wanderweg 9 ausgeschildert ist, nach mehreren Unwettern seit Juni 2024 zum dritten Mal langfristig gesperrt. Aufgrund der vielen Mühen und Arbeitsstunden in den Vorjahren wollten die fleißigen Helfer um Bernhard Thum sich aber auch dieses Mal nicht der Natur geschlagen geben.

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Wiedereröffnung voraussichtlich zu Ostern

Er erzählt: „In Absprache mit Gemeinde und Forst haben wir beschlossen, es noch einmal anzugehen, um eine Wiedereröffnung zu ermöglichen – auch wenn es fast unmöglich schien.“ Voraussichtlich wird der Weg ab Ostern wieder geöffnet sein.

Wolfram Thum, Jürgen Baumann und Holger Noller (von links) bauen die Treppe neu.
Wolfram Thum, Jürgen Baumann und Holger Noller (von links) bauen die Treppe neu. | Bild: Bernhard Thum

Nach starkem Regen und Unwettern hatte es zwei Abrutsche gegeben, einen davon am Anfang des Brückenbauwerks, wo der Hang heruntergedrückt wurde. Aus Sicherheitsgründen mussten die Tore geschlossen werden, sodass niemand von oben und unten in die Schlucht gelangen konnte.

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Hier war viel Handarbeit gefragt

Im Herbst und Winter leistete die ehrenamtliche Helfergruppe „Waldeslust“ weit über 100 schweißtreibende Arbeitsstunden. Nahezu alles musste per Hand gemacht werden, weil man mit Maschinen nicht hinkam. Bernhard Thum erklärt: „Wenn vom Hang mehrere Meter Erde drücken, ist das ein Mordsdruck.“ Die Bohlen, die als Stützwände fungierten, hielten diesem Druck kaum stand. „Wir mussten die heruntergerutschte Erde entfernen, sie mühsam über eine provisorische Rampe transportieren und am Bach entlang verteilen.“ Der Bauhof hat dann zwischendurch die Pfosten neu gesetzt und die Bohlen der Seitenwände aufgerichtet.

Auch auf dem Weg nach oben hatte es einen heftigen Erdabgang gegeben. An dieser Stelle fand Ende März ein größerer Arbeitseinsatz von elf Männern statt. Dort sei praktisch der ganze Hang heruntergerutscht, so Thum. In den vergangenen Jahren hätten die befestigten Wege super gehalten, jetzt lag dort alles unter der Erde. „Wir müssen ein paar Kubikmeter Erde wegräumen und über eine Strecke von 20 bis 30 Metern neue Treppen bauen. Eventuell ändert sich der Verlauf und der Weg entsteht einen Meter weiter links oder rechts“, beschrieb er vor dem Einsatz.

An dieser Stelle war der Schluchtweg von dem herabrutschenden Sand-Lehm-Gemisch komplett bedeckt.
An dieser Stelle war der Schluchtweg von dem herabrutschenden Sand-Lehm-Gemisch komplett bedeckt. | Bild: Bernhard Thum

Das Problem steckt im Erdboden

Dass sich Erde vom Steilhang löst, hängt mit den verschiedenen Erdschichten zusammen. Dort befinden sich Erde und Sand mit Lehm über Felsen. Wenn die oberen Schichten durchnässen, gleiten sie als schwerer, lehmiger, nasser Brei über die Felsschicht nach unten. Bernhard Thum sieht darin jedoch einen positiven Aspekt: „90 Prozent der Bereiche, die rutschen können, sind abgerutscht. Deshalb können wir auch unbesorgt schaffen. Niemand wird gefährdet, denn da, wo wir arbeiten, ist alles unten.“

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Spätestens Ende April kann es losgehen

Nun stehen noch ein paar Folgeeinsätze in Kleingruppen an, die Bernhard Thum mit zwei oder drei Kameraden erledigt. Bis auf die genannten Stellen ist der Weg in einem sehr guten Zustand. Der Unterhalt unter dem Jahr sei fast kein Aufwand, nur die schweren Abrutsche seien sehr intensiv, sagt Bernhard Thum.

Ob die Zeit für die Fertigstellung und Öffnung bis Ostern wie anvisiert tatsächlich reicht, könne er bis jetzt nicht abschließend beurteilen. „Es ist möglich, aber bestimmt klappt es bis Ende April.“ Thums Dank gilt der ehrenamtlichen Helfergruppe „Waldeslust“: Die 15 Männer haben seit Oktober 2024 rund 175 Arbeitsstunden gemeinsam erbracht.