Nun regt sich Widerstand von Anwohnern aus der Hermann-von-Vicari-Straße. Sie bemängeln die Pläne als undurchdacht – gerade für den Radverkehr. Die Freie Grüne Liste beantragt, das Thema auf die Tagesordnung des Technischen Ausschusses am 16. März zu setzen. Am Tag zuvor, also am 15. März, um 18 Uhr, gibt es eine digitale Bürgeranhörung.

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Roland Pfeifer und Peter Grinda haben schon Anfang August 2020 ihre Bedenken zu den Plänen der Stadt vorgebracht, das geht aus Schreiben der Anwohner an die Stadtverwaltung hervor. Nach mehrmaligem Nachhaken, dauert es bis 26. Oktober, bis Peter Grinda und Roland Pfeifer vom Amt für Stadtplanung und Umwelt eine Stellungnahme bekommen haben. Darin heißt es, die Hermann-von-Vicari- und die Jakobstraße müssten zwar zusätzlichen Verkehr in Richtung Campingplätze und Strandbad aufnehmen. Sie würden aber vom Verkehr in der Gegenrichtung entlastet.

Rettungskräfte hätten im Einsatzfall zudem freie Fahrt zum Strandbad. Auf weitere Kritikpunkte der Anwohner gehen die Vertreter der Stadtverwaltung in diesem Schreiben nicht ein. Sie verweisen auf die Online-Veranstaltung und die Vorteile der provisorischen Regelung. In einem späteren Schreiben vom 17. November 2020 heißt es von Seiten des Baudezernats wegen der Radfahrer: „Im Zweifel ist Überholen nicht möglich.“

Durch die geplante Neuregelung ändert sich nichts für Bürger, die den Bus nutzen, und solche, die mit dem Auto zur Therme, zur Firma ...
Durch die geplante Neuregelung ändert sich nichts für Bürger, die den Bus nutzen, und solche, die mit dem Auto zur Therme, zur Firma Christiani oder den Kliniken Schmieder fahren. | Bild: Stadt Konstanz | SK-Grafik: Müller
  • Kritikpunkte an der Hermann-von-Vicari-Straße

Roland Pfeifer und Peter Grinda wohnen beide in der Herman-von-Vicari-Straße, die als Zone für Tempo 30 ausgewiesen ist. Sie haben einen ganzes Bündel von Argumenten, die gegen die geplante Neuregelung sprechen. Sie kritisieren vor allem, dass dadurch mehr Verkehr durch die Hermann-von-Vicari- und die Jakobstraße fließen würde. Beide sehen dies mit Sorge, weil die Straßen gar nicht dazu ausgelegt seien. In der 30er-Zone der Hermann-von-Vicari-Straße müssen schon heute Autos um die eingezeichneten Stellplätze Slalom fahren, und auf den Gegenverkehr achten.

An machen Engstellen kommen zwei Auto kaum aneinander vorbei, dies zeigen Eindrücke von vor Ort. Wenn dann noch Radfahrer unterwegs sind, werde es eng, wenden Roland Pfeifer und Peter Grinda ein. Ein Überholen sei vielfach aus Platzgründen gar nicht möglich. Sie weisen darauf hin, dass es weder in der Hermann-von-Vicari-Straße, noch in der Jakobstraße ausgewiesene Radwege gebe. Schon durch den Berufsverkehr und den Schülerverkehr sei die Straße stark belastet.

Im Sommer kämen die Campinggespanne hinzu, die auf eine der nahen Plätze wollen, und die Radtouristen. An machen Tagen, etwa wenn die DJK wieder seinen Spielbetrieb aufnehme, sei die Straße zugeparkt, berichtet Roland Pfeifer. Peter Grinda kommt nach Tests mit dem Rennrad auf einen Umweg von bis über einem Kilometer, den Autofahrer bei einer Einbahnregelung nehmen müssen.

Die Jakobstraße ist eine der Hauptverbindungswege für den Radverkehr. Die Autos dürfen auf dem engen Weg Tempo 40 fahren.
Die Jakobstraße ist eine der Hauptverbindungswege für den Radverkehr. Die Autos dürfen auf dem engen Weg Tempo 40 fahren. | Bild: Rindt Claudia
  • Kritikpunkte an der Jakobstraße

Eng gehe es auch in der Jakobstraße zu, sagen Peter Grinda und Roland Pfeifer. Dort dürfen Autos Tempo 40 fahren und die Straße ist als eine der Hauptachsen des Radverkehrs ausgewiesen. Peter Grinda war mit dem Maßband unterwegs. Er demonstrierte, dass die Fahrbahn an einer der Schmalstellen gerade 4,80 Meter breit ist. Auch hier lebten Radfahrer schon heute gefährlich.

Dies gelte umso mehr, wenn noch mehr Verkehr durch die schmale Straße gelotst werde. Roland Pfeifer sagt, für ein kleines Stückchen Freiheit in der Eichhornstraße würden Radfahrer in der Jakobstraße um so mehr gefährdet. „Der Kollateralschaden Ihrer Planung ist deutlich größer als der Nutzen“, schreiben Peter Grinda und Roland Pfeifer an die Stadt.

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