Am zweiten August-Wochenende ist in und um Konstanz einiges los. Das Seenachtfest ist in aller Munde, doch es gibt noch mehr als diese große und traditionelle Veranstaltung. In Konstanz, auf der Reichenau und im nahen Zürich sind Events geplant, die vor allem ein junges Publikum ansprechen.

Jetzt haben viele die Qual der Wahl: Techno-Party, Hip-Hop-Festival oder doch das große Feuerwerk? Wir haben uns in Konstanz mal umgehört.

Was haben junge Konstanzer am Wochenende vor?

Corinne Blumer, die in Konstanz studiert, besucht am Samstag die Streetparade in Zürich. Das zweite Mal in Folge geht sie zu der Technoparty, für die kein Eintritt bezahlt werden muss. Warum nicht zum Seenachtfest? Es liege an den Ticketpreisen, dazu hat die Studentin eine klare Meinung. Sie sagt: „Das Seenachtfest ist mir zu teuer.“

Bietet ihr denn Konstanz generell zu wenig? Nein, Blumer hat den Eindruck, dass es in Konstanz bereits viele tolle Events gebe. „Ich habe schon das Gefühl, dass gerade die jüngeren Leute beachtet werden.“ Als Beispiel dafür nennt sie die Techno-Bühne beim Stadtgartenfest. Die findet sie total cool.

Corinne Blumer findet das Seenachtfest definitiv zu teuer und freut sich stattdessen auf die Streetparade. Trotzdem hat sie das Gefühl, ...
Corinne Blumer findet das Seenachtfest definitiv zu teuer und freut sich stattdessen auf die Streetparade. Trotzdem hat sie das Gefühl, in Konstanz werden sehr viele Events auch für junge Leute angeboten. | Bild: Elisa Schwarz

Seenachtfest-Feuerwerk? „Ich muss es mir anschauen“

Auch die Studentin Sissi Steinhuber findet das Freizeit-Angebot in Konstanz sehr vielfältig. Vor allem von den vielen Freiluftkinos in der Umgebung ist sie begeistert und möchte unbedingt bald eines besuchen, nachdem sie nun endlich die Klausurenphase geschafft hat.

Ihr Kommilitone Aaron Tholl kritisiert aber, dass die bekanntesten Clubs, wie die Kantine oder das Grey, viel Elektromusik spielen. Das sei nicht so seine Musikrichtung. Stattdessen gehe er lieber in den Konstanzer Kulturladen, auch in Kreuzlingen wolle er bald einmal einen Club besuchen.

Aaron Tholl und Sissi Steinhuber genießen in den nächsten Tagen ihre Semesterferien. Zu dem Seenachtfest sagt Sissi: „Ich muss es ...
Aaron Tholl und Sissi Steinhuber genießen in den nächsten Tagen ihre Semesterferien. Zu dem Seenachtfest sagt Sissi: „Ich muss es mir anschauen“. Sie ist auf das Battle zwischen Kreuzlingen und Konstanz gespannt. | Bild: Elisa Schwarz

Jedenfalls ist Sissi Steinhuber total auf das Feuerwerk am Samstagabend gespannt. „Ich muss es mir anschauen“, erklärt sie. Schon Viele haben ihr von dem Battle zwischen Konstanz und Kreuzlingen berichtet.

Raus aus Konstanz! In Mannheim ist Christopher Street Day

Marius und Clara sind sich einig: Das Seenachtfest ist zu teuer. Insbesondere für Konstanzer oder für Menschen mit geringem Einkommen solle man den Preis etwas senken, so Marius. Er hat sich für keins der anstehenden Events in der Umgebung Konstanz entschieden.

Marius besucht am Wochenende den CSD in Mannheim. Clara schaut eventuell beim Seenachtfest vorbei, doch erstmal freut sie sich nun auf ...
Marius besucht am Wochenende den CSD in Mannheim. Clara schaut eventuell beim Seenachtfest vorbei, doch erstmal freut sie sich nun auf den Besuch ihrer Familie. | Bild: Elisa Schwarz

Er besucht stattdessen am Samstag den Christopher Street Day in Mannheim. Seine Freunde seien an diesem Wochenende fast alle auf der Streetparade. Clara hatte eigentlich geplant, kurz beim Seenachtfest vorbeizuschauen. Doch über den Eintrittspreis von 25 Euro war sie sich nicht im Klaren. Jedenfalls bekomme sie am Wochenende Besuch von ihrer Familie, worauf sie sich am meisten freue.

Reichenauer stellen einfach ihr eigenes Festival auf die Beine

Noch jünger als die Zürcher Streetparade oder das Konstanzer Seenachtfest ist das zweitägige h2o-Festival auf der Reichenau. Kann die Insel auch Großveranstaltung? Dazu sagt Veranstalter Robin Buckenberger mit einem Augenzwinkern: „Auf einer Insel macht sich ein Festival eh immer gut.“ Die Veranstalter wollen dazu beitragen, dass die Reichenau nicht so abgeschottet ist und hoffen darauf, dass auch Konstanzer das Festival besuchen.

Robin Buckenberger vom h2o-Festival verrät, wie es zu der Idee kam, auf der Reichenau ein Festival auf die Beine zu stellen.
Robin Buckenberger vom h2o-Festival verrät, wie es zu der Idee kam, auf der Reichenau ein Festival auf die Beine zu stellen. | Bild: h2o-Festival

Dieses Jahr sei ein Testjahr, so Robin Buckenberger. „Lohnt es sich, bekanntere Musiker zu arrangieren? Bleiben wir da kleiner?“ Alle diese Fragen will das Organisationsteam in diesem Sommer klären, um anschließend das nächste Jahr planen zu können. Buckenberger ist davon überzeugt, dass nicht immer nur in Konstanz Festivals stattfinden sollten, wie das Campus-Festival oder das Gute-Zeit-Festival.

Noch ist das h2o-Festival ein kleiner Geheimtipp: Am Wochenende rechnet das Team um Buckenberger mit 500 Besuchern pro Tag, tendenziell eher mehr. Das sind eine ganze Menge Besucher im Vergleich zum letzten Veranstaltungsjahr 2019. Damals kamen rund 300 Feiernde auf dem eintägigen Festival zusammen.

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Doch wie kam es eigentlich zu dem Festival auf der Reichenau? 2018 feierten die Veranstalter den Geburtstag eines Bekannten in Form einer „Pool-Party“ mit Bühne. Auch damals gaben sie dem Fest schon den Namen h2o. Anschließend kamen sie auf die Idee, das Fest öffentlich in einem größeren Rahmen zu feiern. „Die Bühne stand ja eh schon“, berichtet der Veranstalter. Nun können sich junge Reichenauer, Konstanzer und Allensbach am Wochenende auf zwei Tage Hip-Hop und Techno freuen.