Selten herrscht so viel Einigkeit. Die Stadträte des zuständigen Ausschusses stehen geschlossen hinter dem geplanten Förderprogramm für energetische Gebäudesanierungen. Zugleich sind alle skeptisch. Quer durch die Fraktionen weiß oder ahnt man zumindest, dass das Geld kein wirklicher Anreiz ist.

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Wer zum Zuge kommt, wird das Geld mitnehmen – aber als Impuls für eine Investition reicht die Förderung wohl nur in den seltensten Fällen aus. Unterm Strich bleibt also einzig die gute Absicht im Versuch, das Ziel der Klimaneutralität als Aufgabe der Zivilgesellschaft ins Bewusstsein zu bringen.

Das wird sehr viel mehr Geld kosten als der geplante Anreiz mit einem Gesamtvolumen von knapp einer Million Euro, und solange es keinen wie auch immer gearteten bundes- oder besser noch europaweiten Solidaritätsbeitrag gibt, bleibt‘s beim Gemurkse auf den unteren politischen Ebenen.

Wie wäre es mit einer modernen Form des Ablasshandels?

Konstanz wählt dafür unterschiedliche Wege: Beispielsweise die Bettensteuer oder jetzt das Förderprogramm für die energetische Gebäudesanierung. Die beste Idee der Stadt allerdings ist bislang weitgehend unbekannt. Es ist der Klimafonds. Über dieses Instrument kann jeder Konstanzer seinen ökologischen Fußabdruck ermitteln und für eine finanzielle Kompensation sorgen.

Wer aufrichtig ist, wird dabei feststellen, dass er schnell bei einem fünfstelligen Betrag ankommt. Aber auch wenn jeder Konstanzer pro Jahr nur einen Ausgleich von 100 Euro bezahlte, kämen 8 Millionen Euro zusammen. Damit ließe sich weit mehr erreichen als mit dem Förderprogramm. Das ach so klimapolitisch korrekte Konstanz müsste bei dieser modernen Spielart des Ablasses nur noch mitmachen.

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