Es von vielen bemerkenswerten Sätzen an diesem Abend vielleicht der bemerkenswerteste. Jens-Uwe Götsch, Geschäftsführer der Wobak, sagt ihn zum 100. Geburtstag seiner Firma. „Der Erfolg“, sagt Götsch, „beruht nicht auf den Häusern, sondern auf den Mitarbeitern“. Und das bei einem Unternehmen, dem 4400 Wohnungen gehören und bei dem in etwa jede zehnte Person in Konstanz Mieter ist.

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Doch es gibt noch weitere wichtige Botschaften an die 300 Gäste im großartig dekorierten Bodenseeforum. Oberbürgermeister Uli Burchardt sagt: Die Wobak ist „ein solches Glück für die Stadt Konstanz und für den Wohnungsmarkt der Stadt Konstanz, das kann man kaum erklären“. Wohnbau sei „eine zutiefst soziale Frage“, und dabei gehe es längst um die Mitte der Gesellschaft – Frauen und Männer, die das Gemeinwesen am Leben halten und deshalb auch eine Wohnung in dessen Mitte brauchen.

„Ohne Förderung kostet der Quadratmeter 17 bis 22 Euro“

Nachdenklich stimmen die Worte von Axel Gedaschko, dem Präsidenten des GdW, Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen. Seinem Verband gehören rund 3000 solcher Firmen an, und der Präsident betont: Wenn Wohnen bezahlbar bleiben soll, geht das nur mit Zuschüssen an diejenigen, die überhaupt noch solche Wohnungen bauen. Frei finanziert müsse der Quadratmeter 17 bis 22 Euro Miete kosten, „und damit baut man an den Bedürfnissen der Menschen vorbei.“

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Wohnen als Grundrecht und die Wohnung als Ort von Freiheit und Sicherheit, das zieht sich durch den Abend. Städte wie Konstanz, die weder ihr Tafelsilber verscherbelt noch ihre Wohnbaugesellschaften überfordert haben, hätten verantwortungsbewusst gehandelt, lobt der Verbandspräsident. Und der OB erinnert daran, dass die Stadt an ihrer Wobak auch in schweren Zeiten festgehalten habe.

Wohnungen klimaneutral zu machen, wird richtig teuer

Wobei – leicht wird es auch in Zukunft nicht. Götsch erinnert daran, dass es immense Summen kosten wird, Wohnungen klimaneutral zu machen, und dass der demografische Wandel schon jetzt in Form des Fachkräftemangels zuschlage. Doch die Wobak, auch das noch so ein optimistischer Satz, habe schon so viele Höhen und Tiefen, so viele Booms und Flauten, mehrere Inflations- und Investitionszyklen überstanden, da sei es ihm gar nicht bange, sagt er.