C-Konzept und Umgestaltung des Bahnhofplatzes sind schon lange im Gespräch. Getan hat sich aber nichts. Tiefbauamtsleiter Uwe Kopf nimmt es mit Humor: „Es ist eine späte Geburt“, stellt er mit einem Augenzwinkern fest und hat auch gleich die passende Erklärung parat: „Es gibt schließlich einen kleinen Elefanten“, was die lange Tragezeit erklären würde.
Fürwahr handelt es sich um ein Großprojekt. Die Bausumme allein wird auf etwa 8 Millionen Euro und die Bauzeit auf zwei bis zweieinhalb Jahre geschätzt. Die Bauarbeiten selbst werden auch kein leichtes Unterfangen sein, denn der Verkehr muss – wenn auch eingeschränkt – fließen, denn: „Eine Vollsperrung würde die Stadt lahmlegen“, so Uwe Kopf.
Das Ergebnis der europaweiten Ausschreibung
Jetzt könne fast nichts mehr schiefgehen. Nach der europaweiten Ausschreibung habe die Stadt Konstanz den „großen Player“, gefunden, der das Gros des Projektes stemmt: „Die Arge Storz und Schleith“, wie Uwe Kopf im SÜDKURIER-Gespräch sagt. „Das sind Fachfirmen. Die können ihren Job. Wer Bundesstraßen bauen kann, bringt auch so etwas hin. Storz und Schleith waren die Einzigen, die bei der europaweiten Ausschreibung abgegeben haben.“
Die Einzigen? „Hier in der Raumschaft gibt es lediglich drei entsprechende Baufirmen. Zwei davon haben sich zur Arge zusammengeschlossen. Da bleibt nur eine übrig“, schildert er. Er weiß auch, warum es keine weiteren Interessenten gab. Man brauche gute Kontakte, beispielsweise zu Kies- und Asphaltwerken in der Gegend. Solche Verbindungen hätten nur Firmen, die in der Region verankert seien.

Wie geht es jetzt weiter? Ab wann wird gebaut?
Etwa zwei Jahre lang haben fünf Fachleute vom Tiefbauamt der Stadt Konstanz das Großprojekt detailliert geplant, wie Uwe Kopf berichtet. „Was wir geplant haben, wird von der Arge geprüft. Vier-Augen-Prinzip.“ Auch der vorgeschlagene Bauzeitenplan werde von dem Firmen-Duo geprüft und mit den internen Abläufen abgestimmt. Der Tiefbauamtsleiter geht davon aus, dass die Bauarbeiten für den Lago-Kreisel voraussichtlich im Juni beginnen.
Der Verkehr werde während dieser Bauphase von der Bodanstraße Richtung Konzil im Einbahnverkehr geleitet. Vom Konzil in die Bodanstraße wird man dann nicht mehr fahren können. „Die Leute müssen sich umstellen, bis sie wissen, wie sie fahren müssen und dass man vom Lago nur noch Richtung Konzil kommt“, so Kopf. Für ihn ist der Bau des Lago-Kreisels die maßgebliche Baumaßnahme des Gesamtprojekts. Schließlich gebe die Änderung der Verkehrsführung durch den Baustellenbetrieb einen kleinen „Vorgeschmack auf das C-Konzept.“
Es kommt zu Einschränkungen im Busverkehr
Der Bahnhof ist aber auch Dreh- und Angelpunkt des Konstanzer Busverkehrs. Welche Einschränkungen wird es geben? Der Busbetrieb könne noch keine Aussagen treffen, teilt Josef Siebler, Pressesprecher der Stadtwerke Konstanz, auf SÜDKURIER-Anfrage mit. „Es wird noch im Detail mit der Stadt abgestimmt, ab welcher Bauphase und in welcher Form wir unser Busangebot an die Baustellensituation anpassen müssen“, erläutert er.
Klar sei aber: „Es wird jedenfalls zu Einschränkungen kommen, da der Bahnhofsvorplatz während der Bauphase nicht im normalen Umfang von unseren Bussen genutzt werden kann. Wir werden den Bahnhof aber während der gesamten Bauphase bedienen, wenn auch in reduzierter Form.“

Die Anwohner werden rechtzeitig informiert
Die betroffenen Anwohner würden selbstverständlich rechtzeitig informiert und auch für einen Termin ins Amt eingeladen, kündigt Uwe Kopf an. Dies sei für Anfang Mai vorgesehen. Gleichzeitig werde es Abstimmungen mit den Geschäften, Restaurants und anderen Unternehmen im Umfeld der Baumaßnahme geben. „Sie haben ein besonderes Bedürfnis“, schließlich gehe es auch um die Art und Weise, wie die Anlieferung geregelt werde, so Kopf.
„Gute Planung, gutes Konzept, gute Firma. Ich bin zuversichtlich, dass es jetzt läuft“, fasst Uwe Kopf zusammen. Er fügt jedoch hinzu: „Ein paar Unsicherheiten gibt es.“ Kopf denkt dabei an den Untergrund, in welchem sich archäologisch wertvolle Funde verbergen könnten.