Im Oktober ist Robert Martin Patient im Konstanzer Klinikum. Dabei kommt ihm eine Idee: Warum nicht für die Pflegerinnen und Pfleger eine kleine Spende in seinen Bäckereien sammeln? Doch dann treten Probleme auf. Und die Odyssee des gewillten Spenders beginnt.
Martin fragt die Leitung des Pflegediensts nach einer Möglichkeit, Gutes zu tun. Die muss das mit der Verwaltung der Klinik besprechen. 14 Tage später hat der Bäcker zwar noch keine Antwort der Klinik. Doch seine Aktion läuft trotzdem an. „Ich bin Kaufmann, da wartet man nicht ab. Ich mach halt einfach was“, erklärt er.
Rund 2000 Euro kamen zusammen
Seine Idee: Leute können in seinen Bäckereien Kundenkarten aufladen und bekommen 15 Prozent oben drauf – wer 100 Euro auflädt, hat also 115 auf seiner Karte. Zehn Prozent jeder Aufladung will Martin aus eigener Tasche an das Krankenhaus spenden. Die Aktion läuft gut: Alleine im Dezember kommen 2000 Euro zusammen.
Ausgezahlt werden sollen sie als Kundenkarten für die Mitarbeiter. „Damit könnte das Klinikpersonal in unseren Bäckereien Kuchen für Feste kaufen, wenn diese schwierige Zeit endlich vorbei ist“, sagt Martin. Und inzwischen sagt ihm auch die Leitung der Klinik zu: Die Spende sei willkommen.
Freut sich keiner über die Spende?
Anfang Januar will er die Übergabe der Spende mit der Leitung des Pflegedienstes besprechen. Doch wieder erhält er drei Wochen lang keine Antwort. Der Bäcker wundert sich darüber, warum scheinbar keiner seine Spende haben will. Und überlegt sogar, das Angebot zurückziehen.
Doch dann das Happy End: Anfang Februar meldet sich das Krankenhaus, die Spende könne endlich übergeben werden. Grund für die Verzögerung: Wegen der Corona-Situation sei das Angebot intern zunächst untergegangen, so Andrea Jagode, Pressesprecherin des Gesundheitsverbundes. Für künftige Wohltäter hat sie einen Tipp: „Am besten wendet man sich mit solchen Anliegen direkt an die Pressestelle.“