Die Engener Feuerwehr hat alle Hände voll zu tun. Mit insgesamt 240 Einsätzen rückten die Feuerwehrleute im vergangenen Jahr fast dreimal so häufig aus wie im Jahr zuvor. Bei ihrer Hauptversammlung blickte die Wehr auf ein turbulentes Jahr zurück. Auch in diesem Jahr sind die Einsatzkräfte sehr gefordert, so Kommandant Markus Fischer mit Blick auf die Vielzahl an Einsätzen in den ersten beiden Monaten.
Im Januar und Februar wurde die Wehr bereits 30 Mal alarmiert. „Das ist doppelt so viel wie letztes Jahr zum gleichen Zeitpunkt“, so Kommandant Markus Fischer. Und das vergangene Jahr war bereits ein absolutes Rekordjahr. Denn durchschnittlich verzeichnen die Engener pro Jahr 121 Einsätze, also gerade einmal die Hälfte.

Technische Hilfe wird immer häufiger gebraucht
Relativ gering sind dabei tatsächlich die klassischen Löscheinsätze. 19 Mal rückten die Einsatzkräfte zu Bränden aus. Aber dafür 164 Mal, um technische Hilfe zu leisten. Das beinhaltet zum Beispiel Türnotöffnungen oder die Rettung von Personen nach Unfällen. Mit 43 Einsätzen stieg außerdem die Zahl der Fehlalarme von Brandschutzanlagen in 2023 deutlich an. Insgesamt konnten die Einsatzkräfte 18 Menschen retten, doch für zwei Menschen kam die Hilfe zu spät, so Fischer.
Zu den größten Einsätzen zählte das Unwetter im Juni, bei dem in der Altstadt etliche Dächer beschädigt wurden. Ebenso ein massiver Hausbrand im September in der Ostlandstraße sowie der Schneebruch mit unzähligen umgestürzten Bäumen am ersten Adventswochenende.

Erfreuliches Luxusproblem in Engen
„Es ist toll, ein Teil der Feuerwehr zu sein“, ließ Kommandant Markus Fischer seine Kameraden und Kameradinnen wissen. Bei Bürgermeister Frank Harsch und den anwesenden Stadträten bedankte er sich für deren gute Unterstützung. „Wir haben ein echtes Luxusproblem“, so Fischer. Denn aufgrund der Mannschaftsstärke fehle es in Engen und der Abteilung Anselfingen an Spinden. Nach acht Neueintritten im vergangenen Jahr ginge außerdem der Vorrat an Einsatzbekleidung zur Neige. Eine neue Bestellung brauche aktuell acht Monate bis zur Lieferung.

Für die Ausrüstung von Bürgermeister Harsch reichten die Vorräte jedenfalls noch. Von Kommandant Fischer bekam er eine eigene Einsatzjacke überreicht. Harsch bedankte sich im Rahmen seiner Antrittsrede bei der Feuerwehr nicht nur für die Jacke, sondern zeigte sich über das gute Verhältnis von Wehr und Verwaltung in Engen positiv überrascht. „In 19 Jahren Braunsbach habe ich nie erlebt, dass sich der Kommandant beim Bürgermeister und der Verwaltung bedankt“, so Harsch.
Harsch sichert Wehr größtmögliche Unterstützung zu
Der Bürgermeister gab zu verstehen, dass er und der Gemeinderat alles für die Feuerwehr machen, was möglich ist. Ganz direkt sicherte er der Wehr Mittel für weitere Spinde zu. Von Kreisbrandmeister Andreas Egger bekam er für seine Haltung ein großes Lob.
Jugendfeuerwehrwart Mario Petrillo nutzte die Versammlung unter anderem, um auf das Jugend-Zeltlager im Sommer hinzuweisen. Nachdem sich im vergangenen Jahr kein Ausrichter für das Zeltlager fand, richtet die Engener Wehr anlässlich 50-jährigem Bestehen der Jugendfeuerwehr ein Lager hinter der Stadthalle mit rund 900 Teilnehmern aus.