Nach sechs Wochen Sommerferien ging der Unterricht für die Schüler im Hegau wieder los. Passend dazu gab das Regierungspräsidium Freiburg die vorläufigen Anmeldezahlen bekannt. So werden in diesem Schuljahr an den Schulen des Bezirks rund 19.061 (Vorjahr: 19.386) Erstklässler eingeschult. Leicht gestiegen ist die Zahl der Schüler, die in die weiterführenden Schulen wechseln: In Klassenstufe fünf liegt die Zahl der Anmeldungen bei 17.372 (Vorjahr: 17.127) Schülerinnen und Schüler für die öffentlichen Werkreal- und Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien und Gemeinschaftsschulen. Fast gleich geblieben sind die Anmeldungen für die Haupt- und Werkrealschulen mit 1583, während die Zahl der künftigen Realschüler in den Eingangsklassen von 6357 auf 7574 steigt. Rückläufig sind die Zahlen den Fünftklässler an den öffentlichen Gymnasien: 6557 statt wie im Vorjahr 6957. In den Gemeinschaftsschulen des Regierungsbezirks Freiburg sind 2390 (Vorjahr: 2455) Fünftklässler angemeldet.
In den Singener Schulen haben sich fast 600 Schüler an den weiterführenden Schulen angemeldet: Am Hegau-Gymnasium wurden 99, am Friedrich-Wöhler-Gymnasium 155 Fünftklässler aufgenommen. Die Ekkehard-Realschule hat laut Stadtverwaltung 60, die Zeppelin-Realschule 107 Schüler in die Eingangsklassen aufgenommen. An der Johann-Peter-Hebelschule und der Beethoven Gemeinschaftsschule sind es 44 beziehungsweise 50 neue Schüler. Die Zahlen sind vorläufig.

An der Singener Waldeck-Schule stieg die Zahl der Erstklässler stark, wie Rektorin Anja Claßen mitteilte. „Wir haben mehr Anmeldungen für Klasse 1 als in den Jahren zuvor“, so Claßen. Und das, obwohl der Einschulungsstichtag auf den 31. Juli vorverlegt wurde und somit einige Kinder erst nach dem Stichtag sechs Jahre alt werden. Diese müssen noch nicht eingeschult werden. Aber der Zuzug in die Stadt Singen sei „einfach enorm“, so Claßen. „Wäre der Stichtag nicht verschoben worden, wären es sogar noch mehr Erstklässler.“
In Engen sind laut Stadtverwaltung die Anmeldungen am Gymnasium für das Schuljahr 2021/22 auf 51 (Vorjahr: 70) gesunken. Am Anne-Frank-Schulverbund werden rund 23 Schüler in die Werkrealschule aufgenommen. Zum Schuljahr 2020/21 waren es 32. Etwas weniger Schüler verzeichnet auch die Realschule für die vier Eingangsklassen: 93 Fünftklässler (Vorjahr: 100) werden hier eingeschult. „Solche Schwankungen haben wir immer, das ist jahrgangsbedingt“, erläutert Rektor Daniel Jedlicka. Aber: Rund 40 Schüler werden aus anderen Schulen zum Schulverbund wechseln. „Das könnte schon Corona-bedingt sein.“

Nutzen Schüler denn die Möglichkeit, ihre Klasse zu wiederholen? „Bei uns gibt es ein paar freiwillige Wiederholungen“, so Anja Claßen. Die Zahl sei aber nicht deutlich höher als in den Vorjahren. Claßen: „Wir haben den Eindruck, so schlecht liefen Homeschooling und Wechseluntericht nicht.“ Am Anne-Frank-Schulverbund seien die notenbedingten Wiederholungen im üblichen Rahmen. „Aber wir haben etliche Schüler, die sich aufgrund der Corona-Verordnung entschieden, das Schuljahr freiwillig zu wiederholen“, so Rektor Jedlicka. Anja Claßen blickt optimistisch auf das Schuljahr: An der Waldeck-Schule werde dreimal pro Woche auf Corona getestet, die Jahrgänge würden nicht gemischt und es gelte die Maskenpflicht. „Wir hoffen, dass wir damit ein möglichst niedriges Infektionsgeschehen erreichen“, so die Schulleiterin. Am Bildungszentrum Engen fing der erste Schultag gut an: Alle Schüler hatten ein negatives Test-Ergebnis.
Lehrermangel bleibt Herausforderung
- Eingestellte Lehrer: In den 868 öffentlichen Schulen im Regierungsbezirk Freiburg lernen etwa 278.000 Schüler, die von rund 21.800 Lehrkräften unterrichtet werden. Wie das Regierungspräsidium mitteilt, war die Einstellung von Lehrern aufgrund der Corona-Pandemie wie im vergangenen Jahr besonders herausfordernd. Dennoch wurden bislang 1357 Lehrer an den öffentlichen Schulen im Regierungsbezirk Freiburg neu eingestellt. Dies entspricht in etwa der Zahl des Vorjahres (1318). Davon entfielen 389 (413) auf Grundschulen, 230 (355) auf Sekundar-I-Schulen, 212 (129) auf Gymnasien, 50 (61) gymnasiale Stellen auf die Gemeinschaftsschulen, 286 (213) auf Berufliche Schulen und 190 (147) auf den sonderpädagogischen Bereich.
- Offene Stellen: Laut Regierungspräsidium konnten 187 Stellen aufgrund des Mangels an Bewerbern bisher nicht besetzt werden. Davon betroffen sind insbesondere Grundschulen, Werkrealschulen und Gemeinschaftsschulen sowie die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren. Laut Pressemitteilung trifft dies vor allem Schulen im ländlichen Raum in den Kreisen Tuttlingen, Konstanz, Waldshut-Tiengen, Rottweil und im Schwarzwald-Baar-Kreis. Um das Defizit zu kompensieren, wurden 653 befristete Verträge mit pensionierten Lehrkräften und so genannten Nichterfüllern abgeschlossen. Nichterfüller sind Personen, die kein abgeschlossenes Lehramtsstudium haben, aber eine passende Ausbildung.