Wohnen in luftiger Höhe, mit Blick über die Stadt: Das ist künftig nicht nur den Bewohnern des ehemaligen Telekomturms vorbehalten, die in den oberen Stockwerken satte Summen bezahlen müssen. Sondern auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Spitalstiftung und Klinikum Konstanz können in Zukunft zwei Gebäude der Stadt bewohnen, die dann zu den höchsten in Konstanz zählen werden.
Denn die Idee von Bürgermeister Andreas Osner, die beiden Personalwohntürme der Spitalstiftung an der Mainaustraße 39 und 41 aufzustocken, nimmt Gestalt an. So könnten zu den bisher 180 Wohnungen in den beiden Gebäuden nochmal rund 100 Einheiten dazukommen.
Das ist auch bitter nötig, wie Bürgermeister Osner und Stiftungsdirektor Andreas Voß immer wieder betonen: Die Wohnungsnot in Konstanz sei ohnehin groß und speziell unter Pflegekräften und Klinikmitarbeitenden eklatant. Jeder Turm würde um etwa 17 Meter höher, schätzt Roman Pfeifer, Architekt der Spitalstiftung. Da die Gebäude jetzt schon 32 Meter messen, wachsen sie auf knapp 50 Meter an.
Erste Hürden hat das Projekt laut Sabine Schilling, Pressesprecherin der Spitalstiftung, bereits genommen: „Wir haben grünes Licht bezüglich der Machbarkeit bei Statik und Materialbeschaffenheit. Als nächster Schritt steht die Prüfung des Brandschutzes an.“ Außerdem warte die Stiftung für die Ausschreibung der Bauvoranfrage noch auf die Freigabe des Regierungspräsidiums Freiburg.
Was ist mit dem Hubschrauberverkehr?
Eine besondere Frage ist auch noch nicht geklärt: Beeinträchtigen die hohen Türme künftig die Einflugschneise des Hubschraubers beim nahen Klinikum? Um diese Bewertung kümmert sich das Planungsbüro, das einst auch die Landeplattform für den Rettungshubschrauber geplant hatte.

Die zusätzlichen Stockwerke könnten in Hybridbauweise mit einem Stahlskelett aus Stützen sowie Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft gebaut werden. Die genaue Raumaufteilung ist derzeit noch kein Thema. „Um solche Detailfragen kümmern wir uns später“, sagt Roman Pfeifer.
Fest steht aber: Im Zuge der Aufstockung sollen die Häuser auch energetisch saniert werden, denn sie wurden bereits Mitte der 1970er-Jahre gebaut und benötigen eine Generalüberholung. Laut Roman Pfeifer werden die Fenster auf den neuen Stand gebracht, die Fassaden gedämmt und Photovoltaik sowie Wärmepumpen installiert.
Das Konstanzer Ingenieurbüro Fischer und Leisering, das die Standsicherheit der beiden Türme (auch bei Aufstockung) bestätigte, habe unterdessen auch die Bausubstanz der bestehenden Hochhäuser auf Schäden untersucht.
„Es bestehen keine ernsthaften Bedenken“, sagt Architekt Pfeifer. Wann die Wohntürme neue Ein- und Zwei-Zimmer-Apartments erhalten, ist noch unklar. Sobald alle offenen Fragen geklärt sind, wird das Thema erneut im Spitalausschuss des Gemeinderats behandelt.