„Ho Narro!“ So schallt es bald wieder durch die Konstanzer Gassen. Und alle Narren, Mäschgerle und Fasnachts-Fans dürfen sich in diesem Jahr auf eine lange, närrische Zeit freuen. Denn erst an Aschermittwoch ist alles vorbei und bis dahin dauert es noch rund zwei Monate, denn die Fasnacht wird erst am Vorabend verbrannt – das ist in diesem Jahr der 4. März.
Manch Konstanzer Verein hat bereits am 11. November die fünfte Jahreszeit eingeläutet und auch die ersten Bunten Abende sind schon über die Bühne gegangen. So haben bereits die Niederbürgler den Konstanzer Brauerei-Chef Karl-Bernhard Ruppaner wird zum Burgherrn ernannt und das Programm der Schneckenbürgler begeisterte 200 Premierengäste.
Doch am Dreikönigstag geht die Konstanzer Fasnacht dann links- wie rechtsrheinisch so richtig los: Am Montag, 6. Januar, werden die Masken abgestaubt, die Häser angelegt und dann strömen die Narren zum Fasnachtsausrufen. Um 18 Uhr ist Treffpunkt am Schnetztor. Von dort ziehen die Alt-Konstanzer Hansele gemeinsam mit 18 maskentragenden Narrenzünften, Vereinen, Fanfarenzügen und Fahnenschwingern über Hussenstraße, Neugasse und Rosgartenstraße zur Marktstätte.
Die nördliche Seite der Marktstätte soll dieses Mal den Zuschauern vorbehalten sein, wie Claudia Büchler von den Alt-Konstanzer Hansele berichtet, während die beiden Fanfarenzüge – Blätzlebuebe und Konstanzer Frichtle – sich gegenüber auf der Südseite aufstellen werden.
Thorsten Heer, Zunftmeister der Alt-Konstanzer Hansele wird in das Brauchtum des Ausrufens einführen, die närrische Aktion für Einheimische und Zugezogene moderieren und den Ablauf kommentieren. „Es soll ein Schauspiel ohne Pausen werden“, so Claudia Büchler.
Im Herzen von Konstanz wird Hans-Peter Kratzer, der sieben lange Jahre das Amt des Ausrufers nicht ausgeübt hatte, feierlich verkünden, dass nun die schwäbisch-alemannische Fasnacht beginnt. Selbstredend wird auch traditionell Sascha Reuter als Zunftmeister der Konstanzer Altstadthexen ebenfalls das Wort und das Mikrofon ergreifen.
Ein zweites Ausrufen folgt direkt danach auf dem Obermarkt. Die ausrichtende Zunft wird anschließend Glühwein und Kinderpunsch gegen eine Spende ausschenken; die durstigen Bürger sind allerdings gehalten, einen Becher mitzubringen.
Rechtsrheinisch erwacht die Fasnacht im Wald
Nicht nur die Altstadt wird am Abend des 6. Januars wieder in Narrenhand sein, sondern auch der rechtsrheinisch gelegene Schwaketen-Wald. Dort erfolgt die Fasnachtseröffnung durch den Schneckenbürgler Schneeschreck und die Wollmatinger Riedhexe. Wer sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen möchte, kommt am Montag um 17.30 Uhr zum Parkplatz der Geschwister-Scholl-Schule.
Von dort aus geht es in den Wald, wo die Narren ums Feuer tanzen werden. Doch Obacht: Laut Homepage des Narrenvereins wird keine Haftung für die Wege übernommen, die durchs Unterholz führen. Auf den Trampelpfaden besteht Rutsch- und Stolpergefahr. Und noch ein Hinweis prangt auf der Internetseite: „Bitte Becher für Glühwein mitbringen.“

Wann ist Brunnenputzete der Blätzlebuebe?
Wer sich fragt, ob die schwäbisch-alemannische Fasnacht ohne die Brunnenputzete der Blätzlebuben startet, wird sich noch ein paar Tage gedulden müssen. In den vergangenen Jahren scheuerten die Hästräger Brunnen beim Augustinerplatz am Tag nach dem Fasnachtsausrufen blitzeblank. Doch im Jahr 2025 ist der Termin am Sonntag, 12. Januar. Um 15.15 Uhr erfolgt die Reinigung des närrischen Wahrzeichens. Alle Neugierigen sind dazu eingeladen, bei diesem Termin dabei zu sein.
Damit können Konstanzer Zeugen des noch jungen Brauchtums werden, die es erst seit 2022 gibt. Mitten in der Corona-Pandemie rückte die Blätzlebuebeschar mit Staubwedeln und Laubbläsern an, um den Brunnen von 1968 zu putzen und dann zu verbutzen – also mit Fasnachtsbändeln zu schmücken. 2025 findet die Brunnenputzete zum vierten Mal statt. Wie die Zunft einst verkündete, habe man es beim ersten Mal ausprobiert, beim zweiten Mal werde es Tradition, beim dritten Mal sei es Brauchtum. Ho Narro!