Es war eine zähe Auseinandersetzung, bis sich auf der Bahnstrecke von Singen nach Schaffhausen etwas tat: Jahrelang gab es Probleme, jahrelang blieben Schüler und Pendler angesichts überfüllter Züge stehen – und jahrelang haben unter anderem Eltern und Gottmadingens Bürgermeister Michael Klinger bei der Deutschen Bahn und dem Land Baden-Württemberg, das den Nahverkehr bestellt, Protest eingelegt. Zum nächsten Fahrplanwechsel im kommenden Dezember haben sich das Land und die Deutsche Bahn schließlich im Februar 2021 auf ein vorzeitiges Ende des Vertrags geeinigt.

Schon seit Juni steht fest, dass die SBB GmbH den Verkehr auf der Strecke übernehmen soll – und wieder für zuverlässige Züge sorgen. Und seit Donnerstag, 22. September, ist der Betreiberwechsel fix.

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Denn Ministerialdirektor Berthold Frieß vom Landesverkehrsministerium und der Geschäftsführer der deutschen SBB GmbH, Patrick Altenburger, haben den Verkehrsvertrag für die Strecke unterzeichnet. Das teilt das Verkehrsministerium mit. Demnach läuft der neue Vertrag mit dem Tochterunternehmen der Schweizerischen Bundesbahnen bis Ende 2027.

Das Angebot soll gleich bleiben

Am Angebot soll sich nichts ändern, heißt es in der Mitteilung. Die Strecke soll von frühmorgens bis spätabends im Halbstundentakt bedient werden. Dieser dichte Takt sei möglich, weil sich Kanton Schaffhausen und die schweizerische Eidgenossenschaft an der Finanzierung beteiligen, schreibt die Pressestelle des Verkehrsministeriums.

Eingesetzt werden hauptsächlich dreiteilige Züge der Firma Stadler Rail, die mit den Seehas-Garnituren vergleichbar sind, die bereits zwischen Engen und Konstanz verkehren. In besonders starken Zeiten sollen diese laut der Mitteilung um zweiteilige Elektrotriebwagen verstärkt werden.

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Die deutsche SBB GmbH betreibt neben dem Seehas bereits die Strecke von Schaffhausen in Richtung Hochrhein, bis nach Erzingen. Für das Unternehmen bedeutet der neue Vertrag daher einen Lückenschluss zwischen den beiden Strecken, wie Altenburger laut der Mitteilung betont. Auch Frieß äußert sich darin zufrieden über die Vertragsunterzeichnung.

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Neuer Name ist noch nicht bekannt

Derzeit firmiert die Strecke zwischen Singen und Schaffhausen noch unter dem Namen „Netz 19“. Doch für den Zug soll ein Name ähnlich wie „Seehas“ oder „Seehäsle“ gefunden werden. Dafür lief bis Ende Juli ein Wettbewerb für Bürgervorschläge. Nach einer früheren Auskunft aus dem Konstanzer Landratsamt hat sich die Jury, die den Namen auswählt, dafür ebenfalls am Donnerstag, 22. September, getroffen.

Ergänzung vom 23. September:

Das Treffen der Jury hat am angekündigten Termin stattgefunden, wie aus einer Auskunft von Marlene Pellhammer, Sprecherin des Konstanzer Landratsamtes, hervorgeht. Und die Jury habe sich dabei auch auf einen Namen verständigt. Das Amt dürfe diesen allerdings noch nicht öffentlich machen, schreibt Pellhammer. Denn der Name müsse zuerst vom Verkehrsministerium freigegeben werden.