Patrick Rupp zeigte sich in der jüngsten Gemeinderatssitzung optimistisch: „Die Sernatingenschule steht sehr gut da“, verkündete der Schulleiter der Grundschule mit Ganztagesangebot den Räten, denen er die Schulbedingungen in Corona-Zeiten und aktuelle Entwicklungen vorstellte. Wie Rupp mitteilte, wird die Schule aktuell von 156 Schülern besucht – 123 davon gehen in Ludwigshafen zur Schule, 33 werden in der Außenstelle Bodman unterrichtet.

Damit ist die Prognose, die Rupp dem Gemeinderat im Juni vorgestellt hatte, fast genau so eingetreten – damals hatte er von 124 Schülern in Ludwigshafen und 34 in Bodman gesprochen. Aufgeteilt sind die Schüler laut Rupp in zehn Klassen. Allerdings sorgt Corona für einige Änderungen im Vergleich zum normalen Schulablauf: Denn die Ganztagesangebote sind in der bisherigen Form, in der sich Kinder unterschiedlichster Jahrgänge mischen, laut der Corona-Verordnung für Schulen nicht mehr zulässig. Weil nun alle Klassenstufen einzeln betreut werden müssen, mussten die Angebote reduziert werden, da die Kapazitäten sonst nicht ausreichen.

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Coronabedingte Änderungen

Dennoch: „Wir fahren fast wieder mit Volllast„, so Patrick Rupp. Nachdem über mehrere Monate darauf verzichtet werden musste, gebe es wieder Mittagessen an der Schule, das im Wechsel verteilt werde – während ein Teil der Schüler isst, befindet sich der andere in Lernzeit, um Abstandsregeln einzuhalten. Es gebe außerdem keine Einschränkungen bei verbindlichen Schulstunden, lediglich die Musik- und Sportstunden wurden leicht reduziert, um in der frei werdenden Zeit Unterrichtsinhalte zu vermitteln, die während der coronabedingten Schulschließung zu kurz kamen.

Die Ausstattung mit Masken, Desinfektionsmitteln und anderen Mitteln, die im Kampf gegen das Virus helfen, sei gut. Und auch, dass das Gemeindezentrum von der Schule genutzt werden kann, damit bei unausweichlichen schulischen Veranstaltungen der nötige Abstand gehalten werden kann, lobte Rupp. Generell werden Termine der Sernatingenschule jedoch reduziert, es hätten fast keine Elternabende stattgefunden, „die Eltern haben wir vor allem schriftlich informiert.“

Die Grundschule Bodman, in der sich die Außenstelle der Sernatingenschule befindet. Der Außenbereich wurde neu gestaltet und von vielen ...
Die Grundschule Bodman, in der sich die Außenstelle der Sernatingenschule befindet. Der Außenbereich wurde neu gestaltet und von vielen Seiten gelobt. Bild: Ramona Löffler | Bild: Löffler, Ramona

Zudem könne durch eine Aufstockung der Betreuungskräfte um eine neue Stelle sowie eine FSJ-Kraft eine strenge Trennung der Schülergruppen geschaffen und damit Hygieneregeln eingehalten werden, so Rupp. Während laut der Corona-Verordnung in weiterführenden Schulen allerdings verpflichtend Masken getragen werden müssen, gelte das in den Grundschulen nicht. Dort sei es stattdessen nur möglich, die Schüler und Arbeitskräfte durch regelmäßiges Lüften sowie die Beachtung der Hygieneregeln zu schützen. Um das Ansteckungsrisiko dennoch zu minimieren, hat Schulleiter Patrick Rupp darum zumindest eine Maskenempfehlung ausgesprochen.

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Bisher scheint das funktioniert zu haben: Wie Rupp den Gemeinderäten mitteilte, gab es bisher keinen Quarantänefall an der Schule. Sollte es aber irgendwann einmal dazu kommen, dass aufgrund des Pandemiegeschehens einzelne Schülergruppen nach Hause geschickt oder sogar die ganze Schule geschlossen werden müsse, dann sei vorgesorgt: „Unser Fernlernkonzept steht“, versicherte Patrick Rupp. Dieses bestehe aus einer Mischung an digitalen Angeboten und Angeboten auf Papier.

Lüftungsanlage könnte helfen

Zusätzlich schützen könnte Schüler und Betreuungskräfte auch eine coronakonforme Lüftungsanlage. Alessandro Ribaudo (CDU) fragte Patrick Rupp, wie die Sernatingenschule dazu stehe. Die Antwort des Schulleiters: In vielen Räumen könne quer gelüftet werden, das sei momentan eine der Hauptwaffen im Kampf gegen die Pandemie.

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Von der Gemeinde gebe es aber das Angebot, im Schwerpunkt die Räume, die nicht gelüftet werden können, mit geeigneten Lüftungsgeräten auszustatten. Generell möchte man das annehmen, zumal häufiges Lüften bei niedrigen Temperaturen im Winter den Unterricht erschwere und man alle möglichen Schutzmaßnahmen nutzen möchte. Allerdings sei bei einer Kaufentscheidung die Alltagstauglichkeit zu prüfen – etwa, wie laut die Geräte im Einsatz sind oder ob sie bei großen Räumen über ein ausreichendes Leistungsvermögen verfügen.

Schulleiter Patrick Rupp sprach im Gemeinderat.
Schulleiter Patrick Rupp sprach im Gemeinderat. | Bild: Löffler, Ramona

Wie Bürgermeister Matthias Weckbach in der Sitzung erklärte, seien die Lieferzeiten für coronakonforme Lüftungsanlagen derzeit lang. Allerdings gebe es in der Grundschule Bodman die Möglichkeit, die bestehende Anlage, die nur den Keller lüftet, nach oben hin zu erweitern. Man wolle prüfen, ob eine Verlegung der Rohrleitungen in die Klassenzimmer möglich sei. In der Sernatingenschule in Ludwigshafen wolle man dagegen dem Beispiel des Max-Planck-Instituts, das eine leicht nachzubauende Corona-Lüftung entworfen hat, folgen und ebenfalls baulich aktiv werden – allerdings mit ein paar Änderungen. So sollen etwa statt Plastikrohren Wickelfalzrohre aus Metall zum Einsatz kommen, die brandschutztechnisch besser geeignet seien.