Zugegeben, es ist nicht einfach, es Radfahrern recht zu machen. Das Rad ist das neue Auto und der Radfahrer hat entsprechend Ansprüche: Schnell sollte es gehen, die Radwege gepflegt und nicht zu schmal sein, die Sicherheit gewährleistet.
Konstanz landet nicht unter den Top Drei
Im jährlichen Fahrradklimatest des ADFC treten die Städte den Vergleich gegeneinander an. Dort schneidet Konstanz zwar traditionell gut ab. Doch gemäß der Befragung von 2022 kommt die Stadt nur noch auf den vierten Platz in der eigenen Kategorie der Städte zwischen 50.000 und 100.000 Einwohnern – direkt hinter Tübingen.
In den vergangenen Jahren hatte Konstanz oft den dritten Platz belegt, so in den Jahren 2020 und 2021. Bei den Ergebnissen, die im Jahr 2019 publiziert wurden, holte die Stadt in der Kategorie Aufholer sogar den ersten Platz, was darauf hindeutet: Sie hat sich in Sachen Radfreundlichkeit stark verbessert.
Und beim Fahrspaß gibt es nur die Note 3
Jetzt hat die Stadt am See in der Wahrnehmung ihrer Radfahrer aber offensichtlich nachgelassen: Bei der Frage, ob Radfahren Spaß mache, vergeben die Radler im Schnitt nur noch die Note 3. Auch beim Grad der Akzeptanz durch andere Verkehrsteilnehmer gibt es nur die Schulnote 3.
Tübingen wird zwar in diesen Bereichen nur unwesentlich besser bewertet (2,9 und 2,8). Dafür punktet es mit einer guten Erreichbarkeit des Stadtzentrums und Einbahnstraßen, die für Radfahrer in Gegenrichtung geöffnet werden, wie der Städtebericht des Fahrradklimatests zeigt.
Insgesamt werden beide Städte sehr ähnlich durch ihre Radfahrer beurteilt. In Tübingen wie Konstanz werde das Radfahren aktiv beworben, so das Ergebnis der Befragung. In Tübingen fallen den Radlern offenbar die jüngsten Verbesserungen stärker auf. Und bei den Schwächen nennen Radbesitzer in beiden Städten die Gefahr, dass einem der Drahtesel durch Diebstahl genommen wird.
Ebenso negativ werden die Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern gesehen. Im bundesweiten Vergleich steht Konstanz mit dem vierten Platz von 113 gut da. Zu denken sollte den Planern in der Stadt am See aber geben, dass die Radler in jüngster Zeit keine Verbesserungen erkennen können.