Wo gehobelt wird, da fallen Späne – und wo gefeiert wird, da entsteht Müll. Das weiß auch Henry Rinklin, Leiter der Abteilung Stadtreinigung bei den Technischen Betrieben Konstanz (TBK), nur zu gut. Während das Campus-Festival 2023 tausende junge Menschen in die Stadt spülte, lockten auch die wärmeren Temperaturen viele nach draußen.

An beiden Rheinufern und im städtischen Gebiet, vor allem aber im Herosé-Park, trafen sich hunderte junge Menschen. Dass dort gefeiert wurde, war am Freitag- und Samstagabend nur schwer zu übersehen. In den sozialen Netzwerken teilten einige Nutzer ihren Unmut über das hohe Müllaufkommen auf dem dortigen Areal.

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Stadtreinigung bleibt völlig gelassen

Henry Rinklin sieht das alles jedoch etwas entspannter. „Natürlich war das am Sonntag schon ein erhöhtes Müllaufkommen“, sagt Rinklin auf Nachfrage des SÜDKURIER. „Das ist wie im Hochsommer, wenn da Party ist.“ Das sei bei dem ersten guten Wetter an einem Wochenende und in der Verbindung mit dem Campus-Festival klar gewesen, meint er. „Dass da der Nutzungsdruck zunimmt, ist klar – war aber nicht außergewöhnlich und nichts Skandalöses.“

Erfreulich sei für ihn, dass, zumindest laut seinen Informationen, nichts kaputt gemacht wurde oder es Vandalismus gegeben habe. Die sechs oder sieben eingeteilten Mitarbeiter der Stadtreinigung von den TBK hätten es in ihrer Wochenendschicht bis Sonntagmorgen um 10 Uhr geschafft, alles zu säubern, ohne Überstunden zu machen.

„Dass da der Nutzungsdruck zunimmt, ist klar – war aber nicht außergewöhnlich und nichts skandalöses“, sagt Henry Rinklin.
„Dass da der Nutzungsdruck zunimmt, ist klar – war aber nicht außergewöhnlich und nichts skandalöses“, sagt Henry Rinklin. | Bild: Scherrer, Aurelia

Die genaue Müllmenge könne er nicht sagen, da die Reste der Party auch nicht gesondert getrennt werden. Ein besonderes Ärgernis seien jedoch wie immer die Glasscherben auf dem Gelände rund um den See. Diese seien nur schwer zu entfernen und sind schlichtweg gefährlich.

Henry Rinklin empfindet das als Privileg

Bei aller Nachsicht für das überwiegend junge Partyvolk stellt er jedoch eines klar: Es sei ein Privileg, dass man so feiern könne, danach aber für einen sauber gemacht werde. Viele junge Menschen nehmen dieses Privileg auch nicht einfach als gegeben an, das weiß laut eigenen Angaben auch der Chef der Stadtreinigung.

Das beweist auch, dass einige junge Menschen im Herosé-Park noch am Samstagabend dabei gesehen wurden, wie sie freiwillig die Fetenreste anderer aufsammelten und neben die bereits vollgestopften Abfalleimer platzierten. Dieses Verhalten wird wohl auch Henry Rinklin und sein Team von der Stadtreinigung freuen.

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